Pensionskassen erwirtschaften mehr Rendite Auch das zweite Pandemiejahr konnten die Pensionskassen positiv abschliessen und im Vergleich zu 2020 renditemässig gar zulegen. Dies zeigen die ersten Ergebnisse der von Complementa jährlich durchgeführten Pensionskassen-Studie.
Auch das zweite Pandemiejahr konnten die Pensionskassen positiv abschliessen und im Vergleich zu 2020 renditemässig gar zulegen. Dies zeigen die ersten Ergebnisse der von Complementa jährlich durchgeführten Pensionskassen-Studie.
Die Schweizer Pensionskassen blicken auf ein erfreuliches Jahr 2021 zurück. Laut den am Mittwoch veröffentlich Ergebnissen aus der Pensionskassen-Studie von Complement, verbuchten die Institute eine durchschnittliche Rendite von 8,3 Prozent. Entsprechend lag die jährliche Rendite für die vergangene Dekade gemäss der Pensionskassen-Beraterin bei rund 5,3 Prozent.
Durch die Gesamtrendite der ersten vier Monate dieses Jahres von -4,7 Prozent verpuffte ein Teil des Vorjahresgewinns bereits wieder. Erfreulich: Nach den sehr guten vergangenen drei Jahren sind aber die Reserven bei einem Grossteil der Pensionskassen gefüllt. Sollte sich die negative Performance weiter hinziehen oder verstärken, würde das aufgebaute «Polster» noch stärker beansprucht werden, heisst es weiter.
Pensionskassen setzen auf globalen und breit diversifizierten Anlagemix
Bedingt durch das tiefe Zinsniveau der vergangenen Jahre wurden im Verlauf des letzten Jahrzehnts die Obligationenbestände stark abgebaut. «Während 2011 noch die Hälfte des Vermögens als festverzinsliche Anlagen oder als Liquidität gehalten wurde, waren es Ende 2021 mit 36,6 Prozent deutlich weniger», schreibt die Pensionskassen-Beraterin. Die durch den Obligationenabbau frei werdenden Mittel flossen in den vergangenen Jahren vermehrt in Aktien, ausländische Immobilien und alternative Anlagen wie Private Equity, Private Debt und Infrastrukturanlagen.
Besonders bei letzteren könnten die Pensionskassen zukünftig noch mehr Investitionen tätigen, schliesslich gelten diese Anlagen seit dem 01.10.2020 gemäss gesetzlicher Klassifizierung nicht mehr als «alternative Anlagne». Dadurch ist es gemäss Complementa den Vorsorgeeinrichtungen erlaubt, bis zu 10 Prozent des Gesamtvermögens in Infrastrukturanlagen anzulegen. Die Immobilienquote liege bereits das vierte Jahr in Folge über 20 Prozent (aktuell 22,0 Prozent) und auch alternative Anlagen hätten sich in den letzten Jahren nahe bei 10 Prozent festgesetzt (aktuell 9,2 Prozent). Die Aktienquote lag per Ende 2021 mit 32,2 Prozent leicht über dem historischen Mittel. Jeden zweiten Franken investiert die zweite Säule im Ausland, was dem Niveau der letzten Jahre entspricht, wobei sie die Währungsrisiken zu einem grossen Teil absichert. Das verbleibende Fremdwährungsrisiko beträgt aktuell 19,7 Prozent.
Durchschnittliche Verzinsung von 3,5 Prozent
Gemäss der Studie haben Pensionskassen das Vorsorgekapital der Arbeitnehmenden im Jahr 2021 mit durchschnittlich mit 3,5 Prozent verzinst, was deutlich über der vom Bundesrat festgelegten BVG-Mindestverzinsung von 1,0 Prozent liegt. Verzinsungen von über 3 Prozent gab es letztmals 2003 und in den vorangehenden Jahren. Trotz der guten durchschnittlichen Performance lässt sich eine breite Streuung der gewährten Verzinsungen von 1,0 Prozent bis 10,0 Prozent (5- und 95-Prozent-Quantil) beobachten. Dementsprechend haben nicht alle Arbeitnehmenden in gleichem Mass vom guten Vorjahresergebnis profitiert. Für Personen, die kurz vor der Pensionierung stehen und ein hohes Alterskapital angespart haben, ist eine hohe Verzinsung besonders erfreulich. Zusatzverzinsungen können aus Sicht des Versicherten (zumindest teilweise) sinkende Rentenumwandlungen aufgrund reduzierter Umwandlungssätze kompensieren, da der Kapitalstock noch etwas höher ausfällt.