Mehr Frauen denn je an der Spitze Die Schweizer Wirtschaft hat sich in Bezug auf Gender Diversity nachhaltig bewegt. Dies zeigt sich in der Führungsetage der Unternehmen.
Die Schweizer Wirtschaft hat sich in Bezug auf Gender Diversity nachhaltig bewegt. Dies zeigt sich in der Führungsetage der Unternehmen.
Erstmals stieg der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen der 100 grössten Arbeitgeber der Schweiz um 30 Prozent, bzw. 3 Prozentpunkte, auf 13 Prozent, nachdem erst im Vorjahr die 10-Prozent-Marke geknackt worden war. Der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen der SMI-Unternehmen liegt leicht höher bei 14 Prozent.
Dies geht aus dem 16. Schillingreport hervor, der Anfang März veröffentlicht wurde. «Hält diese Dynamik an, dürfte der gesetzlich festgelegte Geschlechterrichtwert von 20 Prozent Frauen in den Geschäftsleitungen bis Ende 2030 erreicht werden», meint Herausgeber Guido Schilling, Partner im 1980 gegründete Executive-Search-
In neun von zehn Verwaltungsräten sitzt mindestens eine Frau
Auch in den Verwaltungsräten der untersuchten Unternehmen konnten die Frauen im vergangenen Jahr nochmals etwas zulegen. Mit 24 Prozent (Vorjahr 23 Prozent) erreichte der Frauenanteil auch hier einen neuen Höchststand. Mehr als jeder dritte vakante Sitz wurde mit einer Frau besetzt. Am stärksten legten die Unternehmen mit drei oder vier Verwaltungsrätinnen zu: Deren Anteil verdoppelte sich in den vergangenen vier Jahren von 16 Prozent auf 32 Prozent, was der Entwicklung massiven Schub verlieh. Gleichzeitig sank der Anteil von Unternehmen mit keiner oder nur einer Frau in vier Jahren von 53 Prozent auf 35 Prozent. Erfreulich ist, dass in 90 Prozent der Gremien mittlerweile eine Frau einsitzt.
«Wie bereits 2017 prognostiziert, wird der Geschlechterrichtwert im Verwaltungsrat per Ende 2025 problemlos erreicht werden», resümiert Schilling. «Im SMI beträgt der Frauenanteil im Verwaltungsrat bereits 27 Prozent, womit diese Unternehmen den Geschlechterrichtwert schon 2023 erreichen dürften.» Alle 20 SMI-Konzerne haben mindestens eine Frau im Verwaltungsrat.
Der Bund weist den Weg
Der öffentliche Sektor bestätigt zum Vergleich auch dieses Jahr seine Vorreiterrolle in Sachen Gender Diversity: Der Frauenanteil im Top-Kader von Bund und Kantonen stieg auf 21 Prozent, nach 20 Prozent und 18 Prozent in den beiden Vorjahren. Bei den Neubesetzungen im Top-Kader erreichte der Bund erneut Geschlechterparität: Je 50 Prozent der Vakanzen wurden wie im vergangenen Jahr mit Männern bzw. Frauen besetzt. Die Kantone liegen mit 27 Prozent Frauen (Vorjahr 36 Prozent) dahinter.