Mehr angeschlagene Firmen in der Schweiz In Europa und auch in der Schweiz ist die Zahl der Firmen, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden, gestiegen. Besonders betroffen ist dabei der Bereich der Konsumgüter.

In Europa und auch in der Schweiz ist die Zahl der Firmen, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden, gestiegen. Besonders betroffen ist dabei der Bereich der Konsumgüter.

 

Unter anderem Unternehmen aus der Elektronikbranche befinden sich in Europa und auch in der Schweiz in Schieflage. Bild: unsplash

Im vergangen Jahr ist die Zahl der Schweizer Firmen in finanzieller Notlage auf 6,7 von 4,3 Prozent gestiegen. Diese Unternehmen hätten ernsthafte Probleme, die eine Restrukturierung erforderlich machten, teilte das Beratungsunternehmen Alvarez & Marsal am Montag in einer Studie mit.

Die Zahl der angeschlagenen Firmen ist damit aber immer noch deutlich tiefer als im Corona-Jahr 2020, als rund jedes zehnte Unternehmen in Schieflage war. In Europa ist der Anteil der Firmen mit finanziellen Problemen mit 8,4 Prozent zudem höher als in der Schweiz. Besonders hoch ist der Wert in Irland (14 Prozent), Spanien (11 Prozent) und Deutschland (10 Prozent).

Die Robustheit der Schweizer Firmen liege vor allem in den konservativeren Finanzierungsstrukturen und der geringen Verschuldung begründet, heisst es im Bericht weiter.

Besonders im Konsumgütersektor befinden sich viele Firmen in Europa und auch in der Schweiz in Schieflage. Zu diesem Bereich gehören etwa Unternehmen aus der Mode-, Elektronik- und Möbelbranche. Als Grund sehen die Autoren die Zurückhaltung der Konsumentinnen und Konsumenten: Diese würden aktuell weniger nicht-lebensnotwendige Güter kaufen.

Risiken bleiben bestehen

«Die steigenden Zinskosten, der Fachkräftemangel und die allgemeine Stabilität der Weltwirtschaft stellen kurzfristig erhebliche Herausforderungen für Schweizer Unternehmen dar», lässt sich Alessandro Farscaci, Managing Director und Head of Restructuring Schweiz bei Alvarez & Marsal, in der Mitteilung zitieren. Ferner müsse der starke Franken aus Sicht der Exporteure genau beobachtet werden. Aktuell sei dies aber weniger bedrohlich, da die Inflation in der Schweiz deutlich geringer ist als bei den grössten Handelspartnern.

In der Studie wurden mehr als 7000 Firmen in Europa und dem Nahen Osten auf ihre Ertrags- und Finanzlage untersucht. Unter diesen waren 164 Unternehmen aus der Schweiz. Berücksichtigt wurden Firmen mit einem Umsatz von mehr als 20 Millionen Euro.

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