Hotellerie knackt erstmals Grenze von 40 Millionen Übernachtungen Die Hotels in der Schweiz haben im Jahr 2023 mit 41,8 Millionen Logiernächten einen neuen Gästerekord aufgestellt.
Die Hotels in der Schweiz haben im Jahr 2023 mit 41,8 Millionen Logiernächten einen neuen Gästerekord aufgestellt.
Mit 41,8 Millionen Übernachtungen haben die Schweizer Hotels erstmals die Marke von 40 Millionen Logiernächten geknackt. Damit wurde die bisherige Bestmarke von 39,6 Millionen aus dem Jahre 2019 um 5,6 Prozent übertroffen. Die Hotellerie hat also den Einbruch in der Corona-Pandemie endgültig abgehakt. Und der Aufschwung dürfte nach Ansicht von Touristikern weitergehen.
In den Monaten April bis Dezember seien so viele Logiernächte wie noch nie in den letzten dreissig Jahren registriert worden, teilte das Bundesamt für Statistik am Donnerstag in einem Communiqué mit.
Nach der Rekordsaison im Winter 2022/2023 (November bis April) wurde nun auch in der Sommersaison 2023 (Mai bis Oktober) mit 24,0 Millionen Logiernächten ein neuer Höchststand erreicht.
Ausländer kommen wieder zahlreich
Dies ist der Rückkehr der ausländischen Touristen zu verdanken. Ihre Übernachtungen nahmen im Gesamtjahr 2023 um knapp 22 Prozent auf 20,9 Millionen zu.
Den grössten Beitrag zum Anstieg der ausländischen Nachfrage im Jahr 2023 leisteten die asiatischen Gäste mit insgesamt 4,1 Millionen Logiernächten. Das sind 1,5 Millionen mehr als vor einem Jahr.
Das Niveau von 2019 wurde jedoch nicht erreicht. Dazu fehlt noch knapp ein Viertel der Gäste, wie das BFS schrieb.
Die Gäste aus China steuerten das grösste Plus bei. Sie buchten mit 495’000 Logiernächten über dreimal so viele Übernachtungen wie im Vorjahr. Dahinter folgten Südkorea (+151%) und Indien (+59%). Auch die Nachfrage aus den Golfstaaten zog an (+3,6%).
Trotz dieser markanten Zunahmen blieb die Nachfrage der asiatischen Gäste unter dem Niveau von 2019. Besonders deutlich fiel die Differenz bei den chinesischen Gästen aus (-65%).
Boom bei den Amerikanern
Beim wichtigsten Herkunftsland Deutschland stieg die Nachfrage um 4,2 Prozent auf 3,8 Millionen Logiernächte. Die Amerikaner schoben sich mit einem kräftigen Plus um ein Drittel auf 3,1 Millionen Übernachtungen auf den zweiten Platz vor.
„Das Nordamerika-Wunder hat uns beglückt“, sagte Schweiz Tourismus-Direktor Martin Nydegger vor den Medien in Kilchberg. Die Wirtschaft in den USA sei stark gewesen. Die Amerikaner hätten sehr viele touristische Generalabonnements gekauft. „Wir gehen weiterhin davon aus, dass wir weiterhin die treue Gästegruppe der Silver Surfers halten können.“
Dahinter zeigten die Briten ebenfalls einen kräftigen Anstieg von fast einem Viertel auf 1,7 Millionen Übernachtungen. „Die Briten sind unglaublich anpassungsfähig. Sie überstehen den Anstieg der Inflation und den Brexit“, sagte Nydegger.
Die Schweiz profitiere davon, dass die Briten weniger Fernreisen machen und vermehrt mit dem Zug anreisen würden, weil das günstiger sei. Zudem kämen sie häufiger in der Nebensaison – auch das sei billiger.
Die Briten haben damit den Abstand zu den Franzosen auf Platz 4 vergrössert. Die Übernachtungen von Franzosen stiegen lediglich um 6,6 Prozent auf 1,4 Millionen Logiernächte. Im Vorjahr waren sie praktisch gleichauf mit den Briten gewesen.
Leichter Rückgang bei Schweizern
Dagegen sank die Zahl der inländischen Gäste leicht um 1,1 Prozent auf 20,8 Millionen. Das Niveau bei den Inländern sei aber weiterhin sehr hoch, schrieb das BFS: „Einzig in den Jahren 2021 und 2022 wurden höhere Werte beobachtet.“
Im laufenden Jahr rechnet Nydegger mit einem weiteren Tourismusrekord, wenn keine Katastrophen dazwischenkämen. Insgesamt dürfte die Zahl der Schweizer Gäste um 2,5 Prozent sinken. Dagegen wird aus Europa ein Plus von 3,3 Prozent und aus den Fernmärkten gar ein Anstieg um knapp 15 Prozent erwartet.
Gerade bei den Amerikanern dürfte die Reisefreudigkeit anhalten, auch wenn man sich in einem Wahljahr befinde, das normalerweise für einen leichten Taucher sorge. Denn die US-Konjunktur laufe stark.
Bei den Chinesen ist sich Nydegger nicht sicher, ob die grossen Reisegruppen jemals so wieder zurückkämen wie vor der Pandemie. Aber man setze auf kleinere chinesische Reisegruppen, sagte der Direktor von Schweiz Tourismus.