Nur bei jedem vierten europäischen Patent ist eine Erfinderin dabei Schweizer Erfinder haben 2024 in Europa so viele Patente angemeldet wie nie zuvor. Die Schweiz bleibt damit eines der innovativsten Länder – pro Kopf gemessen ist sie sogar Weltspitze.

Schweizer Erfinder haben 2024 in Europa so viele Patente angemeldet wie nie zuvor. Die Schweiz bleibt damit eines der innovativsten Länder – pro Kopf gemessen ist sie sogar Weltspitze.

(Foto: Dan Dimmock auf Unsplash)

Die Zahl der Patentanmeldungen aus der Schweiz beim Europäischen Patentamt (EPA) wuchs vergangenes Jahr um 3,2 Prozent auf 9966, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Patent Index 2024 hervorgeht. Der Rekord markiert das vierte Jahr kontinuierlichen Wachstums. Seit 2015 sind die Patentanmeldungen aus der Eidgenossenschaft um 40 Prozent gestiegen.

Schweiz zählt zu den drei Besten in Europa

Das EPA erhielt im vergangenen Jahr aus der ganzen Welt praktisch unverändert fast 200’000 Patentanmeldungen. Die Schweiz lag bei den Anmeldungen auf Platz 3 in Europa und auf Rang 7 weltweit. Mehr Patente haben nur die USA, Deutschland, Japan, China, Südkorea und Frankreich bei der EU angemeldet.

Europa müsse sein „Innovationsökosystem“ weiter stärken, um auf globaler Ebene wettbewerbsfähig zu bleiben, liess sich EPA-Präsident António Campinos in der Mitteilung zitieren.

Die Computertechnik, zu denen Teilbereiche der künstlichen Intelligenz (KI) wie etwa maschinelles Lernen und Mustererkennung gehören, war mit 16’815 Patentanmeldungen zum ersten Mal führend. Elektrische Maschinen, Geräte und Energie verzeichneten das stärkste Wachstum – insbesondere durch einen Viertel mehr Innovationen in der Batterietechnik. Gleichzeitig schrumpften die Patentanmeldungen in digitaler Kommunikation.

Nur bei jedem vierten Patent ist eine Erfinderin dabei

Gar nicht vorne dabei war die Schweiz bei der Geschlechterverteilung: Nur in gut jeder vierten Patentanmeldung (26 Prozent) aus der Schweiz wurde mindestens eine Frau als Erfinderin genannt. Das war geringfügig über dem Durchschnitt der EPA-Mitgliedstaaten (25 Prozent). Dass es auch ausgeglichener geht, zeigte unter den Ländern mit den meisten Anmeldungen Spanien: Das Land lag mit 42 Prozent klar an der Spitze. Schlusslicht war Österreich mit 18 Prozent.

In der Schweiz war das führende Technologiefeld erneut die Medizintechnik mit 1045 Patentanmeldungen, gefolgt von der Messtechnik (908 Anmeldungen) und Konsumgütern (826 Anmeldungen). Das stärkste Wachstum verzeichnete jedoch die Computertechnik mit einem Anstieg von 37,4 Prozent.

Unter den Kantonen führte Zürich bei den Patentanmeldungen, während Genf mit einem Plus von 19,2 Prozent das stärkste Wachstum verzeichnete. Der Pharmariese Hoffmann-La Roche blieb mit 710 Anmeldungen mit Abstand der patentaktivste Schweizer Konzern. Bei den Hochschulen sicherte sich die EPFL den Spitzenplatz als forschungsstärkste europäische Universität im Bereich Patentanmeldungen. Die ETH Zürich und die Universität Zürich belegten die Plätze drei und zehn.

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