«Gemeinsam machen wir die Schweiz nachhaltiger» Unter dem Dach von Sustainable Switzerland lanciert die NZZ eine themenspezifische Dialogplattform. Ziel ist es, die nachhaltige Entwicklung der Schweizer Wirtschaft sichtbar zu machen und einen Mehrwert für die Gesellschaft als Ganzes zu schaffen.
Unter dem Dach von Sustainable Switzerland lanciert die NZZ eine themenspezifische Dialogplattform. Ziel ist es, die nachhaltige Entwicklung der Schweizer Wirtschaft sichtbar zu machen und einen Mehrwert für die Gesellschaft als Ganzes zu schaffen.
Schon viele Menschen in der Schweiz tun es, und immer mehr lokal, national oder global tätige Betriebe richten sich danach aus: Sie handeln bewusst nachhaltig beziehungsweise verpflichten sich der Nachhaltigkeit. Doch was Privatpersonen, Politiker, Firmenchefs oder Forscher im Sinne einer gesamthaft nachhaltigen Entwicklung bereits leisten und was sie gemeinsam erreichen können, ist noch viel zu wenig sichtbar. Es fehlt hierzulande an vernetzenden Plattformen – genau hier setzt das Unternehmen NZZ mit der Initiative Sustainable Switzerland an. Sie wird im Laufe des kommenden Jahres in Kooperation mit namhaften Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft ausgerollt.
Nachhaltigkeit steht nicht nur für Umweltschutz oder den Klimawandel, sondern geht deutlich darüber hinaus. Der Begriff hat tiefe Wurzeln. Allgemein anerkannt ist die Definition im sogenannten Brundtland-Bericht der Vereinten Nationen von 1987: «Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, welche die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.» Zentral ist in diesem Kontext die ganzheitliche Sicht: «Wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Prozesse sind vernetzt und beeinflussen sich gegenseitig. Das Handeln öffentlicher und privater Akteure darf nicht isoliert und eindimensional erfolgen, sondern muss den Wechselwirkungen zwischen den drei Dimensionen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt Rechnung tragen», hiess es damals. Heute spricht man von bis zu fünf Dimensionen der Nachhaltigkeit. Wichtig ist in der Diskussion stets ein integraler Ansatz.
Menschen erreichen
Die Mission von Sustainable Switzerland bringt diese Herausforderung wie folgt auf den Punkt: «Wir schaffen eine nachhaltige Zukunft für die Schweiz, unsere Welt und unsere Bevölkerung. Vernünftig, liberal und gemeinsam mit starken Unternehmen als treibender Kraft.» Es ist Konsens, dass der grösste Hebel für eine nachhaltige Entwicklung in der Wirtschaft liegt. Felix Graf, CEO der NZZ, erklärt: «Wir wollen möglichst viele Menschen in der Schweiz erreichen. Sie sollen wahrnehmen, was zum Thema Nachhaltigkeit alles unternommen wird, was die Wirtschaft macht und bewegt. Und wir möchten sie ermuntern, aktiv ihren Teil dazu beizutragen.» Denn: «Gemeinsam machen wir die Schweiz nachhaltiger.»
Wie kann das konkret aussehen? «Mit unserer Plattform wollen wir einen echten Mehrwert für die Unternehmen und die Gesellschaft als Ganzes schaffen – eine Themenwelt, in der Interessensgruppen zusammenkommen und sich über die besten Lösungen für die Zukunft informieren und austauschen», sagt Corine Blesi, Managing Director des Geschäftsbereichs NZZ Connect, unter anderem der Veranstalter des jährlichen Swiss Economic Forum (SEF). Nachhaltiges Wirtschaften bedeute, die Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit und sämtliche Risiken verantwortungsvoll in den Blick zu nehmen und vorausschauend zugunsten der Mitarbeitenden, der Öffentlichkeit und der Umwelt zu handeln. «Dieser ganzheitliche strategische Ansatz erzeugt unternehmerischen Mehrwert. Wir wollen die Schweiz rund um dieses wichtige Zukunftsthema einen Schritt weiterbringen.»
Menschen begeistern
Unter dem Dach von Sustainable Switzerland sollen in den nächsten Jahren verschiedene themenspezifische Dialogkanäle geschaffen werden. Ein Online-Portal für News und Infos, Publikationen im Zeitungs- und Magazinformat, ein Nachhaltigkeitsfestival, Community-Programme sowie ein Zertifizierungsprogramm mit Nachhaltigkeitslabel für KMU sind Kernelemente der NZZ-Initiative. Noch befindet sich die Plattform im Aufbau. Derzeit, so Corine Blesi, führe man Gespräche mit möglichen Gründungspartnern. Entsprechend könnten sich alle Beteiligten direkt einbringen und – indem sie ihre Unternehmensaktivitäten nachhaltiger gestalteten – gleichzeitig ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Schweiz leisten.
Öffentlichkeitswirksam begeistert werden sollen die Menschen am ersten Swiss Sustainability Forum in Bern. Das mehrtägige Nachhaltigkeitsfestival ist für den Herbst 2022 geplant und will zentrale Themenaspekte zu Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt zugänglich machen. Durchgeführt wird das Swiss Sustainability Forum von NZZ Connect. Im Nachhaltigkeitskontext organisiert der Spezialist des Unternehmens NZZ bereits zwei nationale Anlässe: die Konferenz zur Förderung zirkulärer Wirtschaftssysteme und zu nachhaltigem Unternehmertum, Circular Economy Entrepreneurs (CE2), und die Konferenz Impact Finance Forum (IFF), die eine Brücke zwischen Finanzindustrie und nachhaltiger Wirtschaft schlägt.
Menschen informieren
Die grosse Klammer für das Engagement von Sustainable Switzerland bilden die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Diese Sustainable Development Goals (SDGs) sollen idealerweise bis 2030 erreicht werden. Auch die Schweiz hat sich dazu bekannt. «Das heisst, dass alle Uno-Mitgliedstaaten gleichermassen aufgefordert sind, die drängenden Herausforderungen der Welt gemeinsam zu lösen», wie der Bund im Rahmen seiner Agenda 2030 betont.
Für die Zielerreichung hierzulande kommt der Wirtschaft eine Schlüsselrolle zu. In einer aktuellen Studie des Swiss Economic Forum und der Kalaidos Fachhochschule wurden 422 Führungskräfte befragt, auf welche SDGs sie in der Unternehmensstrategie ihren Fokus legen. Die grösste Beachtung finden die Themen Geschlechtergleichheit, Aufbau einer widerstandsfähigen, nachhaltigen Industrie und Infrastruktur sowie Bildung. Diese Entwicklungsziele wurden von jeweils mehr als 50 Prozent der Teilnehmer als strategische Schwerpunkte definiert. Hoch im Kurs waren bei der Umfrage zudem die Themen menschenwürdige Arbeit, Gesundheit und Klimaschutz.
Mit Blick auf die Agenda 2030 sind Initiativen wie Sustainable Switzerland ein wichtiger Schritt für die Schweiz auf dem Weg zur Erreichung der SDGs – und damit in eine Zukunft, die auch künftigen Generationen Handlungsspielraum lässt. Wenn Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit den Dialog suchen und Lösungen finden, ist der nötige Sprung nach vorne zu schaffen. Menschen informieren, um die nachhaltige Entwicklung auf lange Sicht zu sichern. Denn: «Gemeinsam machen wir die Schweiz nachhaltiger.»
Autoren: Norman Bandi und Tom Rieder