KMU zögern bei Data Sciences Daten können die Grundlage unternehmerischer Erfolgsgeschichten sein. Wie eine Studie der ZHAW zeigt, sind KMU dennoch zurückhaltend. Das hat mehrere Gründe.
Daten können die Grundlage unternehmerischer Erfolgsgeschichten sein. Wie eine Studie der ZHAW zeigt, sind KMU dennoch zurückhaltend. Das hat mehrere Gründe.
Im Rahmen des Projekts «Data4KMU» der Internationalen Bodensee Hochschule (IBH) hat die ZHAW School of Engineering untersucht, welchen Status datengesteuerte Dienste speziell bei KMU rund um den Bodensee einnehmen und vergleicht sie mit der Situation grosser Unternehmen. In der Mehrheit der befragten Unternehmen ist gemäss eigenen Angaben ein Bewusstsein für den Umgang mit Daten vorhanden, die zu erwartende Entwicklung und Nutzung klafft aber zwischen KMU und Grossunternehmen weit auseinander. Dies schreibt die Fachhochschule in ihrer aktuellen Mitteilung.
Grosse Bedeutung für Grossunternehmen
Laut der Fachhochschule gehen weniger KMU, aber viele Grossunternehmen davon aus, dass Data Science in fünf Jahren eine erheblich grössere Bedeutung zustehen wird. Auffällig sei dabei, dass fast 70 Prozent der Grossunternehmen der Aussage voll und ganz zustimmen, dass Daten künftig eine grosse Bedeutung für ihr Unternehmen und ihr Geschäft haben. Kein Unternehmen dieser Kategorie ist der Ansicht, dass dies nicht oder nur in geringem Masse zutrifft. Dabei halten die Unternehmen Innovation und Qualität mit Data Science für deutlich wichtiger als heute – dafür Effizienzsteigerung allein für weniger wichtig. Erwartet werde, dass Daten einen grossen Teil ihres Geschäfts beeinflussen wird oder gar dessen Grundlage bilden. Anders sehen die Einschätzungen bei den KMU aus: Hier scheinen nur zwei Drittel der befragten KMU davon auszugehen, dass Daten ihr künftiges Geschäft beeinflussen werden.
Fehlende Dringlichkeit und zu kleine KMU
Als Gründe für das zögerliche Verhalten der KMU werden gemäss der ZHAW-Studie sogenannte weiche Faktoren wie fehlendes Wissen oder die Dringlichkeit höher gewichtet als harte Faktoren wie Sicherheitsbedenken oder Kosten. «Bei den datenbasierten Dienstleistungen abseits zu stehen, kann für KMU riskant werden», sagt Jürg Meierhofer, der die Erhebung seitens der Fachhochschule geleitet hat. «Vielen KMU ist nicht genügend bewusst, wie schnell Daten und deren Nutzung für neuartige Services zu einem kritischen Erfolgsfaktor am Markt werden können.» Rund ein Drittel der KMU hält zudem die eigene Firmengrösse für eine hohe Hürde. Immerhin: KMU (fast 70 Prozent) sind eher als Grossunternehmen (gut 50 Prozent) bereit für gemeinsame Kompetenzzentren zusammen mit anderen Unternehmen.
KMU fehlt Wissen zur Datennutzung
Rund 80 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie noch nicht wissen, was mit den vorhandenen Daten überhaupt gemacht werden kann. Doch auch an dieser Stelle zeigen sich Unterschiede zwischen Grossunternehmen und KMU. Von den befragten Grossunternehmen geben 30 Prozent an, dass das notwendige Wissen zur Nutzung von Daten im Unternehmen vorhanden sei. Dies ist ein deutlicher Unterschied im Vergleich zu den befragten KMU, bei welchen dieser Anteil bei etwa 15 Prozent, also der Hälfte der Grossunternehmen, liegt.
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