Die Blockchain-Technologie und wie sie unsere Zukunft verändert Die Blockchain-Technologie gilt in der Banken- und Börsenwelt als das nächste grosse Ding und soll die Art, wie wir bisher Vertrauensgeschäfte wie Transaktionen, Besitz- oder Grundrechte verwaltet und abgewickelt haben, komplett umkrempeln. Die prominentesten Beispiele der Blockchain-Technologie sind die beiden Kryptowährungen Bitcoin oder Ether. Doch das sei erst der Anfang einer längerfristigen Entwicklung, wie Experten der HWZ meinen. Was die Blockchain-Technologie ist und welchen Nutzen sie für die Zukunft bietet, erfahren Sie in diesem KMU-Ratgeberbeitrag.
Die Blockchain-Technologie gilt in der Banken- und Börsenwelt als das nächste grosse Ding und soll die Art, wie wir bisher Vertrauensgeschäfte wie Transaktionen, Besitz- oder Grundrechte verwaltet und abgewickelt haben, komplett umkrempeln. Die prominentesten Beispiele der Blockchain-Technologie sind die beiden Kryptowährungen Bitcoin oder Ether. Doch das sei erst der Anfang einer längerfristigen Entwicklung, wie Experten der HWZ meinen. Was die Blockchain-Technologie ist und welchen Nutzen sie für die Zukunft bietet, erfahren Sie in diesem KMU-Ratgeberbeitrag.
«Blockchain» bedeutet auf Deutsch übersetzt «Blockkette» und bildet eine verschlüsselte und dezentralisierte Datenbank, auf der Wertpapiere, Gelder oder Verträge verwaltet werden, ohne dass dabei eine zentrale Instanz als Vermittlerin ins Spiel kommt – wie z. B. eine Bank bei Geldtransaktionen oder ein Grundbuchamt, das ein Register über die Grundbesitzer führt. Das erledigen all die Algorithmen der Blockchain auf Tausenden von Computern und hinterlegen so weltweit Transaktionen oder Besitz- und Grundrechte, die erst durch die Freigabe der beteiligten Rechner in Kraft treten. Mit der Blockchain-Technologie sollen so Manipulationen bei Transaktionen nahezu ausgeschlossen werden. Auch hinsichtlich der Vertragseinhaltung kommen künftig Verträge erst zustande, wenn aus der Datenbank grünes Licht erfolgt.
Die Blockchain als «urdemokratische» Vertrauenstechnologie
Stellen Sie sich vor, Sie könnten in einer Welt leben, die ohne Steuerhinterziehungen, Geldwäscherei oder die Finanzierung terroristischer Einheiten auskommt. Eine Welt, welche die Machtverhältnisse auf den Märkten etwas ausgleicht, weil wirtschaftliche Monopole entfallen, aber auch politische Systeme viel transparenter arbeiten würden.
Mit der Blockchain-Technologie könnte das möglich sein. Denn die Blockchain fungiert als «urdemokratische» und transparente Vertrauenstechnologie: Jeder Auftraggeber kann über die Blockchain zurückverfolgt werden, was z. B. bei Steuerhinterziehungen, Geldwäscherei oder beim Verdacht auf terroristische Akte die Behörden sehr interessieren könnte. Umgekehrt aber auch dem Bürger klar aufzeigen würde, wofür die Steuermillionen gerade im Einsatz stehen.
Was etwas nach «Big Brother Reloaded» klingt, könnte auch als gegenseitige Vertrauenstechnologie bezeichnet werden, da die Geschäfte künftig transparenter wären und Schwarzgeld-Affären der Vergangenheit angehören würden, weil diese durch Algorithmen und nicht Menschen kontrolliert werden. Und Algorithmen sind nicht korrupt, was den entscheidenden Vorteil gegenüber den jetzigen Systemen bietet – vorausgesetzt, die jetzigen Akteure aus Politik und Wirtschaft machen da mit.
Ein weiterer Bereich, der von der Blockchain-Technologie profitieren könnte, wäre der Lebensmittelhandel: Mittels der Blockhain liessen sich Produkte, Zutaten und deren Herkunft sowie Produktionsweise leichter zurückverfolgen, was die Konsumentinnen und Konsumenten vor Gammelfleisch, Pferdelasagnen und unfair produzierten Produkten fernhalten und die Lebensmittelbranche transparenter werden lassen würde.
Anwendungsbereiche der Blockchain-Technologie
Die Blockchain-Technologie kann in vielen Branchen Prozesse beschleunigen, administrative Vorgänge effizienter gestalten oder Geschäfte allgemein sicherer machen, da diese z. B. nur erfolgen, wenn entsprechende Liquidität vorhanden ist – ob bei Privat- oder Geschäftskunden. Was damit das Betreibungsamt sowie die vielen Inkassofirmen mit einem Schlag arbeitslos machen, insgesamt aber einen deutlichen Vorteil zu heute bilden würde.
Die Anwendungsbereiche und Vorteile der Blockchain-Technologie sind dabei vielfältig:
- – Vereinfachung, Dezentralisierung und Vergünstigung von finanziellen Transaktionen (Wertpapierhandel, Zahlungsverkehr, Hypotheken- und Kreditgeschäfte)
- – Weniger Risiken bei der Erfüllung von Verträgen, weil diese erst durch die Blockchain verifiziert werden müssen, ehe sie Gültigkeit erlangen, was eine gigantische Administration im Mahn- und Schuldenwesen nichtig machen würde und damit auch Betreibungsämter, Anwälts- oder Inkassobüros
- – Mehr Effizienz in der betrieblichen Administration, da die Verbuchung und Abwicklung von Zahlungen automatisch und korrekt erfolgt, was der Buchhaltung, Revision und Steuerbehörde entgegenkommt, da dies weniger Fehlerquellen in sich birgt
- – Senkung der Kriminalität dank der geringeren Manipulationsgefahr durch Menschen und der lückenlosen Zurückverfolgung von Geschäftsvorgängen
Verspricht uns die Blockchain eine blühende Zukunft?
Jein. Denn jede neue Technologie hat auch ihre Grenzen, zumal anfangs ein regelrechter Hype um das Drumherum entsteht, da jede neue Technologie eine Art Allheilmittel für sämtliche Probleme birgt, die auch die Blockchain-Technologie nicht alle lösen kann. Was sie aber kann, ist, die Datenflüsse sämtlicher digitaler Abläufe vereinfachen und sicherer machen – ob im Banken- und Versicherungswesen, bei Vertragsverhältnissen oder in der aufwendigen Wartung von hochsensiblen und anfälligen Geräten und Maschinen, die eine rasche Analyse und Datenpräsenz erfordern, die zugleich fehlerfrei ist.
Jegliche administrativen und repetitiven Arbeiten könnten so sicher und korrekt über die Blockchain erfolgen, was Zeit, Geld und Personal in diesem Bereich einsparen könnte. Das freigewordene Ressourcenkapital wiederum könnte der Allgemeinheit zugutekommen, z. B. indem freigesetzte Steuergelder statt für die Behördenadministration für Weiterbildungen und Umschulungen investiert würden und dem Personal, das sich wegen der neuen Technologie beruflich umorientieren muss, eine Basis für die Weiterentwicklung bieten könnte. Auf der Seite der Unternehmen wiederum würde mehr Kapital freiwerden, um Investitionen in neue Technologien zu tätigen.
Predrag Jurisic ist Publizist sowie Medien- und Werbeberater. Er betreibt eine eigene Beratungsfirma für KMU und NGO in der Ostschweiz. Vor seiner Tätigkeit im Bereich Marketing, Werbung, PR und Journalismus absolvierte er an den Kommunikationsfachschulen SAWI, HWZ und ZHAW verschiedene Studiengänge. Seither interessiert er sich für Zukunftsthemen wie Digitalisierung, künftiges Arbeiten oder das Lernen der Zukunft.
Medien- und Werbeberatung für KMU und NGO
Quellen und Leseempfehlungen
- – Der Bank Blog – «Quo vadis Blockchain? Möglichkeiten und Grenzen einer innovativen Technologie»
- – Digitale Welt – «Blockchain: Schier unbegrenzte Möglichkeiten»
- – FAZ.net – «Schneller zahlen mit Blockchain»
- – HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich – «Blockchain – kurz erklärt»
- – zweiblog.com –«7 aufregende Anwendungen der Blockchain-Technologie»