Künftig werden 99,99 Prozent aller Schweizer Exporte nach Chile zollbefreitModernisiertes Freihandelsabkommen nach zwanzig Jahren: Die Efta-Staaten Schweiz, Island, Liechtenstein und Norwegen haben in Santiago de Chile eine neue Vereinbarung abgeschlossen.
Modernisiertes Freihandelsabkommen nach zwanzig Jahren: Die Efta-Staaten Schweiz, Island, Liechtenstein und Norwegen haben in Santiago de Chile eine neue Vereinbarung abgeschlossen.
Ein Freihandelsabkommen zwischen den Efta-Staaten und Chile besteht bereits seit 2004. Es wies allerdings im Vergleich zu jüngeren Freihandelsabkommen der Schweiz einige Lücken auf, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Samstag mitteilte. Die seit 2019 geführten Verhandlungen zur Modernisierung des Abkommens seien nun erfolgreich abgeschlossen worden.
Das neue Abkommen biete den Efta-Staaten Schweiz, Island, Liechtenstein und Norwegen einen breiteren Marktzugang und verbessere die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Wirtschaftsakteure. Wirtschaftsminister Guy Parmelin zeigte sich im Kurznachrichtendienst X erfreut über den erfolgreichen Abschluss. Das Abkommen biete den Wirtschaftsakteuren mehr Berechenbarkeit.
Schweizer Exporte ohne Zoll
Durch die Modernisierung des Abkommens werden laut Seco künftig 99,99 Prozent aller Schweizer Exporte nach Chile zollbefreit. Das Abkommen wurde unter anderem um Bestimmungen über Handel und nachhaltige Entwicklung, Finanzdienstleistungen, KMU sowie elektronischen Handel ergänzt. Weiter garantiert es neu den Schutz von wichtigen schweizerischen geographischen Angaben. Daneben deckt es neu alle Rechte des geistigen Eigentums und deren Durchsetzung ab.
Chile ist nach Angaben des Seco ein wichtiger Handelspartner der Schweiz in Lateinamerika. Seit dem Inkrafttreten des Freihandelsabkommens sei der bilaterale Güterhandel stetig gewachsen und belief sich 2022 auf 1,2 Milliarden Franken. Auch der Dienstleistungshandel legte zu und betrug 2022 rund 500 Millionen Franken.
Unterzeichnung im Juni in Genf
Zudem verzeichneten auch die Schweizer Investitionen in Chile ein Wachstum. Der Schweizer Privatsektor ist in Chile in diversen Sektoren präsent und beschäftigt rund. 18’000 Personen.
In den nächsten Wochen werden die Texte des neuen Abkommens juristisch bereinigt. Die Unterzeichnung des Abkommens ist anlässlich der Efta-Ministerkonferenz mit Bundesrat Guy Parmelin im Juni in Genf geplant.
Wirtschaftsminister Parmelin hatte zudem letzte Woche am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos angekündigt, dass ein seit Jahren geplantes Freihandelsabkommen der Efta-Staaten mit dem südamerikanischen Handelsblock Mercosur noch in diesem Jahr zum Abschluss kommen soll.
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