Einkaufsmanagern macht hohe Inflation zu schaffen Die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft haben sich etwas eingetrübt. Dabei gab der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stärker nach als sein Pendant in der Industrie. Beide Sektoren leiden unter den hohen Einkaufspreisen.
Die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft haben sich etwas eingetrübt. Dabei gab der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stärker nach als sein Pendant in der Industrie. Beide Sektoren leiden unter den hohen Einkaufspreisen.
Unterschiedliche Entwicklungen beim Einkaufsmanagerindex (PMI) in der Schweiz: Der PMI Industrie sank im April um 1,5 auf 62,5 Punkte, nachdem er im März noch um 1,4 angestiegen war. Der PMI Dienstleistungen fiel dagegen bereits zum zweiten Mal in Folge – und zwar um 4,9 auf 56,2 Punkte. Er war im Februar noch auf den höchsten Stand seit Pandemiebeginn geklettert und dann im im März um 3,2 Punkte gesunken.
Ökonomen hatten für den April mit Werten zwischen 60,0 und 64,0 Punkten (Industrie) und zwischen 60,0 und 62,0 Punkten (Dienstleistungen) gerechnet.
Keine kaufkraftschonenden Preise mehr
Im Index für den Dienstleistungssektor zeigte sich der Rückgang besonders in der Geschäftstätigkeit – also der Produktion – und bei Neuaufträgen. Beide Subkomponenten lagen zuvor aber wegen der Aufhebung sämtlicher Massnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus auf hohem Niveau.
Daher könne von einer Normalisierung gesprochen werden, teilte die Credit Suisse am Montag mit. Zudem dürfte auch der Zeitpunkt der Umfrage (22. bis 26. April 2022) nach den Osterfeiertagen und in den Frühlingsferien in zahlreichen Kantonen eine Rolle gespielt haben.
Gegenwind komme jedoch – wie auch in der Industrie – von den Einkaufspreisen, die auf breiter Front steigen. Die entsprechende Subkomponente notiere jedoch zumindest wieder unter ihrem Allzeithoch vom Vormonat.
Gleichzeitig nehmen die Verkaufspreise weniger verbreitet zu, was auf eine eingeschränkte Preissetzungsmacht im Inland hindeute. Immerhin erhöhten aber immer noch 44 Prozent der befragten Unternehmen ihre Preise. Die Zeit der kaufkraftschonenden Preisentwicklung sei auch hierzulande vorerst vorbei.
Industrie auf Stand vor Ukraine-Krieg
In der Industrie geht die Erholung derweil weiter, allerdings weniger dynamisch. Mit 62,5 Zählern verbleibe der Index aber weit über der Wachstumsschwelle und auf einem ähnlichen Stand wie vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine.
Die angespannte Beschaffungslage stelle allerdings auch die Industrieunternehmen weiterhin vor Herausforderungen. Es gebe aber Anzeichen, dass sich die Lieferschwierigkeiten etwas verringert haben. Bei den Einkaufspreisen sei jedoch vorerst noch keine grosse Linderung zu erwarten.
Der Index misst, wie optimistisch die Einkaufsmanager auf die künftige Wirtschaftsentwicklung blicken. Werte von über 50 Punkten deuten auf Wachstum hin. Auf dem Höhepunkt der Coronakrise war der Industrie-Index bis auf 41,2 Punkte abgesackt, jener für den Dienstleistungssektor sogar bis auf 21,4 Punkte. Die Credit Suisse berechnet den Index zusammen mit dem Branchenverband Procure.ch.