Schweizer Sportmarkt erreicht 2020 Vorjahresniveau Trotz Pandemie und Lockdown: Dank einer eindrücklichen Rallye mit monatlich zweistelligen Zuwachsraten konnte der hiesige Sportmarkt den Wert von 2019 egalisieren.
Trotz Pandemie und Lockdown: Dank einer eindrücklichen Rallye mit monatlich zweistelligen Zuwachsraten konnte der hiesige Sportmarkt den Wert von 2019 egalisieren.
Der Sportmarkt Schweiz (ohne Bike) hat 2020 der Pandemie getrotzt und den Vorjahresumsatz erreicht. Dies ist umso eindrücklicher, als der Markt nach April 2020 noch rund 30 Prozent hinter dem Vergleichswert von 2019 zurücklag. Dies geht aus der jüngsten Mitteilung des Marktforschungsinstituts GfK hervor. Dank einer eindrücklichen Aufholjagd wurde gegen Ende des Jahres 2020 die schwarze Null erreicht. Auffallend sei, dass es viele Geschäfte gab, die sehr gut liefen, und andere, die sehr stark zu leiden hatten. Selten war die Schere grösser als im Jahr 2020, heisst es weiter. Generell ist dem Sportmarkt laut GfK zugute gekommen, dass die Schweizerinnen und Schweizer ihre Zeit viel mehr Zuhause verbrachten und auf Ferien im Ausland oder den Besuch von Freizeitaktivitäten verzichten mussten – somit blieb deutlich mehr Zeit für Fitness, Sport und Gesundheit.
Gewinner und Verlierer im Schweizer Sportmarkt
Gewinner in diesem aussergewöhnlichen Jahr waren vorab Bereiche wie Fitness, Outdoor, Running, Stand-Up-Paddling oder im Winter Schneeschuhlaufen, Schlitteln oder Langlauf. Verlierer indessen waren beispielsweise der Teilmarkt Bekleidung, der gesamte Teamsport und der Wintersport, vorab Ski Alpin und Snowboard samt Mietgeschäft. «Gerade für die Wintersport-Spezialisten war die Entwicklung doppelt bitter, lag doch seit langem wieder früh und bis in tiefe Lagen ausreichend Schnee. Dies hätte die Chance für einen erfolgreichen Winter geboten – nur eben waren die Ressorts nur mit massiven Einschränkungen oder gar nicht offen», kommentiert Kurt Meister, GfK-Experte im Bereich Sport.
Auch im Sportmarkt erlebte der Onlinehandel im Pandemiejahr einen Boom. So stiegen die Onlineverkäufe 2020 um 50 Prozent, wobei sich der Umsatz mit Hartwaren sogar verdoppelte. Insgesamt wurde 2020 jeder vierte Franken im Sportmarkt online ausgegeben.
Gut erholt vom erneuten Lockdown
Mit dem neuerlichen Lockdown vom 18. Januar bis 28. Februar ist der Sportmarkt wieder sehr schwach ins neue Jahr gestartet. Dank der guten Verkäufe im März hat er sich bereits gut erholt. Da die nächsten Monate wegen des Lockdowns nicht mit dem Vorjahr vergleichbar sind, wird erst nach Mitte des Jahres ein erster verlässlicher Trend erkennbar sein.
Wie sich der Markt bis Ende des Jahres entwickeln wird, hängt natürlich weiterhin vom Verlauf der Pandemie ab. «Ohne erneuten Lockdown und mit einem ‹normalen› Wintergeschäft, mit der einhergehenden grossen Lust der Menschen auf Sport und Bewegung an der frischen Luft, darf man vorsichtig optimistisch sein. Das Potenzial für ein gutes Sportgeschäftsjahr ist zweifellos da», so Meister.