Schweizer CEO wollen 2023 in Krise mehr investieren Die Schweizer Unternehmenslenker blicken trotz Krise zuversichtlich nach vorn. Zwar beurteilen sie die Aussichten als getrübt. Dennoch oder gerade deshalb wollen sie vermehrt in Technologien und ins Personal investieren.

Die Schweizer Unternehmenslenker blicken trotz Krise zuversichtlich nach vorn. Zwar beurteilen sie die Aussichten als getrübt. Dennoch oder gerade deshalb wollen sie vermehrt in Technologien und ins Personal investieren.

 

Zwei Fünftel der Befragten CEO sind laut der Umfrage sehr bis höchst zuversichtlich, dass ihre Umsätze in den kommenden zwölf Monaten wachsen werden. Bild: unsplash

Derzeit nehme das Tagesgeschäft die CEO übermässig in Anspruch, heisst es in der 26. Ausgabe des «CEO Outlook Survey» des Beratungsunternehmens PWC, die am Montag veröffentlicht wurde. Die Agenda sei geprägt von «einem mehrschichtigen Krisenmanagement». Nachwehen der Pandemie, Energiemangel, Lieferengpässe, Teuerung und Arbeitskräftemangel prägten das Sorgenbarometer der Führungskräfte.

Schweizer CEO sind bezüglich des künftigen Wachstums weniger optimistischer als ihre Kollegen weltweit. Zwei Fünftel der Befragten seien sehr bis höchst zuversichtlich, dass ihre Umsätze in den kommenden zwölf Monaten wachsen würden; das sind etwas weniger als global. Gut 70 Prozent gingen allerdings davon aus, dass ihr Unternehmen länger als zehn Jahre wirtschaftlich rentabel sein werde. Global glaubten dies hingegen nur 59 Prozent.

Mehr als die Hälfte der CEO sind zudem überzeugt, dass veränderte Kundenbedürfnisse und -präferenzen in den nächsten zehn Jahren die Rentabilität ihrer Unternehmen stark bis extrem stark tangieren werden. Die Kundschaft erwarte heutzutage immer stärker personalisierte Services, schreibt PWC. Daher seien Investitionen in die «Customer Transformation» am wichtigsten für eine erfolgreiche Zukunft. 

Inflation ist grösste Sorge

43 Prozent der Befragten nennen für die nächsten zwölf Monate die Inflation als grösste Sorge. Noch in den Vorjahresstudien standen Cyberrisiken ganz oben auf dem Bedrohungsbarometer der CEO. Lediglich 23 Prozent betrachten Cybersicherheit als Hauptbedrohung. 2021 waren deswegen noch zwei Drittel sehr bis extrem besorgt.

Ein weiteres Problemfeld ist der Fachkräftemangel. Gut zwei Drittel der befragten CEO gehen davon aus, dass dieser die Profitabilität ihres Unternehmens über die nächsten zehn Jahre massgeblich beeinträchtigen wird. Daher wollen sie vermehrt in ihre Mitarbeitenden investieren. Die Mehrheit will weder Personal abbauen noch einen Rekrutierungsstopp verhängen noch die Vergütungen kürzen. Vielmehr sollen die Personalstrategien verfeinert, in ihre aus- und Weiterbildung investiert und Vergütungen und Zusatzleistungen ausgebaut werden. Zudem soll der Arbeitskräftepool mit weiblichen Fachkräften erweitert und deren Wiedereinstieg oder Familienplanung vermehrt unterstützt werden.

Bezüglich Nachhaltigkeit seien 27 Prozent der Schweizer Unternehmen eine Netto-Null-Verpflichtung eingegangen. Bei weiteren 24 Prozent sei eine solche in Arbeit. Fast alle befragten CEO setzten Initiativen zur Emissionsreduktion um und plante oder nutzten neue, klimafreundliche Produkte oder Verfahren.

Die Ausgabe 26. CEO-Umfrage basiert auf der «26th Annual Global CEO Survey» von PwC Global. Die Erhebung fand im November 2022 statt. Weltweit wurden insgesamt 4410 CEO aus 89 Ländern befragt, davon 95 in der Schweiz.

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