Schweizer Nutzfahrzeugmarkt bricht 2022 um über 14 Prozent ein Während die Produktion von Lieferwagen durch den Teile- und Chipmangel stark beeinträchtigt war, gab es bei den Lastwagen nur einen leichten Marktrückgang.
Während die Produktion von Lieferwagen durch den Teile- und Chipmangel stark beeinträchtigt war, gab es bei den Lastwagen nur einen leichten Marktrückgang.
Im Jahr 2022 ist die Zahl der neu in Verkehr gesetzten Nutzfahrzeuge um 14,2 Prozent auf 35’474 zurückgegangen. Dies geht aus den jüngsten Ergebnissen von auto-schweiz, der Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure, hervor. Je nach Segment fiel der Rückgang unterschiedlich stark aus.
In der Kategorie der leichten Nutzfahrzeuge sind die Neuzulassungszahlen spürbar zurückgegangen. Mit 24’909 Inverkehrsetzungen musste ein Rückgang um 14,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr registriert werden. Als Grund dafür wurden vor allem Engpässe bei Zulieferteilen wie Mikrochips oder Kabelbäumen aus ukrainischer Produktion, die durch den Angriffskrieg Russlands zeitweise lahmgelegt wurde, angegeben. Durch die Lieferengpässe konnte die bestehende Nachfrage nach neuen Lieferwagen und leichten Sattelschleppern bei weitem nicht befriedigt werden.
Für das neue Jahr ist auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik deutlich positiver eingestellt: «Wir gehen für 2023 von einer verbesserten Liefersituation und einem Wiederanstieg der Neuimmatrikulationen von leichten Nutzfahrzeugen aus. Auch wenn sich die Konjunktur dieses und nächstes Jahr wie prognostiziert etwas abkühlen sollte, besteht in vielen Betrieben Nachholbedarf. Lieferwagen dürften begehrte und stark nachgefragte Fahrzeuge bleiben.»
«Schwere» kommen mit blauem Auge davon
Das Segment der schweren Nutzfahrzeuge kam 2022 mit einem blauen Auge davon. Mit 3’449 neuen Lastwagen und Sattelzugmaschinen lag deren Zahl lediglich 3,3 Prozent oder 116 Inverkehrsetzungen unter dem Vorjahreswert von 3’565 Neufahrzeugen. Hier konnte der Rückstand im vierten Quartal nochmals verringert werden, schreibt auto-schweiz in der Mitteilung von Donnerstag.
Nach dem Erreichen eines historischen Rekordniveaus bei den Neuzulassungen von Personentransportfahrzeugen im Jahr 2021 ging deren Zahl erwartungsgemäss zurück. Hauptgrund ist der Rückgang bei neuen Campern (6’446, -15,1 Prozent), deren Inverkehrsetzungen 2021 mit 7’588 pandemiebedingt enorme Höhen erreicht hatten. Mittlerweile hat sich die Nachfrage nach Wohnmobilen leicht abgekühlt, zudem blieben auch diese nicht von Lieferschwierigkeiten verschont, so auto-schweiz. Über das gesamte Segment der Personentransportfahrzeuge gesehen kamen 2022 noch 7’116 Fahrzeuge auf die Strassen. Dies entspricht einem Minus von 16,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.