M&A Schweiz: Unternehmen sind vorsichtiger, doch Zuversicht bleibt Das Umfeld für Firmenübernahmen und -zusammenschlüsse in der Schweiz bleibt herausfordernd. Nichtsdestotrotz wird in den kommenden Monaten mit beinahe so vielen Transaktionen wie vor der Pandemie gerechnet.
Das Umfeld für Firmenübernahmen und -zusammenschlüsse in der Schweiz bleibt herausfordernd. Nichtsdestotrotz wird in den kommenden Monaten mit beinahe so vielen Transaktionen wie vor der Pandemie gerechnet.
Geopolitischen Konflikten, Rezessionsängsten und Protektionismus zum Trotz: Der Oaklins M&A-Index prognostiziert für die kommenden sechs bis zwölf Monate eine Erhöhung der Transaktionsaktivität. Über alle drei Indikatoren hinweg stieg der Index leicht und notiert auf demselben Stand wie bei der Umfrage von Juli 2022 und beinahe auf dem gleichen Niveau wie im Januar 2020 kurz vor Ausbruch der Coronapandemie. Besonders die Zuversicht in die konjunkturelle Entwicklung der rund hundert von Oaklins befragten M&A-Experten und Entscheidungsträger der Schweizer Wirtschaft ist gestiegen. Dessen ungeachtet bleibt der Konjunkturausblick fragil. Positive und negative Faktoren dürften diesen rasch in die eine oder andere Richtung bewegen.
Anhaltend herausforderndes Finanzierungsumfeld
«Die stabile politische Landschaft, gut entwickelte Infrastruktur und eine nach wie vor starke Finanzindustrie werden Investoren weiterhin auf den Schweizer Markt blicken lassen. Als Hotspot für innovative Technologien und spannende Branchen wird das Interesse internationaler Akteure hoch bleiben», erklärt Dr. Jürg Stucker, Studienautor und Partner bei Oaklins Switzerland.
Das erklärt auch den ungebrochenen Trend zur Rückbesinnung auf den Heimmarkt: 29 Prozent der Befragten wollen in der Schweiz durch Übernahmen wachsen. In Asien und China im Speziellen ist die Transaktionsaktivität von Investoren dagegen stark rückläufig.
Immer weniger Übernahmen in Asien gesucht
Trend hin zu kleineren Transaktionen
Das Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz stieg seit Anfang Jahr wieder etwas an. Rund ein Drittel der Befragten geht von einer eher guten oder guten Konjunkturentwicklung aus. 23 Prozent der Teilnehmenden erwarten wegen des nach wie vor schwierigen Umfelds jedoch eine eher schlechte Konjunkturlage. Daher erstaunt es nicht, dass Unternehmen vorsichtig und opportunistisch vorgehen und vermehrt auf kleinere Transaktionen setzen.
38Prozent erwarten eine hohe oder eher hohe M&A-Aktivität in ihrer Branche, und 65Prozent gaben an, in den kommenden zwölf Monaten eine Akquisition in Betracht zu ziehen oder tatsächlich durchzuführen. Insbesondere Sanierungs- und Restrukturierungstransaktionen dürften den M&A-Markt vorantreiben. Die Teilnehmenden erwarten zudem, dass Übernahmeziele attraktiver werden und mehr Carve-outs und Spin-offs über die Bühne gehen dürften.
M&A-Transaktionen sind aktuell wegen höherer Leitzinsen tendenziell teurer und schwieriger zu bewerkstelligen. Trotzdem schätzen 44 Prozent der Befragten die Verfügbarkeit von Fremdkapital als hoch oder eher hoch ein und 43 Prozent beurteilen die Verfügbarkeit von Cash als hoch oder eher hoch. Mit Blick auf die Transaktionspreise erwarten 60 Prozent der Teilnehmenden einen Rückgang.