Lohnverhandlungen im Baugewerbe gescheitert Die Verhandlungen zwischen dem Baumeisterverband und den Gewerkschaften über eine Lohnerhöhung für Bauarbeiter sind gescheitert.

Die Verhandlungen zwischen dem Baumeisterverband und den Gewerkschaften über eine Lohnerhöhung für Bauarbeiter sind gescheitert.

 

Zwischen dem Schweizerischen Baumeisterverband und den Gewerkschaften ist es zu keiner Einigung gekommen. Bild: unsplash.com

Schon das zweite Jahr in Folge gingen die Bauarbeiter bei den Lohnverhandlungen leer aus, schreiben die beiden Gewerkschaften Syna und Unia in einer Mitteilung vom Donnerstag. Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) habe in der dritten und letzten Verhandlungsrunde nicht einmal ein Lohnangebot gemacht.

Und dies, obwohl die Umsätze im Bauhauptgewerbe stabil seien, die Auftragsbücher voll wie nie zuvor und auch die Zahl der Baugesuche auf einem «absoluten Rekordwert». Doch anscheinend wollten die Baumeister die Arbeiterschaft nicht am wirtschaftlichen Erfolg der Branche teilhaben lassen. Wegen der Teuerung hätten die Arbeiter nun noch weniger Geld im Portemonnaie.

Gleichzeitig warnen die Gewerkschaften vor einem wachsenden Fachkräftemangel. Dieser werde sich weiter verschärfen, sollten die Baumeister ihre «falsche Politik» nicht ändern. Seit Jahren sinke die Zahl der Lernenden «drastisch» und jeder zweite ausgebildete Maurer verlasse früher oder später die Branche.

«Giesskannenprinzip keine Lösung»

Für die Baumeister jedoch sind «generelle Lohnerhöhungen im Giesskannenprinzip kein Rezept gegen den Fachkräftemangel», wie der SBV in einer Mitteilung schreibt. Und die Gewerkschaften seien nicht bereit gewesen, «den Wert individueller Lohnerhöhungen anzuerkennen». Dabei seien diese wichtiger als kollektive Lohnanpassungen.

Denn wenn ein grosser Teil der Lohnsumme für die hohen Mindestlöhne aufgewendet werden müsse, bleibe den Bauunternehmen kaum Spielraum, um ihre bewährten Arbeiterinnen und Arbeiter für überdurchschnittliche Leistungen gezielt zu honorieren. Unter anderem dadurch aber könnten motivierte Mitarbeitende in die Branche geholt und dort auch gehalten werden.

Die Gewerkschaften hoffen nun auf die Neuverhandlung des Landesmantelvertrages im Bauhauptgewerbe (LMV) im nächsten Jahr. Dabei müssten die realen Probleme auf den Baustellen angegangen werden: Die Gesundheit der Bauarbeiter, der wachsende Zeitdruck und der Lohn der Leute, «die unsere Häuser, Strassen, Schulen und Spitäler bauen».

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