Stagnierende Exporte, aber deutlich höhere Importe Der Schweizer Aussenhandel hat im November eine divergierende Entwicklung gezeigt. Während sich die Ausfuhren gegenüber dem Vormonat stabilisierten, legten die Einfuhren deutlich zu.
Der Schweizer Aussenhandel hat im November eine divergierende Entwicklung gezeigt. Während sich die Ausfuhren gegenüber dem Vormonat stabilisierten, legten die Einfuhren deutlich zu.
Insgesamt beliefen sich die Exporte im November 2023 auf 21,2 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) mitteilte. Damit nahmen die Ausfuhren saisonbereinigt zum Vormonat zwar leicht um 0,5 Prozent ab. Real – also um Preisveränderungen bereinigt – resultierte hingegen ein Plus von 1,8 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf tendierten die Exporte damit leicht abwärts.
Die Importe im Berichtsmonat wurden auf 19,2 Milliarden Franken beziffert, was nominal einem hohen Plus von 7,2 Prozent beziehungsweise real von 1,7 Prozent entspricht. Damit habe sich die seit Frühjahr 2023 registrierte Stagnation bestätigt, so das BAZG.
Die unterschiedliche Entwicklung zwischen den Aus- und Einfuhren liess den Überschuss in der Handelsbilanz derweil auf 2,01 Milliarden Franken schrumpfen, was dem niedrigste Stand seit November 2022 entspricht.
Nach wie vor starke Uhrenbranche
Was den Export der einzelnen Warengruppen angeht, entwickelten sich vier rückläufig und sieben positiv. Die bedeutendste Sparte Chemie-Pharma, die mit 10,9 Milliarden Franken gut die Hälfte der Ausfuhren ausmacht, stagnierte per Saldo mehr oder weniger. Die Subgruppe Medikamente konnte hingegen den Einbruch im Vormonat zu einem guten Teil wieder aufholen und legte entsprechend deutlich zu. Damit habe sich die seit mehreren Monaten beobachtete, sehr volatile Entwicklung im Medikamentenbereich fortgesetzt, schreibt das BAZG dazu.
Positiv fielen die Uhren auf. Hier legten die Ausfuhren zum Vormonat um 1,4 Prozent und zum Vorjahrsmonat um 3,1 Prozent zu. Im bisherigen Jahresverlauf respektive über die ersten elf Monate entspricht dies einem Plus von 7,7 Prozent. Das Wachstum sei vergleichbar mit der Rekordentwicklung 2022, als die Uhrenindustrie Exporte in Höhe von 24,8 Milliarden Franken verzeichnete, schrieb der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) in einer Mitteilung vom Dienstag.
Weniger Exporte nach Nordamerika
In Bezug auf Länder und Regionen fällt insbesondere der deutliche Rückgang der Exporte nach Nordamerika auf (-12,1 Prozent). Der Rückgang allein in die USA machte laut BAZG rund einen Zehntel aus, wobei die Entwicklung aufgrund eines einzelnen Monatswertes nicht überinterpretiert werden sollte, wie ein BAZG-Sprecher gegenüber AWP meinte.
Eher konjunktureller Natur dürfte der Rückgang der Ausfuhren nach Asien (-3,5 Prozent) sein, wobei hier laut den Zahlen die rückläufigen Exporte nach Singapur, China und in die Türkei massgebend waren. Ein klares Plus gab es ausfuhrseitig hingegen nach Europa (+3,4 Prozent). Hier streicht das BAZG vor allem die Mehrexporte nach Slowenien, Österreich und Spanien hervor. Insgesamt zeige sich über die letzten Monate bei den Exporten aber eine „abgeschwächte Dynamik“, so der Sprecher.
Auch Importe im Zeichen der Medikamente
Auch die Importentwicklung stand ganz im Zeichen der chemisch-pharmazeutischen Produkte beziehungsweise der Untergruppe der Medikamente. So steigerten sich deren Einfuhren um 65 Prozent, nachdem die Sparte im Vormonat noch einen Rückgang um einen Fünftel ausgewiesen hatte. Insgesamt ist die Bedeutung des gesamten Chemie-Pharma-Sektors in Bezug auf die Importe allerdings mit einem Anteil von gut 35 Prozent an den Gesamtimporten deutlich geringer als bei den Exporten.
Mehr Importe gab es laut BAZG ausserdem in den Gruppen Bijouterie und Juwelierwaren sowie Textilien, Bekleidung und Schuhe, während die Bezüge in den restlichen acht Warengruppen sanken. Die regionale Entwicklung sieht hier so aus: Die Schweiz bezog im Berichtsmonat mehr Waren aus Nordamerika (+11,2 Prozent) und Europa (+7,9 Prozent), wogegen die Einfuhren aus Asien (-2,6 Prozent) sanken.