Ab 15. Juni keine Roaming-Gebühren mehr für die EU Schon bald müssen EU-Bürger bei Reisen in EU-Ländern keine zusätzlichen Gebühren mehr bezahlen. Schweizer gucken in die Röhre.
Schon bald müssen EU-Bürger bei Reisen in EU-Ländern keine zusätzlichen Gebühren mehr bezahlen. Schweizer gucken in die Röhre.
Mobilfunk-Kunden sollen für die Handynutzung bei Reisen in andere EU-Länder vom 15. Juni an keine zusätzlichen Gebühren mehr zahlen. Die 28 EU-Staaten beschlossen in Brüssel eine entsprechende Verordnung zum mobilen Telefonieren, Verschicken von SMS und Surfen im Netz. Mit dem Beschluss sei die letzte Voraussetzung für die Abschaffung der Mobilfunk-Roaminggebühren erfüllt, teilte der Ministerrat mit.
Zuvor hatte die EU schon mehrere Stufen zur Senkung der Roaming-Gebühren beschlossen, die bei der Handy-Nutzung im Ausland anfallen. Künftig solle es Roaming zu Inlandspreisen geben, erklärte der Rat. Die Regeln gelten demnach für alle, die in Europa leben und beruflich oder privat in andere EU-Länder reisen. Sie sollen jedoch kein dauerhaftes Roaming ermöglichen, bei dem Kunden etwa einen Vertrag im preisgünstigsten Land abschliessen und dann in ihrer Heimat das gebührenfreie Roaming nutzen.
Neue Online-Dienste und eHealth
Jeder bestehende oder neue Handyvertrag mit Roamingdiensten werde in einen Vertrag mit Roaming zu Inlandspreisen umgewandelt, erläuterte die EU-Kommission. «Die EU erleichtert uns das Leben auf sehr praktische Weise», sagte Maltas für den Ratsvorsitz zuständiger Minister Emmanuel Mallia. Kurz nach dem EU-weiten Start der neuen Regeln würden sie auch in Island, Liechtenstein und Norwegen gelten. Auch die Schweiz könnte davon betroffen sein – allerdings nicht mit einem Schweizer Abonnement.
Später soll die 5G-Technologie den Mobilfunk schneller und komfortabler machen. Der Ministerrat beschloss, dass Mobilfunkbetreiber bis Ende Juni 2020 den alleinigen Zugang zum 700-MHz-Band bekommen. Diese Funkfrequenzen machten schnellere und bessere Internet-Verbindungen in ganz Europa, auch in ländlichen Gebieten, möglich. Die Betreiber könnten dann neue Online-Dienste wie vernetzte Fahrzeuge und eHealth anbieten.
Das 700-MHz-Band gehöre zu einem Spektrum, das derzeit vor allem für Fernsehen und drahtlose Mikrofone bei Veranstaltungen genutzt werde. Rundfunkdienste sollen dem Ministerrat zufolge in den einzelnen Ländern je nach Bedarf im Frequenzband unter 700 MHz noch bis mindestens 2030 Vorrang haben. Alle EU-Staaten müssten bis Mitte 2018 einen Plan für die Nutzung des 700-MHz-Bandes vorlegen.