Das sind die Trends für Businesstrip im Jahr 2023 Das Comeback der Geschäftsreisen dürfte sich weiter fortsetzen, nachdem die Corona-Pandemie weltweit an Bedeutung verloren hat.
Das Comeback der Geschäftsreisen dürfte sich weiter fortsetzen, nachdem die Corona-Pandemie weltweit an Bedeutung verloren hat.
Eine Auswertung der über den Corporate-Payment-Spezialisten AirPlus International abgewickelten Transaktionen für Flugtickets zeigt, wie sich die Gewohnheiten der Schweizer Geschäftsreisenden im vergangenen Jahr verändert haben. Diese Businesstrip-Trends dürften auch das Jahr 2023 prägen.
1. Mehr Business Class
Wenn gereist wird, dann häufig mit mehr Komfort: Mit einem Anteil von 17,3 Prozent erfreuten sich Tickets für die Business Class 2022 einer grösseren Beliebtheit als noch 2019 mit 14,6 Prozent, insbesondere auf Inlandsflügen (von 10,7 auf 21,7 Prozent). Damit flogen Schweizer Geschäftsreisende deutlich komfortabler als die meisten ihrer europäischen Nachbarn, die im Schnitt zu 10,7 Prozent die Business Class nutzen durften, so die Lufthansa-Tochter AirPlus.
Waren Business-Class-Plätze während der Pandemie vor allem aufgrund des Social Distancings beliebter, können sie für Unternehmen nun eine Möglichkeit sein, ihren reisenden Mitarbeitenden nach zwei schwierigen Jahren ihre Wertschätzung zu zeigen.
2. Längere Reisen
Schweizer Geschäftsreisende nahmen sich 2022 mehr Zeit für ihre Businesstrips: Eine durchschnittliche Reise dauerte vergangenes Jahr 6,7 Tage (2019: 5,6 Tage): innerhalb Europas 4,4 Tage (2019: 3,7 Tage), ausserhalb Europas 12,0 Tage (2019: 10,4 Tage). Eintägige Kurztrips, die 2019 noch 9,6 Prozent der Geschäftsreisen ausmachten, gingen 2022 deutlich zurück auf 4,8 Prozent.
Häufiger begannen die Reisen an einem Wochenende – ein Indiz für den «Bleisure»-Trend, also die Kombination einer privaten mit einer geschäftlichen Reise. 23,3 Prozent der Flugtickets waren für einen Samstag oder Sonntag ausgestellt. 2019 lag der Anteil noch bei 18,9 Prozent.
Eine weitere Begründung für die längere Dauer sind die Anstrengungen der Unternehmen, Businesstrips nachhaltiger zu gestalten, indem sie etwa mehrere geschäftliche Termine in einer Reise kombinieren, statt jeweils kurze Einzeltrips zu tätigen.
3. Neue (alte) Lieblingsziele
China dürfte nach der Lockerung der Reisebeschränkungen in der Gunst wieder steigen. Bis zum Beginn der Pandemie hatte das Reich der Mitte auf den Interkontinentalstrecken bei der Schweizer Geschäftsreisenden hinter den USA den zweiten Platz belegt. Wie bereits 2021 wurde China auch 2022 von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) abgelöst, während die USA ihre Poleposition behielten.
Auch Indien wurde in der Schweiz ein immer wichtigeres Geschäftsreiseziel und verdrängte Russland vom dritten Platz. Angesichts des Kriegs in der Ukraine und der damit verbundenen Sanktionen dürfte sich die Situation für Russland vorerst nicht ändern.
In Europa blieb vergangenes Jahr Deutschland das wichtigste Ziel der Schweizer Geschäftsreisenden. Auf Platz zwei behauptete sich weiterhin Grossbritannien. Deutlich zulegen konnte während der Pandemie Spanien: 2019 noch hinter Frankreich und Österreich auf dem fünften Platz liegt das Land auf der iberischen Halbinsel 2022 auf dem dritten Platz und damit vor unseren westlichen und östlichen Nachbarn.
4. Teurere Tickets
Seit vergangenem Jahr müssen Unternehmen für Geschäftsreisen tiefer in die Tasche greifen. Allerdings lässt sich bei Economy-Class-Tickets seit September ein leichter Abwärtstrend beobachten. Und die Preise für Interkontinentalflüge befinden sich seit Oktober im Sinkflug.
Ein Economy-Ticket kostete 2022 hierzulande im Schnitt 606 Franken (2019: 515 Franken), für die Business Class wurden 4372 Franken fällig (2019: 3990 Franken). Damit liegen die Preise in der Schweiz generell deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 510 Euro in der Economy Class und 3606 Euro in der Business Class.
Frauenanteil
Der Anteil der reisenden Frauen fiel in der Schweiz zwischen 2019 und 2021 von 21,4 auf 18,5 Prozent. Mittlerweile hat die Zahl der weiblichen Geschäftsreisenden wieder zugenommen und lag 2022 mit 22,5 Prozent sogar über dem Vor-Corona-Niveau. Businesstrips bleiben zwar von Männern dominiert, jedoch liegt der Frauenanteil in der Schweiz weiterhin über dem europäischen Durchschnitt (2022: 20,2 Prozent).