Automarkt Schweiz: Massiver Einbruch bei den Zulassungen Die Corona-Pandemie hat für das schlechteste Ergebnis seit über 40 Jahren gesorgt. Erfreulich: Alternative Antriebe waren so beliebt wie nie zuvor.
Die Corona-Pandemie hat für das schlechteste Ergebnis seit über 40 Jahren gesorgt. Erfreulich: Alternative Antriebe waren so beliebt wie nie zuvor.
Lediglich 236’828 neue Personenwagen sind im Jahr 2020 auf die Strassen der Schweiz und des Fürstentums Liechtensteins gekommen, so wenige wie seit der Ölkrise Mitte der 1970er Jahre nicht mehr. Das Marktniveau lag damit sogar noch unter den von der Vereinigung der offiziellen Automobil-Importeure, auto-schweiz, erwarteten 240’000 Immatrikulationen. Der Rückgang im Vergleich zu 2019 betrug 24 Prozent oder 74’638 Einlösungen – trotz eines Endspurts im Dezember, auf den allein 29’451 Neuzulassungen entfielen. Analog zu 2019 war auch im vergangenen Jahr der Dezember der Kalendermonat mit den meisten Neuzulassungen, allerdings 15,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.
Rekordwert bei alternativen Antrieben
Einen Rekord stellen die 28,2 Prozent Marktanteil der alternativen Antriebe im Gesamtjahr dar. Das «10/20»-Ziel von auto-schweiz, das einen zehnprozentigen Anteil an Elektroautos und Plug-in-Hybriden vorsah, wurde dabei sogar noch um 4,3 Prozentpunkte übertroffen. Alleine im Dezember 2020 hat sich der Anteil an Hybrid-, elektro-, Gas- und Wasserstoffmodellen von 21 auf 42,4 Prozent mehr als verdoppelt. Dieses Höchstergebnis konnte die Marktanteile für das Gesamtjahr 2020 nochmals anheben und hat so zum Alternativ-Rekordwert von 28,2 Prozent geführt, gegenüber 13,1 Prozent im Jahr 2019.
Unter den sogenannten «Steckerfahrzeugen» war Teslas Model 3 mit fast 3500 immatrikulierten Personenfahrzeuge bis Ende November 2020 das beliebtestes Elektroauto in der Schweiz und Liechtenstein. Auf den Rängen zwei und drei folgten mit deutlichem Abstand der Renault Zoe sowie der Volvo XC60 (siehe Grafik). Insgesamt sind im abgelaufenen Jahr 66’687 Fahrzeuge mit Alternativ-Antrieb auf die Strassen gekommen, 63,8 Prozent mehr als 2019. Das Wachstum geht vor allem auf die Plug-in-Hybride zurück (14’429, +238,6%), aber auch reinelektrische Modelle (19’504, +48,2%) und Hybridautos ohne Lademöglichkeit (22’010, +46,1%) legten kräftig zu. Zudem wurden 42 neue Wasserstoffautos eingelöst, 17 mehr als 2019. Gas-Fahrzeuge mit CNG-Antrieb konnten nicht an das vierstellige Niveau der Vorjahre anknüpfen (562, -55%). Der Diesel kommt auf 51’823 Neuzulassungen (-34,7%) und erreicht einen Marktanteil von 21,9 Prozent (2019: 25,5). Fast exakt jeder zweite Neuwagen 2020 verfügt über Allradantrieb, der 4×4-Marktanteil geht im Vergleich zu 2019 um 1,4 Prozentpunkte auf 50 Prozent zurück.
Verhaltene Prognosen
Die Aussichten für 2021 fallen laut Christoph Wolnik, Mediensprecher von auto-schweiz, gemischt aus: «Beim Gesamtmarkt gehen wir von einem Niveau von 270’000 Immatrikulationen aus. Diese Schätzung basiert allerdings auf der Annahme, dass die negativen Folgen der Covid-19-Pandemie möglichst bald eingedämmt werden.»