Schweizer KMU in Mars-Mission Heute Abend wird der NASA-Rover «Perseverance» zur Landung auf den Roten Planeten ansetzen, um dort nach Spuren von Leben zu suchen. Der Erfolg der Mission ist auch von Schweizer Technologie abhängig.
Heute Abend wird der NASA-Rover «Perseverance» zur Landung auf den Roten Planeten ansetzen, um dort nach Spuren von Leben zu suchen. Der Erfolg der Mission ist auch von Schweizer Technologie abhängig.
Am 18. Februar, um 21.30 Uhr (MEZ), beginnt der wohl kniffligste Teil der Marsmission der NASA: Nach sieben Monaten, in denen die Raumsonde über 470 Millionen Kilometer zurückgelegt hat, steht die Landung auf dem roten Planeten auf dem Programm. Mit an Bord sind erstmals ein Mini-Hubschrauber sowie der Rover «Perseverance», ein ferngesteuertes, komplexes Robotiksystem, mit dessen Hilfe die Frage beantwortet werden soll, ob auf dem Mars einst Leben existiert hat. Ausserdem soll der 2,5 Milliarden Dollar teure Rover das Klima auf dem Planeten untersuchen. Nicht zum ersten Mal enthält der Rover Technologie aus der Schweiz: Mehrere Elektroantriebe für die Handhabung der Bodenproben und zur Steuerung des ersten Mars-Helikopter stammen vom Mikroantriebshersteller Maxon Motors aus Sachseln (OW).
«Perseverance» soll bis zu 30 Bodenproben entnehmen
Falls alles nach Plan läuft, landet «Perseverance» im Jezero-Krater, der einst mit Wasser gefüllt war, und macht sich dort auf die Suche nach Spuren von früherem Leben. Der Rover sieht ähnlich aus wie sein Vorgänger «Curiosity», ist jedoch mit moderneren Messinstrumenten und Systemen ausgestattet. Unter anderem soll er bis zu 30 Bodenproben entnehmen, diese einzeln in Behälter füllen, versiegeln und schliesslich deponieren, damit nachfolgende Missionen, bei denen maxon ebenfalls involviert ist, die Proben einsammeln und zur Erde zurückbringen können. Dieses «Mars Sample Return» Projekt ist die mit Abstand komplexeste Reihe von Missionen in der Geschichte der unbemannten Raumfahrt.
Verantwortlich für «Perseverance» ist das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA, welches für die Handhabung der Proben auf Technik des Motorenherstellers maxon setzt. Zehn Elektroantriebe befinden sich im Rover und bewegen unter anderem den Roboterarm, der die Proben von Station zu Station navigiert. Zudem kommen die Motoren bei der Versiegelung der Behälter und deren Platzierung zum Einsatz.
Maxon steckt auch im ersten Mars-Helikopter
An der Unterseite des Rovers befestigt ist die Helikopter-Drohne Ingenuity, die die ersten Flüge auf dem Mars in der Geschichte der Raumfahrt absolvieren soll. Sie ist solarbetrieben und wiegt nur 1,8 Kilogramm. Sechs bürstenbehaftete DCX-Motoren von maxon mit einem Durchmesser von 10 Millimetern steuern die Neigung der Rotorblätter und somit die Flugrichtung. Die NASA will mit diesem Experiment das Konzept für weitere Drohnenflüge testen. Denn ein Flug auf dem Mars ist eine Herausforderung. Die Atmosphäre ist extrem dünn, in etwa vergleichbar mit den Bedingungen, die hier auf der Erde in 30 Kilometer Höhe herrschen. Die ersten Flüge der Drohne sind für Mai vorgesehen.
Neben Nasa und Esa sind derzeit auch China, Russland und die Vereinigten Arabischen Emirate auf Mission auf dem Mars.