Digitalisierung erreicht die Bauernhöfe Mehr als ein Drittel der Landwirtschaftsbetriebe setzt auf dem Hof digitale Technologien ein. Spitzenreiter ist das Smartphone, während der Einsatz von Drohnen und die Vernetzung der Digitalisierung noch ganz am Anfang stehen.
Mehr als ein Drittel der Landwirtschaftsbetriebe setzt auf dem Hof digitale Technologien ein. Spitzenreiter ist das Smartphone, während der Einsatz von Drohnen und die Vernetzung der Digitalisierung noch ganz am Anfang stehen.
Digitalisierung findet auch in den Landwirtschaftsbetrieben Anwendung. 37 Prozent haben in irgendeiner Weise diese Technologie auf ihrem Hof eingeführt – das sind 18 082 von Total 49 363 Betrieben in der Schweiz, vermeldet das Bundesamt für Statistik am Dienstag. Im Rahmen der landwirtschaftlichen Betriebszählung wurde das Thema Digitalisierung zum ersten Mal befragt.
Vernetzung der digitalen Technologien steckt erst in den Anfängen
Das Smartphone ist laut der Erhebung für mehr als jede vierte betriebsleitende Person (28 Prozent) ein wichtiges Entscheidungsinstrument: z.B. zur Krankheitserkennung, zur Steuerung und Kontrolle von Stallklima, zur Fütterung oder zur Bewässerung. Für Arbeiten auf dem Feld wird die neue Technologie bei 14 Prozent der Betriebe eingesetzt – wobei der Einsatz von Drohnen mit 2 Prozent noch am Anfang steht. Für die Unterstützung in der Tierhaltung nutzen 20 Prozent der Betriebe Hilfsmittel aus der digitalen Welt: Hier führt die Tieridentifikation vor der Fütterung. Spezielle Programme wie z. B. Herdenmanagement, Behandlungsjournale oder Feldkalender werden von 23 Prozent der Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter verwendet.
Mit der Digitalisierung besteht die Möglichkeit der Vernetzung mit verschiedenen Betriebszweigen sowie mit externen Dienstleistern, heisst es in der Mitteilung weiter. Lediglich 4 Prozent der Betriebsleitenden schätzen sich «intelligent vernetzt» (Verbindung zum Nutzer oder zur Nutzerin via Schnittstelle) und nur 2 Prozent sind mit einem zentralen System verbunden (Verwaltung von mehreren Betriebszweigen). Bezüglich Anschaffungsentscheid war der am häufigsten genannte Grund (14 Prozent aller Betriebe) die Verbesserung der Flexibilität und Arbeitsorganisation. Zu den Hemmnissen und Risiken von digitalen Technologien gaben derweil 37 Prozent an, die Kosten für die Digitalisierung seien hoch. 35 Prozent der Landwirtinnen und Landwirte deklarierten zudem, dass sie in den nächsten ein bis drei Jahren in diese Technologien investieren wollen – 12 Prozent davon sogar erstmalig. Somit könnte bis in drei Jahren jeder zweite Betrieb damit arbeiten.
Mehr als die Hälfte der Landwirtschaftsbetriebe hat sich diversifiziert
62 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe haben sich auf ihrem Hof mit einer innerbetrieblichen Tätigkeit diversifiziert. Im Jahr 2010 waren es 45 Prozent aller Betriebe. 2020 verkaufte jeder vierte Betrieb (26 Prozent) die Produkte direkt ab Hof – vor zehn Jahren betrug dieser Anteil 12 Prozent. Das von der Covid-19-Pandemie geprägte Jahr 2020 hatte einen positiven Einfluss auf den Verkauf ab Hof. Wie gross aber die Zunahme einzig auf dieses Jahr fällt, ist nicht ersichtlich. Die letzte Erhebung fand im Jahr 2016 statt – damals betrug der Anteil der Betriebe mit Direktverkauf ab Hof 22 Prozent.