Aussenhandel setzt positive Entwicklung fort, Einfuhren verzeichnen Rekordniveau Die Schweizer Wirtschaft hat im Mai die Exporte ins Ausland leicht gesteigert. Bei den Importen kam es sogar zum stärksten Anstieg seit zwei Jahren.
Die Schweizer Wirtschaft hat im Mai die Exporte ins Ausland leicht gesteigert. Bei den Importen kam es sogar zum stärksten Anstieg seit zwei Jahren.
Insgesamt beliefen sich die Exporte im Mai 2022 auf 21,87 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Dienstag mitteilte. Damit nahmen die Ausfuhren saisonbereinigt zum Vormonat um 1,2 Prozent zu. Real – also um Preisveränderungen bereinigt – resultierte ein leicht stärkeres Plus von 2,4 Prozent.
Nicht alle Branchen im Plus
Fast alle Warengruppen haben einen Anstieg verzeichnet. Überdurchschnittlich stark stiegen die Ausfuhren im wichtigen Bereich Maschinen und Elektronik (+3,3%). Dieser hatte schon im Vormonat sowie im Startquartal ein Exportwachstum verzeichnet und damit den weltweiten Lieferkettenproblemen getrotzt. Gar noch etwas deutlicher nahmen die Lieferungen von Präzisionsinstrumenten (+7,7%) sowie von Bijouterie und Juwelierwaren (+6,2%) zu.
Bei den chemisch-pharmazeutischen Produkten hingegen, die rund die Hälfte zu den gesamten Ausfuhren beisteuern, resultierte ein leichtes Minus von 1,4 Prozent. Bei dieser Branche sollten die monatlichen Schwankungen laut Experten aber nicht überinterpretiert werden. Weil die einzelnen abgerufenen Chargen zum Teil sehr gross seien, müssten die Werte mit einer gewissen Vorsicht genossen werden.
Mehrimporte von Autos
Bei den Schweizer Importen kam es im Mai 2022 zum stärksten Anstieg seit zwei Jahren. Sie nahmen saisonbereinigt zum Vormonat um 10,3 Prozent auf 19,84 Milliarden Franken zu und erreichten damit ein Rekordniveau. Hauptverantwortlich waren Mehrbezüge der chemisch-pharmazeutischen Industrie (+27%), wie das BAZG schreibt. Auch auf der Importseite gibt es in diesem Bereich allerdings starke monatliche Schwankungen, die mit Chargenabrufen erklärt werden und welche das Gesamtbild verzerren.
Gleichwohl zeige der Trend bei den Importen nach oben. Einen Beitrag dazu leisteten im Mai die Einfuhren von Autos, die erstmals in diesem Jahr anzogen (+11%). Rückläufig waren nur die Importe von Energieträgern (-12,2%), und dies bei nach wie vor steigenden globalen Preisen.
In der Folge ging der Handelsbilanzüberschuss auf 2,03 Milliarden Franken von 3,61 Milliarden im April zurück. Zur Erinnerung: Im Februar hatte die Schweiz bei dieser Kennzahl mit 5,5 Milliarden noch einen Rekordwert erreicht.