Mit diesen vier Tipps werden Sie im Job reich – und glücklich 100 Ideen für ein besseres Leben: Sie haben es in der Hand: Ein Jahr Bildung wirft eine höhere Rendite ab als eine Investition am Aktienmarkt. Und feiern Sie auch kleine berufliche Erfolge, statt schon wieder dem nächsten Ziel nachzujagen. Dann brennen Sie bestimmt nicht aus.
100 Ideen für ein besseres Leben: Sie haben es in der Hand: Ein Jahr Bildung wirft eine höhere Rendite ab als eine Investition am Aktienmarkt. Und feiern Sie auch kleine berufliche Erfolge, statt schon wieder dem nächsten Ziel nachzujagen. Dann brennen Sie bestimmt nicht aus.
Sie möchten einen Job, der gut bezahlt ist? Dann müssen Sie vor allem vier Dinge beherzigen. Am wichtigsten: Stecken Sie viel Zeit und Energie in Ihre Ausbildung. Die Rendite ist höher, als wenn Sie Aktien oder Anleihen kaufen. Wer an der Uni zum Beispiel einen Master-Abschluss erwirbt, verdient 40 Prozent mehr als sein Gymi-Kollege, der nach der Matura gleich eine Stelle angetreten hat.
100 Ideen für ein besseres Leben
Die Rendite eines zusätzlichen Ausbildungsjahres beträgt somit 8 Prozent. Aktien bringen es langfristig auf 5 Prozent. Die Bildungsrendite hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten auch nicht abgeschwächt, sondern tendenziell sogar erhöht – und das, obwohl immer mehr gut qualifizierte Personen, viele aus der EU, auf den Schweizer Arbeitsmarkt kommen.
Bildung ist nicht nur für einen selbst einträglich, sondern auch für die Gesellschaft – zumindest wenn gut Ausgebildete mindestens 70 Prozent arbeiten. Dann zahlen sie laut Stefan Wolter von der Universität Bern nämlich mehr an zusätzlichen Steuern, als sie vorher an Ausbildungskosten verursacht haben.
Verantwortung übernehmen schenkt ein
Zweiter Ratschlag: Übernehmen Sie Verantwortung! Der typische Mitarbeitende mit einem Uni-Abschluss, der keine Kaderfunktion hat, verdient laut der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung im Monat 8500 Franken. Wenn er oder sie dagegen ein hohes Mass an Verantwortung trägt, sind es fast 14 000 Franken.
Gewiss, da dürfte auch eine Rolle spielen, dass man einen Arbeitnehmer mit einer Vorgesetztenrolle erst betraut, wenn er schon einige Jahre Erfahrung hat. Trotzdem ist der Chef-Bonus erklecklich: Finanz-, Marketing-, Rechts-, IT- oder Revisions-Chefs und -Chefinnen kommen laut einer Auswertung der «Handelszeitung» jeweils auf über 200 000 Franken pro Jahr.
Drittens sollten Sie sich vielleicht überlegen, in welcher Branche Sie anheuern. Am besten zahlt in der Schweiz die Tabakindustrie, wo der mittlere Lohn bei sagenhaften 13 300 Franken liegt: Die eine Hälfte verdient in der Branche mehr, die andere weniger. Fragt man Absolventinnen und Absolventen, wo sie arbeiten möchten, dürften aber die wenigsten auf Tabak kommen, stattdessen stehen Google, Nestlé oder die SBB hoch im Kurs. Das weiss auch die Tabakindustrie und muss deshalb eine Prämie zahlen, um Beschäftigte anzuziehen. Ein Grund für das hohe mittlere Salär ist wohl auch, dass in Lausanne der operative Sitz des Marktführers Philip Morris angesiedelt ist, wo die Löhne hoch sein dürften.
Wenn es mehr «Mainstream» sein soll, stechen zwei Branchen heraus. Die Banken locken mit einem Medianlohn von 10 500 Franken, die Pharmaindustrie kommt auf 10 300 Franken pro Monat. Und wer es bei Novartis oder Roche ganz nach oben schafft, gehört zu den absoluten Spitzenverdienern der Schweizer Wirtschaft: So belief sich das Gehaltspaket des Novartis-Chefs Vas Narasimhan 2023 auf 16,2 Millionen Franken, sein Pendant bei Roche, Thomas Schinecker, brachte es auf 9,6 Millionen Franken.
Jobsicherheit und hohe Löhne? Ja, das gibt es
Man muss also Löhne von Personen vergleichen, die ähnliche Qualifikationen haben. Doch auch nach dieser Bereinigung zeigt sich, dass man beim Bund 12 Prozent mehr verdient als in der Privatwirtschaft. In unteren Lohnniveaus ist dabei der Abstand besonders ausgeprägt. Und wer denkt, dass man den Staatsangestellten lohnmässig deshalb viel bieten muss, weil ihr Job zuweilen langweilig ist, liegt falsch.
Die Angestellten beim Bund sind mit ihrer Arbeit nämlich zufriedener als diejenigen in der Privatwirtschaft: 42 Prozent der Angestellten im öffentlichen Sektor finden ihre Aufgaben sehr interessant, im privaten Sektor sind es 35 Prozent.
Kleine Erfolge feiern
Wer kein Millionensalär bezieht, muss sich damit trösten, dass die Bezahlung nicht alles ist. Sinnhaftigkeit oder Vereinbarkeit von Arbeit und Familie tragen ebenfalls zum Wohlbefinden bei. Millionäre hätten zudem Mühe, sich über die kleinen Dinge im Leben zu freuen, sagt die Forschung.
Ratschlag Nummer vier lautet deshalb: Feiern Sie die kleinen Erfolge im Arbeitsleben. Wenn Sie befördert werden oder eine Gehaltserhöhung erhalten, halten Sie inne. Jagen Sie stattdessen schon wieder dem nächsten Ziel nach, erhöht das die Gefahr für ein Burnout.
Es ist zwar eine Binsenweisheit, aber machen Sie das, was Sie mögen und worin Sie gut sind. Dann blühen Menschen auf. Es bringt wenig, sich an Berufen oder Branchen zu orientieren, die die höchsten Löhne zahlen. Was heute besonders gesucht ist, kann in fünf bis zehn Jahren schon wieder out sein.
Und selbst wenn es mit dem Traumjob klappt, sollte man nicht erwarten, dass er einen 100 Prozent der Zeit erfüllt. Vielmehr zeigt eine Untersuchung aus den USA, dass die Gefahr für ein Ausbrennen schon stark sinkt, wenn man während eines Fünftels der Arbeitszeit etwas sehr Sinnstiftendes macht. Das tönt nicht nach Hexerei.
Christoph Eisenring, «Neue Zürcher Zeitung»