Schweizer Arbeitsmarkt zeigt sich auch im Oktober robust Es gab nur einen leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen, die Quote blieb unverändert. Für die Zukunft ist ebenfalls nicht mit einer starken Trendwende zu rechnen.
Es gab nur einen leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen, die Quote blieb unverändert. Für die Zukunft ist ebenfalls nicht mit einer starken Trendwende zu rechnen.
Ende Oktober waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 93’563 Menschen als arbeitslos gemeldet, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. Das waren 2737 mehr als Ende September. Die Arbeitslosenquote verharrte damit bei 2,0 Prozent.
Binnenmarkt hält sich weiter gut
Zwar hinterlasse die schwächere internationale Konjunktur langsam ihre Spuren, allerdings primär in exportorientierten Branchen wie der MEM-Industrie, sagte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Seco, an einer Telefonkonferenz. Derweil halte sich der Binnenmarkt weiter sehr gut. Zudem gebe es keine signifikanten Anstiege bei Insolvenzen oder Massenentlassungen.
„Für Oktober ist zudem eine Arbeitslosenquote von 2,0 Prozent ein sehr gutes Zeichen“, so Zürcher weiter. Denn normalerweise tritt dann bereits die saisonale Wende ein, die in den Monaten November, Dezember und Januar ihren Höhepunkt erreicht. Der Grund dafür ist die Witterung, welche etwa auf dem Bau und in der touristischen Gastronomie für weniger Arbeit sorgt.
Dann sei auch mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen. „Es wird aber kein struktureller Zuwachs erwartet“, sagte Zürcher. Entsprechend dürfte die Arbeitslosenquote auch im Rest des Jahres nahe bei 2 Prozent liegen.
Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr
Für 2024 gehen die Seco-Ökonomen dann von einem leichten Anstieg der Arbeitslosenquote auf 2,3 Prozent aus. „Diese Entwicklung wird aber eher schleichend vonstatten gehen. Wir sprechen hier nicht von einer fundamentalen Trendwende, sondern von einer Normalisierung“, erklärte Seco-Mann Zürcher.
Bislang sei man vom starken Arbeitsmarkt trotz der Verlangsamung der internationalen Konjunktur verwöhnt worden. „Die Arbeitslosenquote liegt weiter auf historisch tiefem Niveau“, klärt der Experte. Dominierend sei zudem weiterhin das Thema Fachkräftemangel, das durch den leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit dann vielleicht eine gewisse Entspannung erfahre.
Nur eine sehr kleine Rolle am Schweizer Arbeitsmarkt spielt entsprechend nach wie vor das Instrument der Kurzarbeit. Im August – die Daten werden mit Verzögerung gemeldet – waren 1023 Personen in Kurzarbeit und damit 673 Personen weniger als noch im Monat davor. Die Anzahl der betroffenen Betriebe verringerte sich um 36 auf noch 48 Einheiten. Gemäss Zürcher gebe es aber seit Juli eine Zunahme bei den Anmeldungen für Kurzarbeit – was aber in der Regel eher zur Vorsicht vorgenommen werde und nicht zwingend zu Bezügen von Kurzarbeitsentschädigung führe.