Unternehmen mit Schweizer Kotierung entwickeln sich besser als an anderen Börsen Trotz den ungünstigen Marktbedingungen und der weit verbreiteten Volatilität in den letzten zwölf Monaten hat sich der Life-Sciences-Sektor bei SIX Swiss Exchange im Vergleich zu anderen Kapitalmärkten als weniger anfällig für Volatilität und Bewertungskorrekturen erwiesen.
Trotz den ungünstigen Marktbedingungen und der weit verbreiteten Volatilität in den letzten zwölf Monaten hat sich der Life-Sciences-Sektor bei SIX Swiss Exchange im Vergleich zu anderen Kapitalmärkten als weniger anfällig für Volatilität und Bewertungskorrekturen erwiesen.
Der Schweizer Aktienmarkt ist zwar nicht immun gegen die Auswirkungen der anhaltenden geopolitischen Spannungen und verschiedener makroökonomischer Herausforderungen, doch die aufstrebende Life-Sciences-Branche des Landes scheint dem Sturm zu trotzen und übertrifft ihre US-Benchmark mit einer Überrendite und geringerer Volatilität. Seit Januar 2019 hat sich der SXI Life Science Index um 13,6 Prozent besser entwickelt als der NASDAQ Health Care Index, wobei auch die Wertschwankungen geringer waren.
Life-Sciences-Sektor trotzt der Volatilität
Gleichzeitig blieb auch das Volumen der Börsengänge von Schweizer Life-Sciences-Unternehmen stabil, trotz der weltweiten Verlangsamung der Börsengänge im Allgemeinen, die eine direkte Folge der steigenden Zinsen und der seit mehreren Jahrzehnten hohen Inflation ist.
Im Jahr 2022 wurden zwei neue Unternehmen aus dem Life-Sciences-Sektor bei SIX Swiss Exchange kotiert – Kinarus Therapeutics und Xlife Sciences, wobei letzteres das erste Unternehmen war, das im neu geschaffenen KMU-Börsensegment Sparks an die Börse ging.
Warum die Schweiz?
Angesichts der unsicheren Marktlage ist es von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen, die an die Börse gehen wollen – auch solche aus dem Life-Sciences-Sektor – einen Börsenplatz finden, der ihren individuellen Bedürfnissen entspricht. Unternehmen, die in den USA an die Börse gehen, könnten von höheren Bewertungen profitieren, doch gibt es auch eine Reihe von Fallstricken.
Vor allem sind die regulatorischen Kosten für einen Börsengang in den USA generell höher, da von den Emittenten erwartet wird, dass sie ein Registrierungsdokument bei der Securities and Exchange Commission (SEC) einreichen, was oft ein langwieriger Prozess sein kann. Zu den weiteren Ausgaben, die Unternehmen bei einer Börsenkotierung in den USA zu tragen haben, gehören eine Haftpflichtversicherung für Vorstandsmitglieder (Directors & Officers) und die Einhaltung umfassender gesetzlicher Vorschriften wie des Sarbanes Oxley Act.
Darüber hinaus erhöhen sich die Kosten für Rechts- und Steuerberatung für ein Schweizer Unternehmen, das seine Aktien an einer US-Börse kotiert, erheblich, da es eine separate schweizerische und amerikanische Anwaltskanzlei beauftragen muss. Und schliesslich können Unternehmen, die bei SIX Swiss Exchange kotiert sind, auch von den vergleichsweise niedrigen Erstkotierungs- und Aufrechterhaltungsgebühren im Vergleich zu einigen der entsprechenden Börsen in den USA profitieren.
In Anbetracht dieser Gegebenheiten könnten einige Schweizer Life-Sciences-Unternehmen überdenken, ob sie sich in den USA kotieren lassen wollen. Zumal ist es für sie auch möglich, Zugang zu US-Investoren zu erhalten (zusätzlich zu den liquiditätsstarken einheimischen Schweizer Investoren), indem sie ein Rule 144A-Angebot in ihre IPOs bei SIX Swiss Exchange aufnehmen.