Unternehmensführung: Diese Firmen überzeugen Bei der Corporate Governance der Schweizer Publikumsgesellschaften bestehen erhebliche Unterschiede. Zwei SMI-Werte liegen an der Spitze, drei kleinere Firmen bilden die Schlusslichter.
Bei der Corporate Governance der Schweizer Publikumsgesellschaften bestehen erhebliche Unterschiede. Zwei SMI-Werte liegen an der Spitze, drei kleinere Firmen bilden die Schlusslichter.
Bereits zum dreizehnten Mal hat jüngst die Schweizer Nachhaltigkeits-Ratingagentur InRate ihre zRating-Studie veröffentlicht. In der Erhebung bewertet das Unternehmen die Corporate Governance von insgesamt 171 börsenkotierten Schweizer Unternehmen anhand der Statuten, Geschäftsberichte und den Entscheidungen an den Generalversammlungen (GV). In den vier Kategorien «Aktionariat und Kapitalstruktur», «Mitwirkungsrechte der Aktionäre», «Zusammensetzung Verwaltungsrat (VR)/Geschäftsleitung (GL) und Informationspolitik» sowie «Vergütungs- und Beteiligungsmodelle VR/GL» können maximal 100 Punkte erreicht
werden. Inrate identifiziert dabei potenzielle Unternehmensrisiken aus Sicht der Corporate Governance, die auf den Unternehmenswert durchschlagen und sich deshalb negativ auf den Minderheitsaktionär auswirken können.
Lonza vor Swisscom und Orior
Die höchsten Punktzahlen erreichen Lonza und Swisscom (beide 81 Punkte). Lonza erreicht Platz 1 aufgrund der höheren Punktzahl in der Kategorie «Mitwirkungsrechte der Aktionäre». Die beiden Unternehmen waren im Vorjahr schon auf dem Podest und konnten nach der Dekotierung von Sunrise einen Rang gutmachen, heisst es in der Mitteilung der Ratingagentur. Lonza ist seit 2009 in den vorderen Rängen anzutreffen. Orior war zuletzt 2014 unter den drei Besten. Der Nahrungsmittelkonzern hat die Corporate Governance vor allem in den Bereichen «Zusammensetzung VR/GL und Informationspolitik» sowie «Vergütungs- und Beteiligungsmodelle VR/GL» verbessert. Orior macht damit 11 Ränge gegenüber dem Vorjahr gut.
Swatch liegt weit hinten
Die grössten Verbesserungen gab es bei Meier Tobler (+15 Punkte), Poenina (+13 Punkte), Coltene (+12 Punkte), SIG Combibloc (+10 Punkte) und Swissquote (+9 Punkte). Diese Unternehmen haben sich durch Statuten- (zum Beispiel Limitierung der Gremiumsgrösse und der Drittmandate) und Praxisanpassungen (beispielsweise Schliessung von Kompetenzlücken im Verwaltungsrat, Verbesserung des Vergütungsmodells, Offenlegung von Angaben über Sitzungsteilnahme) gesteigert.
Die Schlusslichter der Auswertung bilden laut der InRate-Studie die Firmen WISeKey (37 Punkte, +6 gegenüber dem Vorjahr), Kudelski (35 / -1) und Tradition (32 / +1). Nur einen Rang besser als die genannten Unternehmen liegt mit 40 Punkten die Swatch Group. Der ehemalige SMI-Wert büsste gegenüber 2020 einen Punkt ein und liegt nun auf Position 168.
