Oh, Du liebe Post! Freud und Leid sind beim Paketversand nah beieinander. Private Anbieter konkurrieren die Schweizer Post schon lange. Doch für wen eignen sie sich? Und unter welchen Umständen ist Die Post die bessere Variante?
Freud und Leid sind beim Paketversand nah beieinander. Private Anbieter konkurrieren die Schweizer Post schon lange. Doch für wen eignen sie sich? Und unter welchen Umständen ist Die Post die bessere Variante?
Keine Frage – Die Post leistet exzellente Arbeit. Allein zu Weihnachten verschicken Herr und Frau Schweizer rund 15 Mio. Päckli mit der Schweizer Post. Wohl die wenigsten von uns können sich die dafür nötige logistische Perfektion überhaupt vorstellen. Und doch: Beinahe jeder schimpft. So konkurrieren private Anbieter die Post schon lange. Wir stellen die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zusammen.
Standorte
Hier siegt klar die Post. Sie allein unterhält ca. 2250 Standorte. Knapp drei Viertel sind Poststellen, den Rest machen Postagenturen in Dorfläden aus. Privat- und Geschäftskunden finden so meistens in Gehweite einen Abgabe- oder Annahmeort.
Private Anbieter wie DHL und DPD verfügen über wesentlich weniger Standorte. DHL Express, eine Tochterfirma der Deutschen Post, stellt sogenannte Service Points zur Verfügung. Deren 200 sind in Bahnhöfen, Kiosken und teilweise auch an selbstständigen Standorten zu finden. DPD unterhält ca. 180 Parcel Shops, wo ebenfalls Pakete aufgegeben werden können.
Preise
Auch beim herkömmlichen Inlandversand steht die Post klar an der Spitze. Hierzu bestellt man als Privat- oder Geschäftskunde online kostenlose Barcode-Versandetiketten. Diese enthalten die Identität des Versenders und lassen sich demnach nachverfolgen. Abgerechnet wird per Ende eines jeden Monats anhand der von der Post gescannten (und somit verschickten) Pakete. Beim Express-Versand gibt es Unterschiede zwischen der Post und den Privaten: Hier siegt DPD mit mindestens CHF 7.80 pro Paket. Hinzu kommt, dass DPD die Versandkosten nicht nach Gewicht, sondern aufgrund der Summe der kürzesten und der längsten Seite berechnet. Wer also Kleines und Schweres schnell im Inland versenden will, wird bei DPD gut bedient. Alle anderen Anbieter berechnen die Versandkosten nach Gewicht.
Für alle Auslandsendungen ist die Post die erste Wahl – aus zwei Gründen: Mit der Post spart man sich böse Überraschungen durch unvorhergesehene Zollrechnungen. Zudem müssen private Anbieter für Auslandsendungen normierte Pakete benutzen, was bei der Post nicht der Fall ist. So kosten die verschiedenen Paketboxen zwischen 45 und 120 Franken. Hierbei spielt das Gewicht des Inhalts keine Rolle.
Abholdienste
Die Gründe, warum jemand nicht selbst zur Post geht, sind vielfältig: Der eine sitzt alleine in seiner Ich AG und kann nicht weg, der andere ist ein Grossunternehmen und verschickt täglich eine grosse Menge an Paketen und Briefen. Für beide Fälle bieten sich Abholdienste an.
Abholdienste werden von den fünf grössten Schweizer Paketdiensten angeboten: Die Post, DPD, UPS, DHL und Fedex. Der Unterschied liegt in der Zuverlässigkeit. So bieten die meisten Anbieter dem Kunden nur die Wahl des Tages, nicht aber diejenige der Tageszeit der gewünschten Abholung an. Bei einmaligen Abholungen zeigen sich laut einem aktuellen Test der SRF Redaktion «Kassensturz» die Anbieter UPS und Die Post am zuverlässigsten. Beide erschienen im Test zum gewünschten Zeitpunkt bzw. schon früh am Morgen. Damit hielt sich die Wartezeit in Grenzen. Dem Wunsch nach regelmässiger Abholung auch grösserer Mengen kommt die Post sehr gut entgegen: Alle Kunden mit Rechnungsreferenznummer können bei der Post vorgängig einen Vertrag abschliessen. Darin wird mindestens ein Wochentag vereinbart, an dem die Sendungen abgeholt werden. Dazu müssen Briefe vorfrankiert und Pakete mit dem genannten Sendungsbarcode frankiert sein. Die Kosten für diesen Dienst kann man sich in einer online angeforderten Offerte errechnen lassen.
Fazit
Unter dem Strich ist Die Post unangefochtener Sieger. Dank ihren zahlreichen Standorten hält sie die Nähe zu Gross- und Privatkunden am besten und bedient auch bei Auslandsendungen reibungslos. Nur wer im Inland schnellstmöglich etwas versenden möchte, ist mit den privaten Anbietern möglicherweise etwas besser bedient.
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