11 Fragen an … Roy Smale, Leiter Global Wealth Management für EMEA und APAC bei Wellington Management Im Karriere-Interview beantworten gestandene Manager oder aufstrebende Talente der Schweizer Wirtschaft jeweils «11 Fragen» und geben einen persönlichen Einblick, wie sie es im Job vorwärtsgebracht haben und welche Faktoren in Zukunft wichtig sein werden.

Im Karriere-Interview beantworten gestandene Manager oder aufstrebende Talente der Schweizer Wirtschaft jeweils «11 Fragen» und geben einen persönlichen Einblick, wie sie es im Job vorwärtsgebracht haben und welche Faktoren in Zukunft wichtig sein werden.

Roy Smale, Leiter Global Wealth Management für EMEA und APAC bei Wellington Management: «Wir sind erfolgreich, wenn unsere Kunden erfolgreich sind – das ist mein Leitsatz.» (Foto: PD)

Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie am Morgen an Ihren Arbeitsplatz kommen?
Roy Smale: Menschen geben mir Energie. Deshalb freue ich mich am meisten darauf, mit meinen Teams zu sprechen und auf unser Morning Meeting. Es hat eine langjährige Tradition und bietet unseren Anlageteams ein Forum für den Austausch von Ideen und die Zusammenarbeit.

Und auf welche Dinge könnten Sie im Job verzichten?
Ich verbringe meine Zeit gerne konstruktiv mit Kunden und meinen Teams. Ich muss zugeben, dass ich mich am wenigsten auf lange interne Besprechungen freue.

Beschreiben Sie Ihre Tätigkeit in maximal drei Sätzen.
Ich bin für das Vermögensverwaltungsgeschäft von Wellington Management in EMEA und APAC verantwortlich. In der Praxis bedeutet das, dass ich dafür besorgt bin, dass wir die Erwartungen unserer Kunden erfüllen und ihnen dabei helfen, ihre Kunden zu bedienen.

Haben Sie diese Position schon immer angestrebt?
Nach meinem Studium der Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Finanzen und Wirtschaft habe ich eine Karriere als Portfoliomanager angestrebt. Es war für mich ein natürlicher Schritt. Als ich dann anfing, wurde mir jedoch klar, dass das überhaupt nicht das Richtige für mich war. Ich liebte die Anlagetätigkeit. Aber ich erkannte, dass mir die Arbeit mit Menschen am meisten Energie gibt.

Welche Ihrer Eigenschaften hilft Ihnen in Ihrer jetzigen Stellung am meisten?
Ich bin im Allgemeinen ein recht ruhiger Mensch, was in unserer Branche eine hilfreiche Eigenschaft ist. Die Volatilität der Märkte kann sehr stressig sein. Da ist es gut, wenn man den Lärm ausblenden und sich auf das Wesentliche konzentrieren kann.

Wie vielen Personen stehen Sie vor und welchen Führungsstil verfolgen Sie?
Ich bin für Teams an elf verschiedenen Standorten in EMEA und APAC verantwortlich, einschliesslich unseres Büros in Zürich. Wir haben ein sehr integratives und kollaboratives Arbeitsumfeld. Unsere Arbeitskultur verkörpert die positiven Aspekte der Schweizer Gastlichkeit in Kombination mit den Gepflogenheiten des globalen Finanzwesens. Ich glaube auch fest daran, dass ich meinen Teams vertrauen kann. Sie kennen ihre Märkte, also versuche ich, ihnen die Freiheit zu geben, das zu tun, was sie für das Beste halten.

Was raten Sie jemandem, der eine ähnliche Karriere einschlagen will?
Wer in der Investmentbranche arbeiten möchte, sollte nicht nur herausfinden, wofür man sich interessiert, sondern vor allem, was einem Energie gibt und was man gerne tut.

Wie werden Gender- und Diversity-Fragen in Ihrem Bereich geregelt?
Die Belegschaft von Wellington besteht zu 45 Prozent aus Frauen. Ich bin stolz darauf, dass wir mit Jean Hynes eine weibliche CEO haben, die auch Portfoliomanagerin für einen der weltweit grössten Health-Care-Fonds ist. Bei Wellington legen wir sehr viel Wert auf einen respektvollen Umgang, den freien Austausch von Ideen und ein hohes Mass an Zusammenarbeit. Ich versuche, die gleiche Mentalität in meinen Teams zu fördern.

Welches sind zurzeit die grössten Herausforderungen für Sie und Ihr Unternehmen?
Ich gebe wohl alle aktiven Vermögensverwalter wieder, wenn ich sage, dass wir in der letzten Zeit den Gegenwind von passiven Anlagen gespürt haben. Bei Wellington sind wir jedoch überzeugt, dass sich die Dinge neu ordnen und diese Zeit vorbei ist. Wir glauben stark an die Bedeutung von fundiertem Research und qualifiziertem aktivem Portfoliomanagement. Und wir sind der Meinung, dass wir damit für die Zukunft sehr gut aufgestellt sind.

Welche Einflüsse haben aktuelle Megatrends wie Remote-Work, Online-Meetings oder E-Learing auf Ihren Arbeitsalltag?
Natürlich ist die Vermögensverwaltung in erster Linie ein Geschäft mit Menschen. Aber wir haben viel über künstliche Intelligenz nachgedacht und darüber, wie wir KI nutzen können, um unsere Arbeit – vor allem die Arbeit für unsere Kunden – zu verbessern. Das ist also etwas, das wir weiter vorantreiben.

Wie sehen Ihre nächsten Ziele aus?
Ich möchte immer, dass wir die nächste Stufe erreichen – ob es nun um unser Angebot an alternativen Anlagen oder um unser Angebot für Wealth-Management-Kunden geht. Wir sind erfolgreich, wenn unsere Kunden erfolgreich sind – das ist mein Leitsatz.

Zur Person

Roy Smale ist Leiter Global Wealth Management für die Regionen Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) sowie Asien-Pazifik (APAC) bei Wellington Management, hierzulande mit Niederlassung am Zürcher Limmatquai. In dieser Funktion ist er verantwortlich für das Intermediär- und Wealth-Management-Geschäft. Wellington ist einer der weltweit grössten Vermögensverwalter in Privatbesitz, mit Hauptsitz in Boston (USA). Bevor Smale im Jahr 2010 zum Unternehmen stiess, hatte er verschiedene Rollen im Vertrieb und im Portfoliomanagement von BNP Paribas Investment Partners, Fortis Investments und ABN AMRO Asset Management inne.

Dieser Inhalt wurde von NZZ Content Creation im Auftrag von NZZone erstellt.
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