Unternehmensstimmung im Euroraum trübt sich deutlich ein Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im September deutlich eingetrübt, wenn auch von hohem Niveau aus.
Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im September deutlich eingetrübt, wenn auch von hohem Niveau aus.
Der Einkaufsmanagerindex von IHS Markit fiel gegenüber dem Vormonat um 2,9 Punkte auf 56,1 Zähler, wie die Marktforscher am Donnerstag in London mitteilten. Der Rückgang fiel wesentlich stärker aus als von Analysten erwartet. Markit begründete die Abschwächung mit anhaltenden Lieferengpässen im Welthandel und Sorgen wegen der andauernden Corona-Pandemie.
In Deutschland und Frankreich, den beiden grössten Volkswirtschaften der Eurozone, trübte sich die Stimmung durchweg ein. In Deutschland, der grössten Volkswirtschaft im Währungsraum, fiel die Eintrübung aber wesentlich deutlicher aus als in der Nummer zwei. Die Gesamtentwicklung zeige, dass der Nachfrageboom des zweiten Quartals klar überschritten sei, erklärte Markit. Die Corona-Delta-Variante beeinträchtige die Nachfrage, die Lieferprobleme hielten an. Der Stellenabbau habe sich unterdessen abgeschwächt.
Kosten für Unternehmen sind gestiegen
Da die Nachfrage das Angebot allerdings erneut übertraf, zogen die Kosten der Unternehmen weiter an, wobei sich der Preisauftrieb in der Industrie zunehmend auf die Dienstleister übertrage. Hintergrund der Entwicklung sind erhebliche Engpässe im globalen Handel, die überwiegend mit den Folgen der Corona-Pandemie erklärt werden können.
Die jüngste Entwicklung zeige eine wenig erfreuliche Kombination aus stark verlangsamtem Wirtschaftswachstum und kräftig steigenden Preisen, erklärte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Allerdings erfolgt die Stimmungsabkühlung von hohem Niveau aus: Vor zwei Monaten hatte der Einkaufsmanagerindex infolge der Konjunkturerholung den höchsten Stand seit 15 Jahren markiert.