Allianz-Trade-Index signalisiert weiteren Rückgang bei Schweizer Exporten Die Aussichten für die Schweizer Exportwirtschaft bleiben weiter eingetrübt. Die globalen Unsicherheiten sorgen für anhaltenden Gegenwind.

Die Aussichten für die Schweizer Exportwirtschaft bleiben weiter eingetrübt. Die globalen Unsicherheiten sorgen für anhaltenden Gegenwind.

 

2023 wird ein unterdurchschnittliches Wachstum der Schweizer Exporte erwartet. Bild: Patrik Walde

Der quartalsweise erhobene Allianz Trade Export Forecast notiert im Februar bei -1,26 und damit nur minim über dem Stand vom November (-1,40). Der Frühindikator notiere damit zwar etwas höher, bleibe aber weiterhin negativ, heisst es in einer Mitteilung von Allianz Trade (früher Euler Hermes) vom Donnerstag.

Dies weise auf wahrscheinlich sinkende Exporte in diesem Jahr hin, denn im vergangenen Jahr seien die Exporte nur dank der hohen Inflation um 7,2 Prozent gestiegen, real hingegen hätten sie stagniert.

Die Wachstumsprognosen von Allianz Trade für die Schweiz wurden deshalb nach unten korrigiert. Konkret erwartet der Spezialist für Kreditversicherungen, dass die Wirtschaft in der Schweiz im laufenden Jahr real um lediglich 0,6 Prozent wachsen wird. Im Dezember lag die Erwartung noch bei +1,3 Prozent.

Kurzfristig Rückgang der Exporte erwartet

«Unsere momentane Konjunkturprognose zeigt ein unterdurchschnittliches Wachstum der Schweizer Exporte an. Wahrscheinlich ist nach der Stagnation im Vorjahr sogar mit einem kurzfristigen Rückgang aufgrund weiterhin anhaltender globaler Unisicherheiten zu rechnen», wird in der Mitteilung Andreas Jobst zitiert, Leiter Makro- und Kapitalmarktresearch der Allianz.

Einen Silberstreifen macht Jobst allerdings aus, und zwar bei den Frühindikatoren für die globale Industrie. So stehe der handelsgewichtete Einkaufsmanager-Index der Schweizer Industrie, welcher nur ausländische PMIs berücksichtige, nach dem Tiefpunkt Ende 2022 bei 48,8 Punkten wieder auf gleichem Niveau wie vor drei Monaten.

Nötiger Boost für Weltwirtschaft

Insgesamt habe die Wirtschaft noch immer mit diversen Herausforderungen zu kämpfen. Doch immerhin gebe es in verschiedenen Bereichen wie den Lieferketten oder dem Ende der strikten Covid-Massnahmen in China eine Entspannung. Letzteres könnte für die Weltwirtschaft zu einem willkommenen Boost führen, der aber auch nötig sei, heisst es.

Für den Allianz Trade Export Index werden Frühindikatoren der Industrie, des Transports, der Finanz- und Rohstoffmärkte sowie neue Sentiment-Indikatoren berücksichtigt. Rund 100 Komponenten fliessen in das Modell ein.

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