Der Schweizer Arbeitsmarkt ist in sehr guter Verfassung Arbeitslosigkeit verharrt in der Schweiz auf sehr tiefem Niveau, so Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco).
Arbeitslosigkeit verharrt in der Schweiz auf sehr tiefem Niveau, so Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco).
Die Zahl der Arbeitslosen sank im Juli weiter und die Arbeitslosenquote liegt so tief wie zuletzt vor über 20 Jahren. In den kommenden Monaten rechnet man beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) trotz zunehmenden Rezessionssorgen mit weiteren Rückgängen.
«Die Lage am Arbeitsmarkt ist ausgezeichnet», sagte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Seco, am Montag an einer Telefonkonferenz. Der Arbeitsmarkt laufe heiss, doch von einer Überhitzung könne nicht die Rede sein.
Zürcher bezog sich damit auf die vom Seco am Montag veröffentlichten Angaben zur Arbeitslosigkeit. Ende Juli waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) mit 91’474 Menschen insgesamt 1037 weniger als Ende Juni und 36’805 weniger als vor einem Jahr als arbeitslos gemeldet.
Tiefe Arbeitslosenquote
Die gute Lage äussert sich auch in den Angaben zur Arbeitslosenquote, die wie von Ökonomen erwartet mit 2,0 Prozent auf dem tiefsten Stand seit November 2001 verharrte. Bei einer sehr detaillierten Betrachtung wäre die Quote mit 1,99 Prozent sogar unter die Schwelle von 2 Prozent gerutscht, fügte Zürcher an.
Die Arbeitslosigkeit hat sich über alle Branchen hinweg positiv entwickelt, wobei saisonal bedingt im Juli vor allem in der Gastronomie oder auf dem Bau mehr Leute eine Anstellung gefunden haben. Das ist traditionell in den Sommermonaten so und dürfte auch in den kommenden Arbeitsmarktberichten zu weiter sinkenden Zahlen führen.
Über das gesamte Jahr 2022 hinweg rechnen die Ökonomen des Seco mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 2,1 Prozent. Auch das ist seit 2001 ein Bestwert.
Leicht höhere Jugendarbeitslosigkeit
Nach Altersgruppen aufgeschlüsselt fällt der leichte Anstieg der Arbeitslosenquote bei jungen Personen zwischen 15 und 24 Jahren um 0,1 Prozentpunkte auf 1,8 Prozent auf. Das sei aber nichts Aussergewöhnliches, betonte Zürcher. Schliesslich würden sich im Sommer viele Junge nach Abschluss ihrer Ausbildung vorsorglich bei den RAV anmelden.
Dagegen sank die Quote bei den 50 bis 64-Jährigen leicht um 0,1 Punkte auf 2,0 Prozent und somit auf den Durchschnittswert der gesamten Schweiz. Das sei bemerkenswert und Beweis dafür, dass sich die Lage für ältere Arbeitssuchende verbessert habe, hiess es.
Die Zahl der Stellensuchenden hat sich im Juli um 5629 auf 163’315 weiter reduziert. Vor Jahresfrist waren knapp 220’000 Stellensuchende bei den RAV registriert. Demgegenüber verringerte sich – wohl ferienbedingt – die Zahl der als offen gemeldeten Stellen zum Vormonat um 3738 auf 68’004.
Kaum mehr Kurzarbeit
Kaum mehr eine Rolle spielt das Instrument der Kurzarbeit. Im Mai – die Daten werden mit Verzögerung gemeldet – waren nur noch 5552 Personen in Kurzarbeit. Das waren 1315 Personen weniger als im April. Die Anzahl von Kurzarbeit betroffenen Firmen ging um 217 Einheiten auf noch 960 Betriebe zurück.
In den «Boom-Monaten» der Kurzarbeit, kurz nach Ausbruch der Coronapandemie im Frühjahr 2020, waren bis zu 37 Prozent der Arbeitnehmenden im Land oder 1,9 Millionen (April) für den Bezug von Kurzarbeitsgeldern angemeldet. Verdachtsfälle zu Missbräuchen bei diesem in der Pandemiebewältigung wichtigen Instrument geht das Seco resolut nach.