Schweizer Grossunternehmen setzen auf internationale Standards in der Nachhaltigkeitsberichterstattung Eine neue Studie zeigt, dass die Anwendung globaler Richtlinien wie denen der Global Reporting Initiative (GRI), des UN Global Compact (UNGC) und des Carbon Disclosure Project (CDP) bei den grössten börsenkotierten Unternehmen mittlerweile zur Norm geworden ist.

Eine neue Studie zeigt, dass die Anwendung globaler Richtlinien wie denen der Global Reporting Initiative (GRI), des UN Global Compact (UNGC) und des Carbon Disclosure Project (CDP) bei den grössten börsenkotierten Unternehmen mittlerweile zur Norm geworden ist.

(Bild: Unsplash)

Freiwillige Reporting-Standards und -Richtlinien sind essenziell für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Sie bieten Unternehmen eine Orientierungshilfe, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu definieren, Prioritäten zu setzen sowie Fortschritte zu messen und zu kommunizieren. Für das Geschäftsjahr 2023 haben alle 47 im SMI Expanded gelisteten Unternehmen mindestens einen der sechs gängigsten Nachhaltigkeitsstandards angewendet.

Die Mehrheit nutzte fünf (26%) oder sogar alle sechs (52%) Standards. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatten 52%, und 2021 lediglich 30% der Unternehmen fünf oder sechs dieser Standards angewendet. Diese Zahlen zeigen einen deutlichen Trend hin zu einer umfassenderen und standardisierten Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Die gängigsten freiwilligen Standards

Besonders prominent sind dabei die GRI-Standards (Global Reporting Initiative), die wie im Vorjahr von fast allen (96%) der untersuchten Unternehmen umgesetzt werden. 79% der Unternehmen bekennen sich zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact (UNGC). Rund zwei Drittel der Unternehmen (66%) nutzen die Standards des Sustainability Accounting Standards Board (SASB), jedoch liessen in diesem Jahr nur sechs Unternehmen ihre korrekte Anwendung offiziell bestätigen. Bis auf eine Ausnahme nutzten alle Unternehmen (98%) die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen als Leitfaden.

Im Bereich des CO2-Reportings sind zwei Standards weit verbreitet. 79% der Unternehmen veröffentlichen Informationen über ihre Treibhausgasemissionen, Klimastrategien und andere umweltbezogene Aspekte und lassen diese vom Carbon Disclosure Project (CDP) bewerten. Zudem setzen sich immer mehr Unternehmen im Rahmen der Science Based Target initiative (SBTi) Ziele zur Emissionsreduktion. Rund zwei Drittel der Unternehmen (62%) sind der SBTi beigetreten, wobei die meisten (79%) bereits Ziele festgelegt haben und der Rest sich verpflichtet hat, diese innerhalb von 24 Monaten zu entwickeln.

Anzahl der Unternehmen des SMI Expanded, die nach dem jeweiligen Standard berichten. (Grafik: irf-reputation.ch)

Integration von Nachhaltigkeitsberichten in den Geschäftsbericht

Der Trend, Nachhaltigkeitsberichte in den Geschäftsbericht zu integrieren, setzt sich weiter fort, wobei Online-Formate immer beliebter werden. Diese digitalen Formate ermöglichen eine umfassendere und interaktive Darstellung von Nachhaltigkeitsleistungen. Zudem lassen zunehmend mehr Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsberichte extern prüfen, was die Glaubwürdigkeit und Professionalität der Berichterstattung zusätzlich steigert.

Methode und Urheber der Studie

Zwischen Juni und Juli 2024 führte die IRF Reputation AG eine umfassende Studie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung Schweizer Unternehmen durch. Es wurden die bis zum 31. Mai 2024 veröffentlichten Nachhaltigkeitsberichte der 47 im SMI Expanded gelisteten Unternehmen für das Geschäftsjahr 2023 analysiert. Der SMI Expanded umfasst die 50 kapitalstärksten Titel des Schweizer Aktienmarktes. Die Analyse fokussierte auf die Anwendung der sechs gängigsten Nachhaltigkeitsstandards und deren Richtlinien durch Inhaltsprüfung der Berichterstattungsverfahren. Die Ergebnisse wurden mit denen der IRF-Studien aus den Jahren 2023 und 2021 verglichen.

In den letzten Jahren hat sich IRF als eines der führenden Schweizer Beratungsunternehmen für Wirtschaftsthemen etabliert.

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