Wege zum Nachhaltigkeits-Ziel Halbzeit für die Umsetzung der «Agenda 2030»: Um die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, bleiben nicht mal mehr als acht Jahre. Was steuert die Schweiz bei? Ein wichtiger Hebel ist eine nachhaltige Mobilität. Die Fakten rund ums Thema im Überblick.
Halbzeit für die Umsetzung der «Agenda 2030»: Um die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, bleiben nicht mal mehr als acht Jahre. Was steuert die Schweiz bei? Ein wichtiger Hebel ist eine nachhaltige Mobilität. Die Fakten rund ums Thema im Überblick.
Umweltzerstörung und Klimakrise, Hunger und Armut – will die Weltgemeinschaft in Zukunft gut (oder besser) leben, braucht sie dringend neue Lösungen für die grossen Herausforderungen unserer Zeit. Und eine Antwort auf die Frage: Wie kann sich der Mensch künftig in eine nachhaltige Richtung entwickeln? Weil die Menschheit die Antwort nur gemeinsam finden kann, haben sich im Jahr 2015 insgesamt 93 UNO-Mitgliedstaaten – darunter die Schweiz – zusammengeschlossen. Das Ergebnis? Die «Agenda 2030».
Was bedeutet «Agenda 2030»?
Das Programm soll das menschliche Wohlergehen, die wirtschaftliche Entwicklung und den Schutz der Umwelt sicherstellen – und zwar weltweit. Konkret besteht die Agenda aus einem Katalog von 17 Nachhaltigkeitszielen, die «Sustainable Development Goals». Sie sollen, wie der Name sagt, bis 2030 erreicht werden. Zu den Zielen zählen saubere Energie, nachhaltige Städte oder der Klimaschutz. Die Agenda gilt für alle Staaten, wobei jedes Land eigene Schwerpunkte setzt. Die Schweiz konzentriert sich auf nationaler Ebene vor allem auf drei Punkte: 1. den nachhaltigen Konsum und eine nachhaltige Produktion, 2. das Klima, die Energie und Biodiversität und 3. auf Chancengleichheit und sozialen Zusammenhalt.
Wie setzt die Schweiz die Ziele um?
Auch hierzulande ist die «Agenda 2030» zentral für die Nachhaltigkeitspolitik. In einer Studie der Universität Basel geben fast die Hälfte der Leiterinnen und Leiter der kantonalen Ämter an, dass die Themen der Nachhaltigkeitsziele für ihre Arbeit relevant sind. Wie aber sieht das konkret auf Projektebene aus? Als praktisches Hilfsmittel wurde eine Art Werkzeugkiste, die «Toolbox Agenda 2030», zusammengestellt. Auf der Website finden Kantone und Gemeinden viele Informationen, Tipps und Inspiration für ihre Projekte. Zum Thema Raumentwicklung und Mobilität sind zum Beispiel schon 120 Projekte (Stand 11. Mai 23) zu sehen.
Agenda 2030: Wo steht die Schweiz?
In einem 2022 veröffentlichten Bericht sieht die Plattform Agenda 2030 die Schweiz noch nicht genügend auf Kurs für eine nachhaltige Welt. Sie fordert vom Bundesrat mehr Leadership für die notwendige Transformation. Der Bundesrat klärt regelmässig über die Bemühungen rund um die 17 Nachhaltigkeitsziele in der Schweiz auf. Die Webseite «SDGital2030.ch» zeigt den aktuellen Stand auf. Zudem messen Kantone und Gemeinden ihre Fortschritte in der nachhaltigen Entwicklung (Cercle Indicateurs).
Das Tempo muss erhöht werden: zum Beispiel durch nachhaltige Mobilität
Obwohl es bereits viele Projekte gibt, liegt die «Agenda 2030» zur Halbzeit hinter den Erwartungen zurück (siehe Box zum Stand). So muss das Tempo im Kampf gegen den Klimawandel definitiv erhöht werden, um die Ziele noch schaffen zu können. Ein wichtiger Hebel in der Energie- und Klimapolitik ist die Mobilität. Kein Wunder: Mehr als ein Drittel des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstosses sind auf die Mobilität zurückzuführen. Sie ist in vielen nationalen Bestrebungen, die auf die gleichen Ziele wie «Agenda 2030» einzahlen oder sich daran anlehnen, entscheidend. Zum Beispiel:
Der Green Deal
Mit dem Europäischen Green Deal wollen die 27 EU-Mitgliedstaaten bis 2050 klimaneutral werden. In einem ersten Schritt sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 sinken. Die «Agenda 2030» und der Green Deal sind eng miteinander verbunden und können sich gegenseitig beschleunigen.
Auch der Kanton Graubünden macht mit. Deshalb hat er den «Aktionsplan Green Deal Graubünden» ins Leben gerufen. Ein wichtiger Pfeiler dabei ist die Mobilität: nachhaltig unterwegs.
Die Energiestadt
Das Label «Energiestadt» zeichnet Städte und Gemeinden aus, die sich stark in der kommunalen Energie- und Klimapolitik engagieren. In der Schweiz gibt es derzeit 464 Energiestädte. Seit über 30 Jahren vereint der Trägerverein Schweizer Gemeinden, von Städten bis zu kleinen Bergdörfern. Sie teilen die Überzeugung, dass es lokales Engagement braucht, um die Energie- und Klimakrise zu bewältigen. Mobilität gehört dazu.
Ökologischer Nachhaltigkeit bei der Mobility Genossenschaft
- Bis 2023 wurden die Fahrtemissionen (tank to wheel) schon auf unter 95g CO2 pro km reduziert.
- Bis spätestens 2030 will Mobility eine Emissionsfreie Flotte (well to wheel) betreiben. Heute sind mehr als 300 Mobility-Fahrzeuge rein elektrisch betrieben.
- Bis 2040 will Mobility im gesamten Lebenszyklus (LCA) klimaneutral sein.
- 1 Carsharing Fahrzeug ersetzt 11 Privatfahrzeuge.
- Mobility-Kunden sparen jährlich 31’000 Tonnen CO2 ein.
- Mobility hat eine Kooperation mit «myclimate – The Climate Protection Partnership» – Cause We Care