14. Swissmem Industrietag im Zeichen des Freihandels Am Swissmem Industrietag in Lugano diskutierten vergangene Woche profilierte Persönlichkeiten die Zusammenhänge zwischen Freihandel, Wohlstand und Nachhaltigkeit.
Am Swissmem Industrietag in Lugano diskutierten vergangene Woche profilierte Persönlichkeiten die Zusammenhänge zwischen Freihandel, Wohlstand und Nachhaltigkeit.
Der 14. Swissmem-Industrietag fand vergangene Woche unter dem Titel «Chance Freihandel – Motor für Wohlstand und Nachhaltigkeit» im Palazzo dei Congressi in Lugano statt. Neben Bundespräsident Guy Parmelin äusserten sich Philipp Hildebrand (Vice Chairman BlackRock), Sigmar Gabriel (Bundesaussenminister a.D. der Bundesrepublik Deutschland) und Swissmem-Präsident Martin Hirzel zu den Zusammenhängen zwischen Freihandel, Wohlstand und Nachhaltigkeit, schreibt der Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie. Zudem erläuterten Walter Sayer (General Manager Mikron SA Agno) und Christiane Leister (Inhaberin und VRP Leister Gruppe) die Bedeutung von Freihandelsverträgen für ihre Unternehmen.
Warum das Thema Freihandel?
Nachdem seit dem zweiten Weltkrieg immer mehr Staaten ihre Handelsbarrieren abgebaut hatten und sich dadurch die absolute Armut seit 1990 weltweit um zwei Drittel reduziert hatte, verlangsamte sich die Dynamik in den vergangenen Jahren. Protektionismus sowie Populismus führten zu Handelskonflikten und beeinträchtigten den Welthandel. Swissmem-Präsident Martin Hirzel sagt deshalb: «Es braucht eine Renaissance des Freihandels.»
Bedeutung des Freihandels für die Schweiz und die MEM-Industrie
Die Schweiz gehört als kleine, offene Volkswirtschaft zu den grössten Nutzniessern von Freihandel und Globalisierung. Heute verdient sie jeden zweiten Franken im Ausland. Bundespräsident Parmelin betonte in diesem Zusammenhang: «Wir dürfen niemals unsere Trümpfe aus der Hand geben, die unsere Stärken ausmachen, namentlich in der Ausbildung, Arbeit, Innovation und in der internationalen Präsenz.» Für die Schweizer MEM-Industrie ist die Bedeutung des Aussenhandels noch viel ausgeprägter. Sie exportiert rund 80 Prozent ihrer Güter und Dienstleistungen. Der einzige Weg, um den Werkplatz Schweiz und seine Arbeitsplätze zu erhalten, ist konstanter Erfolg auf den Weltmärkten. Dafür braucht es einen guten Zugang zu den globalen Absatz- und Beschaffungsmärkten. Voraussetzung dafür ist Freihandel.
Freihandel, Nachhaltigkeit und die MEM-Industrie
Die Bekämpfung des Klimawandels ist eine zentrale Herausforderung der nächsten Jahrzehnte. Dafür muss der CO2-Ausstoss weltweit massiv reduziert werden. Der Weg zum Ziel führt laut Swissmem nicht über Verzicht und damit Wohlstandverlusten in allen Ländern, sondern über neue, klimafreundliche Technologien. Die Schweizer MEM-Industrie produziere nicht nur immer energieeffizientere und ressourcenschonendere Fertigungstechnologien. Sie entwickle zudem, Lösungen für die Wasserstoff- und E-Mobilität, Technologien für die Produktion von erneuerbaren Energien, energieeffiziente Gebäudetechnik, CO2-Abscheidmethoden sowie klimafreundliche Produkte für den täglichen Bedarf. Mit diesem Produktemix biete die Schweizer Industrie einen enormen Hebel für weniger CO2-Ausstosses. Mit dem Export dieser klimafreundlichen Technologien kann die Schweizer Industrie weltweit einen substanziellen Beitrag zur Verringerung des CO2-Ausstosses leisten. Dank Freihandelsabkommen würden die Kunden im Ausland diese Spitzentechnologie zollbefreit importieren können. Es sei also auch aus ökologischer Perspektive sehr wichtig, dass die Weltmärkte für die Industrie offen bleiben.
Pilotveranstaltung mit 500 Personen
Mehr als 500 Personen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Forschung nahmen am 14. Industrietag in Lugano teil. Dieser war eine vom Kanton Tessin bewilligte Pilotveranstaltung für Grossanlässe. Swissmem erarbeitete für diesen Event ein umfassendes Schutzkonzept. Zugelassen waren nur geimpfte und getestete Personen. Unterstützt wurde Swissmem durch die Firma BioStarks EU (ehemals Coremedica EU). Jedem Teilnehmenden wurde vor dem Anlass ein PCR-Spucktest nach Hause geschickt. Die Spuckprobe musste frühestens 72 Stunden vor dem Industrietag ausgeführt und dem Labor zurückgesandt werden.