Mediennutzung sinkt im Jahr nach der Coronapandemie Elektronische Medien sind 2022 weniger genutzt worden als noch in den beiden Vorjahren. Dies zeigt die neueste "Publikumsbefragung elektronische Medien", wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) am Dienstag mitteilte.
Elektronische Medien sind 2022 weniger genutzt worden als noch in den beiden Vorjahren. Dies zeigt die neueste "Publikumsbefragung elektronische Medien", wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) am Dienstag mitteilte.
Eine leichte Zunahme der Nutzung bei Online-Nachrichten und News-Apps kompensierte diesen Rückgang nicht. Ein Grund für die Rückgänge im Vergleich zu den Vorjahren sei, dass in der Coronakrise die Mediennutzung höher war, schrieb das Bakom zur Umfrage.
Derweil nahm 2022 auch die Haushaltsausstattung mit klassischen elektronischen Medien wie Fernsehgeräten leicht ab: 88 Prozent der befragten Personen besassen noch einen Fernseher zu Hause, im Vorjahr waren es 89 Prozent. 2019 hatte dieser Anteil noch bei 92 Prozent gelegen. Auch der Anteil der Haushalte mit Radiogeräten sank um fünf Prozentpunkte auf 57 Prozent.
Gleichzeitig pendelte sich der Anteil der Personen, die News-Apps installiert hatten, im vergangenen Jahr auf 64 Prozent ein – dem Wert von vor der Pandemie (2019). Im Sommer des Coronajahres 2020 hatte er zuvor einen Höchststand von 67 Prozent erreicht.
Bewertung wird negativer
Allgemein wurden die Medien im vergangenen Jahr insgesamt negativer bewertet als in den drei Jahren zuvor. Die Gesamtzufriedenheit nahm bei den Befragten über fast alle Formate hinweg leicht ab, wobei die Zufriedenheit mit den SRG-Radioprogrammen und den SRG-Fernsehprogrammen am höchsten war, wie das Bakom schrieb.
Die Debatte um den Service Public in den Jahren vor Corona habe zu besonders hohen Bewertungen der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) durch die Nutzerinnen und Nutzer geführt, schrieb das Bakom. Für die aktuelle Studie wurden 3795 Personen aus allen Sprachregionen der Schweiz zur Qualität der elektronischen Medien befragt. Dabei wurden sowohl private als auch öffentlich lizenzierte Medienanbieter miteinbezogen.