Bauarbeiter in mehreren Landesteilen legen Arbeit nieder Die angekündigte Arbeitsniederlegung der Bauarbeiter in Zürich am Freitagmorgen hat begonnen. Die Aktion ist Teil einer landesweiten Protestwelle im Rahmen der Neuverhandlungen des Landesmantelvertrags (LMV).

Die angekündigte Arbeitsniederlegung der Bauarbeiter in Zürich am Freitagmorgen hat begonnen. Die Aktion ist Teil einer landesweiten Protestwelle im Rahmen der Neuverhandlungen des Landesmantelvertrags (LMV).

 

Seit Freitagmorgen stehen die Baustellen im Kanton Zürich still. Bild: unsplash

«Seit 6 Uhr stehen Baustellen in überall im Kanton still», teilte die Gewerkschaft Unia am Freitagmorgen mit. Die Bauarbeiter wehrten sich damit gegen überzogene Forderungen der Baumeister und einen immer höheren Druck auf den Baustellen.

Die Gewerkschaften Unia und Syna rufen laut Mitteilung zu einem Demonstrationszug zum Hauptsitz des Baumeisterverbands in Zürich auf. Start des Umzugs soll um 11.30 Uhr sein.

Bereits Proteste in der Westschweiz

Diese Woche war es bereits in der Westschweiz zu Protesten mit Tausenden Bauarbeitern gekommen. Hintergrund der Mobilisierung der Baubranche ist die Erneuerung des LMV, der Ende des Jahres ausläuft. Trotz sechs Verhandlungsrunden haben sich die Sozialpartner noch immer nicht einigen können. Ein Scheitern würde zu einem vertragslosen Zustand führen.

Der Baumeisterverband ist der Ansicht, dass der Streik gegen die Friedenspflicht verstosse, da er zu einem Zeitpunkt stattfindet, an dem die siebte Verhandlungsrunde zwischen den Sozialpartnern noch aussteht.

Landesweiter Streik in Erwägung gezogen

Laut Unia Bausektor-Chef Nico Lutz steht für die Bauarbeiter viel auf dem Spiel, wie er gegenüber der Freitagsausgabe von «Blick» sagte: «Ihre Arbeitstage sind heute im Sommer schon zu lange, ihre Gesundheit und die Familie leiden. Und die Baumeister fordern jetzt noch längere Sommertage.» Die Gespräche müssten bis Ende Jahr endlich konkret werden, sonst drohe ein landesweiter Streik.

SBV-Direktor Bernhard Salzmann hingegen findet die Verhandlungen konstruktiv, wie er im gleichen Interview mit «Blick» sagte. «Wir reden über die wichtigen Themen. Trotzdem organisieren die Gewerkschaften aktuell präventive Streiks.» Für ihn senden die Gewerkschaften Signale, «als ob sie gar keinen neuen Vertrag möchten».

Angefangen hatten die Protesttage Mitte Oktober im Tessin. Es folgte die Nordwestschweiz am 1. November. In Zürich werden bei der Protestaktion am Freitag Bauarbeiter aus Zürich, Bern, der Zentral- und Ostschweiz erwartet.

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