Kräftiges Wirtschaftswachstum in allen Regionen erwartet Diesen Sommer dürfte sich die Schweizer Wirtschaft von der Coronakrise erholen, sind die Ökonomen der UBS überzeugt. Nach der Pandemie schenken die hiesigen Firmen Themen wie Nachhaltigkeit noch mehr Beachtung. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage hervor.

Diesen Sommer dürfte sich die Schweizer Wirtschaft von der Coronakrise erholen, sind die Ökonomen der UBS überzeugt. Nach der Pandemie schenken die hiesigen Firmen Themen wie Nachhaltigkeit noch mehr Beachtung. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage hervor.

 

Durch Lockerungen der Coronamassnahmen dürfen im Verlaufe dieses und anfangs des nächsten Quartals ein kräftiger Wirtschaftsschub erwartet werden. Bild: Pixabay

Ein Jahr nach dem Beginn der Coronapandemie stehen die Zeichen klar auf Erholung. Dies schreibt die UBS in ihrem jüngsten «Outlook Schweiz». Zwar variiert der Impffortschritt in den Industriestaaten, trotzdem erwarten UBS-Ökonomen im Sommer in allen Regionen ein kräftiges Wirtschaftswachstum. Von dieser Dynamik profitiert auch der Schweizer Export, was die vergleichsweise langsamere Erholung der Binnenwirtschaft ausgleicht.

Durch Lockerungen der Coronamassnahmen dürfen im Verlaufe dieses und anfangs des nächsten Quartals ein kräftiger Wirtschaftsschub erwartet werden. «Wir prognostizieren ein Wachstum der Schweizer Wirtschaft von 3,3 in diesem und von 3 Prozent im nächsten Jahr», lässt sich UBS-Chefökonom Daniel Kalt zitieren.

Inflationssorgen in der Schweiz unbegründet

Impfkampagnen, Fiskalpakete und eine laxe Geldpolitik führen nicht nur zu einem Wirtschaftsaufschwung, sondern haben auch Inflationssorgen heraufbeschworen. Im Frühjahr stiegen die Renditen von langlaufenden Anleihen deutlich. Mit der Beschleunigung der Impfkampagne in der EU und der Schweiz dürften die hiesigen Renditen nochmals leicht zulegen und der Franken gegenüber dem Dollar an Boden gewinnen.

In den USA kann der starke Fiskalimpuls der Biden-Regierung zu einer moderaten Beschleunigung der Teuerung führen, in der Schweiz sind Inflationssorgen allerdings unbegründet, schreibt die UBS in ihrer Mitteilung. Die Auslastung der Schweizer Wirtschaft wird sich in den nächsten zwei Jahren lediglich normalisieren, was einem Inflationsschub wenig Spielraum bietet. UBS rechnet mit einer Inflationsrate von 0,4 Prozent in diesem und im nächsten Jahr. Vor diesem Hintergrund werde die Schweizerische Nationalbank frühestens 2024 an eine Zinserhöhung denken, so die Grossbank.

Unternehmen unterstützen das Netto-Null-Ziel, sind aber bezüglich Erreichbarkeit skeptischer

Während Wachstumsrisiken abnehmen und Inflationsrisiken gering sind, drängt sich eine längerfristige Herausforderung für Gesellschaft und Wirtschaft in den Vordergrund. UBS hat 2500 Firmen zu ihrer Haltung zu diesem Netto-Null-Ziel und zum Stellenwert der Nachhaltigkeit im Unternehmen befragt. Eine grosse Mehrheit unterstützt das Netto-Null-Emissionsziel. Über die Hälfte hat bereits Massnahmen ergriffen oder ein Konzept entwickelt, um die CO2-Emissionen, die den Löwenanteil an den Treibhausgasen ausmachen, deutlich zu reduzieren.

Der Weg zu Netto-Null führt für die meisten Unternehmen über den Ausbau von sauberen Energien und eine Reduktion des Energieverbrauchs. Trotzdem rechnen nur 10 Prozent der Unternehmen damit, in diesem Jahrzehnt den Verbrauch an fossilen Energieträgern stark einzuschränken, was unabdingbar wäre, um auf dem Netto-Null-Pfad zu bleiben. Zwar unterstützt eine grosse Mehrheit das Netto-Null-Ziel, aber 40 Prozent der Unternehmen zweifeln daran, ob das Ziel überhaupt erreicht werden kann.

Die Massnahmen gegen den Klimawandel sind Teil des grösseren Themenkomplexes der Nachhaltigkeit. Dieser umfasst nicht nur ökologische, sondern auch soziale Themen. Neun von zehn Schweizer Unternehmen geben in der UBS-Umfrage an, der Nachhaltigkeit eine grosse Beachtung zu schenken. Für ein Drittel der Firmen hat sie in der Coronakrise gar an Bedeutung gewonnen und nur bei 5 Prozent an Bedeutung verloren.

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