Werkzeugkasten: Start-up- vs. KMU-Gründung Einmal gesammelt, würden die auffindbaren Tipps und Tricks für KMUs und Start-ups viele Bände füllen. Google befragt, erscheinen 84'700 Ergebnisse. Alle dynamisch, proaktiv und mit unschlagbar erfinderischen Ideen. Im Folgenden ein nützlicher Ausschnitt aus dem medialen Überangebot.
Einmal gesammelt, würden die auffindbaren Tipps und Tricks für KMUs und Start-ups viele Bände füllen. Google befragt, erscheinen 84'700 Ergebnisse. Alle dynamisch, proaktiv und mit unschlagbar erfinderischen Ideen. Im Folgenden ein nützlicher Ausschnitt aus dem medialen Überangebot.
Zu Beginn sei ein grundlegender Unterschied zwischen den beiden Unternehmensformen gezeigt: KMUs und Start-ups sind nicht dasselbe. Zwar ist ein Start-up meistens so klein wie ein KMU, doch ist ein neu gegründetes KMU nicht zwingend ein Start-up. Letzteres definiert sich nämlich nicht nur über das Jungsein und seine Grösse, sondern hauptsächlich über sein Mindset: Ein Start-up basiert per definitionem auf einer problemlösenden und/oder gänzlich neuartigen Idee. Des Weiteren ist ein Start-up auf rasantes Wachstum ausgerichtet. Somit ist der neu gegründete Coiffeursalon zwar ein KMU, nicht aber ein Start-up. Entsprechend diesem Unterschied ist der folgende Werkzeugkasten auf Start-ups zugeschnitten. Dies schliesst aber die produktive Nutzung für ein innovatives KMU nicht aus.
Das Start-up und seine Idee
Das Start-up ist massgeblich gekennzeichnet durch die problemlösende oder aber ganz neue Idee. Leitfäden zur Ideenfindung raten dazu, in der Zukunft zu leben. Das heisst konkret: Der Ideensuchende ist zwingend ein Experte in seinem Bereich. Denn nur durch Expertenwissen lässt sich ein Thema so ausweiten und vertiefen, dass Lücken, Notstände und künftige Leerstellen sichtbar werden. Einen anregenden Überblick bietet die Seite des Start-up-Experten Paul Graham. Aus der Idee entstehen kann und soll ein wohldurchdachter Business-Plan.
Einen wertvollen Ideenreichtum und anregende Geschäftsideen bieten auch Blog und Bücher von Mathias Morgenthaler. Der Journalist der Zeitung Der Bund sammelt seit einigen Jahren spannende Geschichten über unkonventionelle Lebensläufe. Seit Kurzem bietet er auch entsprechende Coachings an.
Resilienz und Leidenschaft
Wer gründet, der startet. Und fliegt vielleicht. Je nach Flughöhe sind kurzfristige Abstürze mehr oder weniger schmerzhaft. Daher ist die sogenannte Resilienz der Gründer- bzw. Unternehmerpersona äusserst wichtig. Der Begriff Resilienz stammt ursprünglich aus dem medizinischen Kontext und bezeichnet die selbstständige Rehabilitationsfähigkeit eines Organismus. Konkret bedeutet dies für Unternehmer, dass sie widerstandsfähig sind, sich nicht unterkriegen lassen – und wenn doch, dann sogleich wieder aufstehen und weitertun. Ein hohes Mass an unternehmerischer Leidenschaft wirkt sich hierauf sehr positiv aus.
Sich helfen lassen
Das Leben lebt sich bekanntlich nur vorwärts. Verstehen tun wir es aber rückwärts. Es ist also angezeigt, sich von solchen helfen zu lassen, die mehr als die gründende Person wissen. Hierzu dienlich sind natürlich Mentoren, aber auch die neuen Medien. Allen voran Portale, die übersichtliche Checklisten, Tipps und PDFs zur Verfügung stellen:
– Vor dem Start: Das KMU-Portal der Schweiz liefert wertvolle Hinweise, Gedankenanstösse und weiterführende Links. So müssen auch Dinge wie die gewünschte Rechtsform oder die Absicherung des geistigen Eigentums erwogen werden. Institutionen wie StartBiz, eine Dienstleistung des SECO, unterstützen Jungunternehmer bei der Gründung. Auch das Institut für Jungunternehmen (IFJ), laut Website «die führende Anlaufstelle für Firmengründer/innen […] seit 1989 […]» unterstützt mit breiter Dienstleistungspalette.
– Gestartet: Eine fast unschlagbare Übersicht bietet die Hochschule Luzern. Hier geben sich nützliche Literatur und interaktive Start-up-Events die Hand. Etwas einfach gestaltet, aber durchaus praktisch zeigt sich das Ideation Booklet der Hochschule. Hier lässt sich einfach, kurz und sehr übersichtlich Start und Ziel des soeben gegründeten Unternehmens festlegen und überprüfen.
– Hilfe zur Selbsthilfe: Die Seite gruenden.ch bietet ein kostenloses 66-seitiges PDF an. Hier wird etwas ausführlicher und anhand von Hintergrundinformationen und Kurzporträts erläutert, wie aus Ideen Unternehmen werden.
– Networking: Wissensaustausch ist wichtig. Eine Plattform dafür bietet in der Schweiz u.a. der Marketingevent SwissEMEX oder international das Festival der Pioneers. Für eine Teilnahme ist entweder eine Bewerbung erforderlich, oder das Unternehmen kauft sich seinen Standplatz ein.
In allen verfügbaren Schweizer Unterlagen etwas zu kurz kommt derjenige Teil der Start-up-Definition, der das schnelle Wachstum anspricht. Verglichen mit amerikanischen Unternehmensjungspunden sind Schweizer Start-ups viel weniger aggressiv unterwegs und wachsen entsprechend langsamer. Eine weitere Idee könnte also sein, sich im Silicon Valley etwas Risikobereitschaft abzuschauen. Eine Übersicht über einige freche Ideen im Silicon Valley bietet die Seite angel.co.
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