Boulevardgastronomie in Zürich siebenmal teuerer als in Genf Die Gebühren für Strassenbestuhlung unterscheiden sich von Stadt zu Stadt massiv. Wegen Corona können die Gastrobetriebe in den grossen Schweizer Städten mit Vergünstigungen rechnen.

Die Gebühren für Strassenbestuhlung unterscheiden sich von Stadt zu Stadt massiv. Wegen Corona können die Gastrobetriebe in den grossen Schweizer Städten mit Vergünstigungen rechnen.

 

Im Mittelfeld: In Thun kosten die Gebühren in Zentrumslage 9.10 Franken pro Quadratmeter. Bild: Pixabay

Die Corona-Massnahmen mit den monatelangen Schliessungen und die derzeit auf die Aussenbereiche beschränkte, teilweise Öffnung der Betriebe haben den hiesigen Restaurants und Bars stark zugesetzt. Immerhin: Ab Anfang Juni werden sie, böse Überraschungen ausgeschlossen, ihre Lokale nun wieder gänzlich öffnen können – allerdings mit Restriktionen.

Für diesen Sommer gelten bezüglich Strassenbestuhlung in den grossen Schweizer Städten deshalb Ausnahmeregelungen. Wegen der Abstandsregel dürfen die Beizer die Aussenbestuhlungsflächen auch dieses Jahr ohne Kostenfolge ausdehnen, soweit es die Verkehrssituation zulässt, heisst es in einer Mitteilung des Vergleichsdienstes Comparis.

Zusätzliche Aussensitzplätze in Basel

Basel verzichtet dieses Jahr nicht nur auf die sogenannten «Allmendgebühren» für die Dauer der jeweiligen Schliessungen, sondern bewilligt sogar zusätzliche Aussensitzplätze. Andere Städte ziehen die Bewilligung zusätzlicher Sitzplätze in Erwägung.

Ein totaler Gebührenerlass für Aussenwirtschaften bis Ende 2021 bzw. bis zum Saisonende gilt in Freiburg, La Chaux-de-Fonds, Lausanne und Winterthur. Luzern und Chur sehen eine Reduktion von 50 Prozent vor. Genf hat bisher einen Gebührenerlass bis zum 30. Juni bekannt gegeben.

Zürich, Bern, Thun, St.Gallen, Lugano und Schaffhausen planen vollständige oder teilweise Gebührenerlasse über die erste Jahreshälfte hinaus. Sie müssen diese aber erst noch von ihrem Stadtparlament genehmigen lassen. «Was dann in den Parlamenten tatsächlich entschieden wird, dürfte stark vom Verlauf der Pandemie in den nächsten Wochen abhängen», sagt Comparis-Gebührenexperte Leo Hug.

 

Gebühren für Trottoir-Gastronomie: Vergleich der grössten Schweizer Gemeinden in Franken pro Quadratmeter je Sommermonat. 1)

 

59 Franken Gebühren pro Quadratmeter an der Zürcher Bahnhofstrasse

Nach der Aufhebung der Corona-Einschränkungen werden wieder die ordentlichen Strassencafé-Gebühren gelten. Und diese sind teilweise happig. Comparis hat die Taxen für die Boulevardgastronomie der grössten Schweizer Gemeinden verglichen. Am teuersten ist der Quadratmeter Trottoirgastronomie an zentraler Lage in Zürich. Er beläuft sich während der Sommersaison auf monatlich 59 Franken pro Quadratmeter. In Aussenquartieren sind es 12 Franken. Zu den teuren Städten zählen auch Winterthur, Lugano, Bern, Schaffhausen und Chur.

Nur 8.50 Franken pro Quadratmeter in Genf

Es geht aber auch anders: Genf – alles andere als ein günstiges Pflaster – verlangt in Zentrumslage pro Quadratmeter nur 8.50 Franken, also fast sieben Mal weniger als in Zürich. In schwächer besuchten Lagen sind es in Zürich 12 Franken und in Genf 5.38 Franken je Quadratmeter. Unter den 16 grössten Schweizer Städten ist La Chaux-de-Fonds mit 2.31 Franken am günstigsten.

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