Schweizer Tourismusbilanz: so viele Übernachtungen wie noch nie, vor allem dank Gästen aus den USA Mit knapp 43 Millionen Logiernächten erreichte die Schweizer Hotellerie 2024 einen neuen Höchststand. Der Heimmarkt entwickelte sich stabil, das Wachstum kommt vor allem durch Gäste aus dem Ausland.

Mit knapp 43 Millionen Logiernächten erreichte die Schweizer Hotellerie 2024 einen neuen Höchststand. Der Heimmarkt entwickelte sich stabil, das Wachstum kommt vor allem durch Gäste aus dem Ausland.

Seit die Umgebung des Lungernsees Teil einer Netflix-Serie wurde, reisen viele Touristen aus Asien in die Gegend. (Karin Hofer / NZZ)

Die Zahl der Übernachtungen in der Schweiz ist im vergangenen Jahr gestiegen. Das zeigen Daten des Bundesamts für Statistik, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. 2024 wurden 42,8 Millionen Hotellogiernächte verzeichnet, das ist ein Plus von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit erreichte die Schweizer Hotellerie 2024 einen neuen Höchststand.

Laut Schweiz Tourismus sind für den Zuwachs vor allem ausländische Gäste verantwortlich, insbesondere aus den Vereinigten Staaten. Die politischen Turbulenzen hätten glücklicherweise keine Auswirkungen auf das Reiseverhalten der Schweiz-affinen Amerikaner gehabt, schreibt die Tourismusorganisation in einer Medienmitteilung.

Rekord bei Gästen aus Amerika

Personen aus den USA waren 2024 für 3,5 Millionen Logiernächte verantwortlich. Das bedeutet ein Wachstum von 13,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Laut Schweiz Tourismus ein Rekordwert. Damit liegen die Vereinigten Staaten knapp hinter Deutschland mit 3,8 Millionen Logiernächten, dem traditionell wichtigsten Auslandsmarkt für den Schweizer Tourismus.

Den grossen Erfolg im amerikanischen Markt führt Schweiz Tourismus auf seine Marketingaktivitäten in Nordamerika zurück. Dort wurde der Fokus auf neue und jüngere Zielgruppen sowie auf eine intensive Zusammenarbeit mit Influencern gelegt.

Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 5,1 Prozent mehr Logiernächte mit Gästen aus dem Ausland. Mit 22 Millionen Logiernächten ist die Nachfrage ausserhalb der Schweiz damit so hoch wie seit fünfzig Jahren nicht mehr.

Doch nicht alle ausländischen Märkte entwickelten sich so positiv. Es gebe grosse Gewinner, aber auch klare Verlierer, schreibt Schweiz Tourismus. So wurde 2024 bei Gästen aus Frankreich ein Plus von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Gleichzeitig gingen die Übernachtungen von Gästen aus dem Vereinigten Königreich um 4,1 Prozent zurück. Unerwartet gingen auch die Logiernächte von Gästen aus den Golfstaaten um 4,1 Prozent zurück.

Sorge bereitet ausserdem weiterhin China. Im Vergleich zu 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie, fehlt immer noch ein Drittel der Logiernächte.

Schweizer haben weiterhin Lust auf Ferien in der Heimat

Der Schweizer Markt entwickelte sich 2024 stabil. Hier gab es ein Wachstum von 0,1 Prozent auf 20,9 Millionen Logiernächte. Die seit der Pandemie verstärkte Lust der einheimischen Gäste auf Ferien in der Schweiz sei zur neuen Normalität geworden, bilanziert Schweiz Tourismus.

Blickt man auf die einzelnen Tourismusregionen, stieg in neun von dreizehn Regionen die Zahl der Logiernächte im vergangenen Jahr. Den grössten absoluten Zuwachs verzeichneten dabei die Regionen Zürich und Bern. Auch die Gebiete Bern Region, Luzern/Vierwaldstättersee sowie Graubünden wiesen ein kräftiges Plus aus.

Philipp Gollmer,  «Neue Zürcher Zeitung»

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