Büromarkt Schweiz: Über 800’000 Quadratmeter stehen leer Die Nachfrage nach Büroflächen ist 2020 geringer ausgefallen als in den Vorjahren. Für die hohen Leerstände ist nicht nur Corona Schuld.

Die Nachfrage nach Büroflächen ist 2020 geringer ausgefallen als in den Vorjahren. Für die hohen Leerstände ist nicht nur Corona Schuld.

 

Die Angebotsausdehnung in den letzten beiden Jahren und der rezessionsbedingte Einbruchs der Nachfrage sorgen für hohe Leerstände auf dem Schweizer Büromarkt. Bild: Zwicky-Riedgarten

In den ersten beiden Monaten deutete noch nichts auf einen Einbruch der Nachfrage auf dem Schweizer Büromarkt hin. Mit dem Lockdown im März erfolgte dieser dann allerdings abrupt. Zwar konnte sich diese seither wieder etwas erholen. Insgesamt ist sie 2020 allerdings deutlich geringer ausgefallen als in den Vorjahren. In den fünf grössten Schweizer Büromärkten erhöhte sich deshalb das Angebot an verfügbaren Flächen um 45’700 auf 810’600 Quadratmeter. Die Angebotsquote stieg dadurch von 4,1 auf 4,3 Prozent. Dies geht aus der aktuellen Büroimmobilien-Marktstudie Schweiz des Immobilienberatungsunternehmens Jones Lang LaSalle (JLL) hervor.

 

Verfügbare Büroflächen in den fünf grössten Schweizer Büromärkten. Quelle: JLL

Spitzenmieten in Genf, Bern und Zug sind weiter gestiegen

Die gemessenen Leerstandzunahmen sind nicht das Resultat von Flächenreduktionen wegen Homeoffice, sondern in erster Linie eine Folge der Angebotsausdehnung in den letzten beiden Jahren und des rezessionsbedingten Einbruchs der Nachfrage. Erstaunlich stark blieb in allen grösseren Schweizer Städten die Nachfrage nach modernen Büros an Zentrumslagen. Die üblicherweise eher volatilen Spitzenmieten konnten deshalb trotz Rezession ihre Niveaus in Zürich, Basel und Lausanne halten. In Genf, Bern und Zug wurden gar leicht höhere Topmieten verlangt. In der Breite blieben die Angebots-mieten ebenso stabil.

Flughafenregionen Genf und Zürich mit überdurchschnittlichen Leerständen

In Teilmärkten mit überdurchschnittlichen Leerständen – wie beispielsweise in den Flughafenregionen Genf und Zürich – erlaubt es die Verhandlungsposition, dass Mieter von Eigentümern bei Vertragsab-schlüssen meist erfolgreich Zugeständnisse einfordern können.
In den kommenden drei Jahren werden in den fünf grössten Märkten weitere 820’000 Quadratmeter Büroflächen fertiggestellt. 54 Prozent davon sind noch nicht vermietet. Aufgrund des Wirtschaftseinbruchs im vergangenen Jahr werden viele Unternehmen ihre Expansionspläne vorerst zögerlich angehen. JLL geht deshalb davon aus, dass die Leerstände im Jahr 2021 weiter ansteigen werden.

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