Fachkräftemangel im Gastgewerbe akuter als angenommen Für den Fachkräftemangel im Gastgewerbe fehlt laut HotellerieSuisse eine adäquate statistische Grundlage. Nun fordert der Branchenverband von der Politik pragmatische Lösungen.
Für den Fachkräftemangel im Gastgewerbe fehlt laut HotellerieSuisse eine adäquate statistische Grundlage. Nun fordert der Branchenverband von der Politik pragmatische Lösungen.
Während sich das Fachkräfteproblem im Gastgewerbe aktuell zuspitzt, werde es von bestehenden Indizes zur Erhebung des Fachkräftemangels aus diversen Gründen mangelhaft abgebildet. «Die statistische Grundlage wird der effektiven Lage aktuell nicht gerecht. Es braucht deshalb neue Lösungen, um die Herausforderung faktisch besser aufzeigen zu können», ist Andreas Züllig, Präsident von HotellerieSuisse, überzeugt.
Schwächen bestehender Indizes
Bei seiner Einschätzung stützt sich Züllig auf eine neue Studie des Büros für arbeits- und sozialpolitische Studien BASS, welches die bestehenden Indizes kritisch betrachtet und deren Schwächen aufzeigen soll. Laut der Studie im Auftrag von HotellerieSuisse unterschätzen aktuell verwendete Indizes das Ausmass des Fachkräftemangels für das Gastgewerbe deutlich. Hauptursache für die Verzerrung sei, dass die aufgeführten Indizes die Zahl der Arbeitslosen in der Branche verwenden, welche nur bedingt aussagekräftig sei.
Tiefe Vermittlungsquote im Gastgewerbe
Die hohe ausgewiesene Arbeitslosigkeit im Gastgewerbe beruht eher auf einem Mismatch zwischen den angebotenen und nachgefragten Fähigkeiten als auf einer hohen Zahl an verfügbaren Fachkräften, wie sie bestehende Indizes fälschlicherweise ausweisen, schreibt der Branchenverband in einer Mitteilung vom Freitag. Von den Dossiers, die im Jahr 2021 im Rahmen der Stellenmeldepflicht an die Betriebe gingen, führten nur 4,6 Prozent zu einer Anstellung. Dass vor allem ausgebildete Fachkräfte fehlen, zeigt sich auch an den ausgeschriebenen Stellen. Von den 66’005 im letzten Jahr neu zu besetzenden Positionen entfielen nur 9’800 auf Hilfskräfte.
Potential ausländischer Absolventinnen und Absolventen nutzen
Als möglicher Lösungsansatz gegen den akuten Fachkräftemangel sieht HotellerieSuisse den Rückgriff auf qualifizierte, ausländische Arbeitskräfte. Ausländische Absolventinnen und Absolventen der höheren Berufsbildung würden sich dafür besonders gut eignen.