Vier von fünf Mütter sind arbeitstätig Im Jahr 2021 nahmen 82 Prozent der Mütter in der Schweiz am Arbeitsmarkt teil. Diese starke Erwerbsbeteiligung geht Hand in Hand mit einem hohen Anteil an Teilzeitarbeit.
Im Jahr 2021 nahmen 82 Prozent der Mütter in der Schweiz am Arbeitsmarkt teil. Diese starke Erwerbsbeteiligung geht Hand in Hand mit einem hohen Anteil an Teilzeitarbeit.
Die Erwerbsquote der Mütter – Frauen zwischen 25 und 54 Jahren, die mit mindestens einem eigenen Kind unter 15 Jahren im gleichen Haushalt leben – lag 2021 bei 82,0 Prozent. Sie hat somit in den letzten 30 Jahren um mehr als 20 Prozentpunkte zugenommen (1991: 59,6 Prozent). Die Erwerbsquote der Väter verharrte in der gleichen Zeitspanne auf einem sehr hohen Niveau (1991: 98,9 Prozent; 2021: 96,9 Prozent), wenngleich ein Rückgang um 2 Prozent registriert wurde. Dies geht aus der Publikation «Mütter auf dem Arbeitsmarkt im Jahr 2021» des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Teilzeitarbeit: Beschäftigungsgrad nimmt fortlaufend zu
2021 waren gut drei Viertel (78,1 Prozent) der erwerbstätigen Mütter teilzeitbeschäftigt (25- bis 54-jährige Frauen ohne Kind: 35,2 Prozent). Die Teilzeitpensen der erwerbstätigen Mütter sind ebenfalls markant gestiegen. Laut der Erhebung ist der Anteil der Mütter mit einem Pensum zwischen 50 Prozent und 89 Prozent von 25,7 Prozent im Jahr 1991 auf 44,7 Prozent im Jahr 2021 gestiegen. Gleichzeitig ist der Anteil der Mütter mit Pensen unter 50 Prozent von 51,3 Prozent auf 33,4 Prozent gesunken.
Mütter sind häufiger erwerbslos
Mütter waren im Jahr 2021 mit 5,6 Prozent häufiger von Erwerbslosigkeit gemäss dem Internationalen Arbeitsamt (ILO) betroffen als gleichaltrige Frauen ohne Kinder (4,6 Prozent). Bei den ausländischen Müttern war der Anteil der Erwerbslosen besonders hoch (11,4 Prozent; Schweizerinnen: 3,0 Prozent).
Jede neunte beruflich aktive Frau zieht sich nach Mutterschaft zurück
Vor der Mutterschaft nahmen 90,0 Prozent der Frauen am Arbeitsmarkt teil (Durchschnitt 2016–2021), schreibt das BFS. Nach der ersten Geburt, d.h. nach Ablauf des Mutterschaftsurlaubs, sei die Erwerbsquote der Frauen um 9,8 Prozentpunkte auf 80,2 Prozent gesunken. Folglich zog sich nahezu ein Neuntel der Mütter sich aus dem Erwerbsleben zurück. Nach der zweiten Mutterschaft verringerte sich die Erwerbsquote der Frauen um 7,1 Prozentpunkte von 76,6 Prozent auf 69,4 Prozent.
Kurz vor der Geburt des ersten Kindes arbeiteten lediglich zwei von fünf Frauen (40,1 Prozent) Teilzeit (Durchschnitt 2016–2021). Bei ihrem Wiedereinstieg waren es doppelt so viele (80,1 Prozent). Infolge der starken Zunahme der Teilzeitarbeit nach der ersten Mutterschaft sank der durchschnittliche Beschäftigungsgrad von 83 Prozent auf 61 Prozent, was 1,1 Arbeitstagen pro Woche entspricht. Nach der Geburt des zweiten Kindes stieg der Anteil der teilzeitbeschäftigten Frauen weiter an, wenn auch in geringerem Masse (83,5 Prozent vor der Geburt des zweiten Kindes; anschliessend: 87,8 Prozent).
Schweizer Väter arbeiten häufiger Teilzeit als ausländische Väter
Nach der Geburt des ersten Kindes arbeiteten etwas mehr Väter Teilzeit als davor (13,6 Prozent gegenüber 10,3 Prozent). Bei den Schweizern war der Anteil der teilzeitarbeitenden Väter höher als bei den Ausländern (vor der Geburt des 1. Kindes: 13,4 Prozent; anschliessend: 18,0 Prozent). Nach der Geburt des zweiten Kindes stieg der Anteil der Schweizer Väter mit Teilzeitpensum auf 23,5 Prozent. Bei den ausländischen Vätern blieb der Anteil der Teilzeitbeschäftigten sowohl nach der Geburt des ersten Kindes (6,2 Prozent) als auch des zweiten Kindes (10,1 Prozent) tief.
Die Familienpause dauert im Durchschnitt fünf Jahre
Mütter verbrachten durchschnittlich fünf Jahre ausserhalb des Arbeitsmarkts, bevor sie wieder eine Beschäftigung aufnahmen. Lediglich 8,5 Prozent der Mütter arbeiteten nach dem Wiedereinstieg Vollzeit. Der durchschnittliche Beschäftigungsgrad belief sich auf 36 Prozent und war damit deutlich tiefer als bei den Müttern, die infolge Mutterschaft nicht aus dem Arbeitsmarkt ausgetreten sind (61 Prozent nach der Geburt des ersten Kindes).
Erwerbstätigkeit der Mütter im europäischen Vergleich
Im europäischen Vergleich belegt die Schweiz in Bezug auf die Erwerbstätigenquote der Mütter mit einem Kind unter sechs Jahren den 8. Platz (74,9 Prozent). Sie klassiert sich damit 9 Prozentpunkte hinter Portugal, das mit 83,6 Prozent den Höchstwert erreichte, positioniert sich aber 8 Prozentpunkte über dem EU-Durchschnitt (67,0 Prozent). Bei den Müttern mit Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren fällt die Schweiz auf den 17. Platz zurück (78,2 Prozent) und liegt damit 12 Prozentpunkte hinter dem führenden Tschechien (90,0 Prozent) und 3 Prozentpunkte über dem EU-Durchschnitt (74,9 Prozent).