Das Unternehmen NZZ steigert 2023 den Umsatz und erreicht einen Höchststand bei den Abonnenten In einem herausfordernden Umfeld erzielt das Unternehmen NZZ im Kerngeschäft Publizistik wie im Vorjahr ein operatives Ergebnis von 16,8 Millionen Franken. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Dividende von 200 Franken je Aktie vor.
In einem herausfordernden Umfeld erzielt das Unternehmen NZZ im Kerngeschäft Publizistik wie im Vorjahr ein operatives Ergebnis von 16,8 Millionen Franken. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Dividende von 200 Franken je Aktie vor.
Die NZZ ist mit ihrem strategischen Fokus auf Qualitätsjournalismus liberaler Prägung gut unterwegs. Das zeigt sich im Jahresergebnis 2023: Das Unternehmen NZZ steigerte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent auf 250,9 Millionen Franken. Die Zahl der zahlenden Abonnentinnen und Abonnenten erhöhte sich um 1 Prozent auf 211 100, was primär am Wachstum bei Digital-Abonnenten liegt und einem Höchstwert entspricht.
Das Umsatzwachstum im Lesermarkt beträgt ebenfalls 1 Prozent. Diese Zunahme wurde durch Investitionen in die Redaktionen in der Schweiz und in Deutschland und durch die Weiterentwicklung des Zusatzangebots «NZZ PRO Global» unterstützt. Das Veranstaltungsgeschäft von NZZ Connect schloss das Geschäftsjahr mit einem sehr guten Ergebnis ab.
Print-Werbemarkt legt zu
Der Umsatz im Werbemarkt erhöhte sich um 12 Prozent auf 105,9 Millionen Franken. Im Print-Werbemarkt führten erfolgreiche Kooperationen mit Vermarktungspartnern und eine höhere Erscheinungsfrequenz von Magazinen und Sonderbeilagen dazu, dass entgegen dem Markttrend eine Ertragssteigerung von 10 Prozent erzielt werden konnte.
Der Ertrag aus der digitalen Werbung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent. Diese Zunahme erklärt sich grösstenteils aus dem Wachstum des Digital-Advertising-Spezialisten Audienzz, der Anfang 2023 den deutschen Online-Vermarkter Netpoint Media und die zugehörige Digitalagentur TripleDoubleU übernahm und in der Schweiz organisch gewachsen ist.
Der Ertrag aus Partnerschaften, der neu im Werbemarktertrag ausgewiesen wird, ist im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent gestiegen. Dies vor allem dank dem weiteren Ausbau von Sustainable Switzerland, der führenden nationalen Initiative im Bereich Nachhaltigkeit.
Im Kerngeschäft Publizistik liegt das operative Ergebnis (Ebit) mit 16,8 Millionen Franken auf Vorjahresniveau, dies trotz strukturellem Rückgang im Print-Geschäft, anhaltender Inflation, wegfallenden Synergien mit CH Media und bedeutenden Investitionen. Die Profitabilität des Kerngeschäfts liegt damit – wie bereits im Vorjahr – auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren.
Sinkende Beteiligung an CH Media
Das Unternehmensergebnis für das Berichtsjahr beläuft sich auf 19,8 Millionen Franken. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr (vor Goodwill-Rückführung) von 6,2 Millionen Franken ist hauptsächlich auf den Ergebniseinbruch bei CH Media zurückzuführen. Das Resultat von CH Media hat das Ergebnis der NZZ im Vergleich zum Vorjahr mit 11,8 Millionen Franken negativ beeinflusst, was durch den positiven Wertschriftenertrag nur teilweise wettgemacht werden konnte.
Der Ergebnisanteil von CH Media wird dabei neu nicht mehr im Ebit, sondern im Finanzergebnis ausgewiesen. Der Grund dafür ist, dass die NZZ im März 2023 ihre Beteiligung an CH Media von 50 auf 35 Prozent reduziert hat.
Ein aussagekräftiger Vergleich der Profitabilität des Unternehmens NZZ mit dem Vorjahr muss daher auf Stufe Unternehmensergebnis erfolgen. Um den Ergebnisbeitrag von CH Media bereinigt, liegt das Unternehmensergebnis um 5,5 Millionen Franken höher als im Vorjahr. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende von 200 Franken je Aktie.
«Wir freuen uns, auf ein weiteres erfolgreiches Jahr zurückblicken zu können», kommentiert der NZZ-CEO Felix Graf das Ergebnis. «In Zeiten von Krisen und der Verbreitung neuer Technologien wächst die Gefahr von Desinformation und Manipulation. In diesem Kontext gewinnen hochwertige und verlässliche Inhalte, wie sie unsere Mitarbeitenden mit enormem persönlichem Engagement und grosser Sorgfalt täglich bereitstellen, noch mehr an Bedeutung.»
«Das solide Ergebnis in einem sehr anspruchsvollen Umfeld, die Stabilität im Kerngeschäft Publizistik und die Fortschritte bei der Transformation unterstreichen die gute Entwicklung unseres Unternehmens», führte Graf weiter aus. Die Herausforderungen blieben aber gross: «Wir werden deshalb auch weiterhin in Wachstumsfelder investieren, um die führende Position der NZZ im Qualitätsjournalismus zu festigen und gleichzeitig neue Märkte und Zielgruppen zu erschliessen.»
Wechsel im Verwaltungsrat
An der Generalversammlung vom 13. April 2024 wird Christoph Schmid aufgrund des Erreichens der statutarischen Altersgrenze nicht mehr zur Wahl für den Verwaltungsrat antreten. Der renommierte Rechtsanwalt wurde 2013 in den Verwaltungsrat gewählt und ist seit 2016 auch Vizepräsident des Gremiums. Der Verwaltungsrat dankt Schmid für seinen äusserst wertvollen Beitrag sowie sein langjähriges und grosses Engagement zugunsten der NZZ.
Als Nachfolgerin für Christoph Schmid schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung Tanja Luginbühl vor. Tanja Luginbühl ist seit 2005 Partnerin in der auf internationales Wirtschaftsrecht ausgerichteten Anwaltskanzlei Lenz & Staehelin in Zürich. Zu ihren Spezialgebieten zählen Gesellschaftsrecht, M&A, Restrukturierungen und Privatkunden. Sie vertritt nationale und internationale Klienten, vorwiegend in grenzüberschreitenden Transaktionen.
Tanja Luginbühl hat an der Universität Zürich studiert und 1999 einen LL. M. in Corporation Law an der New York University School of Law absolviert. Der Verwaltungsrat ist überzeugt, dass Tanja Luginbühl mit ihrer Erfahrung und ihren Kompetenzen die ideale Nachfolgerin für Christoph Schmid ist.
An der Generalversammlung enden zudem die Amtszeiten von Lucy Küng, Matthias Reinhart und Roland Siegwart. Alle drei stellen sich erneut zur Wahl, und der Verwaltungsrat beantragt ihre Wiederwahl. Der NZZ-Geschäftsbericht 2023 ist online unter diesem Link abrufbar. Die gedruckte Ausgabe ist ab 23. März 2024 erhältlich und kann unter diesem Link bestellt werden.