Der Flugverkehr in der Schweiz erholt sich weiter stark Die Flugsicherungsgesellschaft Skyguide hat 2022 zwei Drittel mehr Flüge als im Vorjahr überwacht. Das Verkehrsvolumen war indes noch immer kleiner als vor der Coronapandemie.

Die Flugsicherungsgesellschaft Skyguide hat 2022 zwei Drittel mehr Flüge als im Vorjahr überwacht. Das Verkehrsvolumen war indes noch immer kleiner als vor der Coronapandemie.

 

Die beiden Landesflughäfen Genf (plus 70,2 Prozent) und Zürich (plus 68 Prozent) (Bild) hatten deutlich mehr Verkehr verzeichnet. Bild: unsplash

Skyguide führte und überwachte im vergangenen Jahr 1’147’007 Flüge in der Schweiz, wie die Flugsicherungsgesellschaft am Dienstag mitteilte. Damit seien die Gesamtzahlen gegenüber dem Vorjahr erneut deutlich angestiegen, lägen aber noch immer zwölf Prozent unter dem Wert von 2019.

Bei knapp zwei Dritteln der überwachten Flugbewegungen handelte es sich um Transitflüge. Doch auch die beiden Landesflughäfen Genf (plus 70,2 Prozent) und Zürich (plus 68 Prozent) hätten deutlich mehr Verkehr verzeichnet, heisst es in der Mitteilung. Diese Steigerung sei zu einem Grossteil auf den wieder einsetzenden Ferienflugverkehr zurückzuführen. Der Spitzentag mit 3999 Flügen war der 27. Juli und lag mitten in den Sommerferien.

Die grösste Steigerung war bei den Billig-Airlines auszumachen. 2022 kam es in diesem Segment laut Skyguide zu mehr als doppelt so vielen Flügen als im Vorjahr. Die traditionelle Airlines steigerten die Anzahl Flugbewegungen um über 80 Prozent.

Die Pünktlichkeit hat gelitten

Abstriche musste Skyguide bei der Pünktlichkeit machen. Während im Vorjahr noch 99,2 Prozent der Flüge pünktlich gemäss den Flugsicherungsparametern waren, sank dieser Wert um fast zwei Prozentpunkte auf 97,3 Prozent. Die Hauptgründe für den Anstieg der Verspätungen liegen laut Skyguide in der unzureichenden Leistungsfähigkeit des gesamteuropäischen Netzwerks.

Wie ein Skyguide-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ausführte, deckt sich die ausgewiesene hohe Pünktlichkeit nicht mit den Erfahrungen der Passagiere. Dies weil etwa Verspätungen aufgrund eines Gewitters oder wegen Mangel an Bodenpersonal nicht der Flugsicherungsgesellschaft angelastet würden. In Realität seien deshalb deutlich mehr Flüge verspätet.

Für das Skyguide-Jahr prägend waren aber laut Mitteilung nicht nur das gesteigerte Flugvolumen, sondern auch mehrere sicherheitspolitisch heikle Grossanlässe wie das Weltwirtschaftsforum WEF in Davos, die 12. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation WHO in Genf oder die Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Lugano. Diese hätten Gelegenheit geboten, die seit über 20 Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Schweizer Luftwaffe eindrücklich unter Beweis zu stellen.

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