Künstliche Intelligenz gefährdet zunehmend auch Bürojobs Bisher haben Automatisierung und Digitalisierung vor allem zum Abbau von Jobs in der Produktion geführt. Die steigende Bedeutung von künstlicher Intelligenz (KI) gefährdet laut einer neuen Studie künftig auch vermehrt Bürojobs.

Bisher haben Automatisierung und Digitalisierung vor allem zum Abbau von Jobs in der Produktion geführt. Die steigende Bedeutung von künstlicher Intelligenz (KI) gefährdet laut einer neuen Studie künftig auch vermehrt Bürojobs.

 

Berufsfelder mit einem hohen Routineanteil sind besonders gefährdet. Bild: unsplash

ChatGPT und weitere KI-Anwendungen sind dabei, die Arbeitswelt massiv zu beeinflussen. Die Digitalisierung treibt den Strukturwandel auf dem Arbeitsmarkt rasch voran. Bei den kognitiven und interaktiven Tätigkeiten nahm die Beschäftigung seit 2010 um mehr als 30 Prozent zu, bei manuellen Routinetätigkeiten hingegen um 22 Prozent ab.

Besonders davon betroffen sind Berufe im Marketing und Vertrieb, im Detailhandel, im kaufmännischen Bereich und in der industriellen Produktion, heisst es in einer am Dienstag in Zürich vorgestellten Studie der Arbeitsmarktbeobachtung Amosa. Diese Berufsfelder seien geprägt durch einen hohen Routineanteil oder durch ein hohes Anwendungspotenzial für künstliche Intelligenz, das den Wandel in den Berufsfeldern weiter beschleunigen wird.

Offenheit und Lernwille ist gefragt

Im Bereich der Marketing-Berufe findet eine rasante Entwicklung statt, die vor allem für die Fachleute aus dem analogen Marketing herausfordernd ist. Den digitalen Graben in diesem Bereich zu überwinden, ist für Arbeitnehmende anspruchsvoll, heisst es in der Mitteilung. Zentral sind eine hohe Offenheit für Neues und Lernwille.

Bei den kaufmännischen Berufen findet eine Verschiebung der Tätigkeiten statt: Statt um routinemässige Sachbearbeitung geht es vermehrt um das Bearbeiten von Sonder- und Ausnahmefällen und die Unterstützung der Kunden bei der Anwendung von neuen digitalen Dienstleistungen und Tools. Von den Berufstätigen erfordert dies mehr Selbstorganisation, Eigenverantwortung und digitale Affinität.

Gemischtere Jobprofile entstehen

Im Detailhandel entstehen durch den Einfluss des Onlinehandels und den zunehmenden Wegfall gewisser Routinetätigkeiten, wie beispielsweise dem Kassieren, gemischtere Jobprofile. Der Fokus liegt dadurch verstärkt auf der Beratungskompetenz des Verkaufspersonals.

In den Berufen der industriellen Produktion sind durch die zunehmend komplexen Fertigungssysteme hohe digitale Problemlösungsfähigkeiten gefragt. Dies stellt vor allem Hilfskräfte vor hohe Hürden.

Amosa ist ein gemeinsames Projekt der Arbeitsmarktbehörden von zehn Deutschschweizer Kantonen.

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