Wie Unternehmen Fachkräfte halten Der zunehmende Fachkräftemangel macht den hiesigen Unternehmen zu schaffen. Statt stets neue Arbeitskräfte einzustellen, lohnt es sich, in die gezielte Mitarbeiterentwicklung zu investieren.
Der zunehmende Fachkräftemangel macht den hiesigen Unternehmen zu schaffen. Statt stets neue Arbeitskräfte einzustellen, lohnt es sich, in die gezielte Mitarbeiterentwicklung zu investieren.
Die Schweiz erfreut sich derzeit einer historisch niedrigen Arbeitslosenrate. Diese Situation sowie die Verschiebungen nach der Coronapandemie haben vielerorts einen Fachkräftemangel nach sich gezogen.
Was ist dagegen zu tun? Genauso wie es weitaus günstiger ist, sich bestmöglich um bestehende Kunden zu kümmern, statt ständig neue zu akquirieren, zahlt es sich auch aus, ein gutes Arbeitsumfeld zu schaffen, um die Mitarbeitenden zu halten.
Veränderte Erwartungen der Mitarbeitenden
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben heutzutage andere Wünsche und Ansprüche an die Arbeitgebenden als früher. Wichtig sind unter anderem Umfeldfaktoren wie die Rücksichtnahme auf Lebensmuster. Ein junger Vater hat beispielsweise andere Prioritäten als eine Mitarbeiterin, die kurz vor der Pensionierung steht. Echte hybride Arbeitsformen oder auch zunehmend rollenbasierte Aufgabenfelder sind bei den Mitarbeitenden gefragt. «Weiche» Faktoren wie regelmässiges Feedback, Wertschätzung, Transparenz bei Aufgaben und Erwartungen sind weitere wichtige Aspekte.
Zurzeit kursieren besonders in angelsächsischen Medien Artikel, die Gen-Zers darin bestärken, zu ihrer Karriereförderung möglichst häufig ihre Arbeitsstelle zu wechseln. Dieses Vorgehen ist für jede Organisation kontraproduktiv.
Helfen kann der Aufbau eines gezielten Entwicklungsprogramms für Mitarbeitende: Die Organisation überlegt sich, welche Positionen in nächster Zeit zu besetzen oder zu erschaffen sind, um die Vision und Strategie bestmöglich umsetzen zu können. Dazu muss festgehalten werden, welche Fähigkeiten, Erfahrungen und vor allem auch, welche Haltung und Einstellung die intern zu entwickelnden Kandidatinnen und Kandidaten für diese Positionen mitbringen müssen.
Vieles davon ist nicht neu und bereits im Rahmen von Talent-Development-Programmen oder Karriereplänen im Einsatz. Die Betonung liegt darauf, ein gezieltes, durchgängiges Programm zu erstellen.
Ganzheitliche Betrachtung der Mitarbeitenden als Menschen
Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung sind eine enge Abstimmung mit den Linien- und Projektverantwortlichen sowie die Sicherstellung klarer Abläufe. Es geht um die Entwicklung von fachlichen, methodischen, sozialen und persönlichen Fähigkeiten aus einer ganzheitlichen Perspektive. Denn um Mitarbeitende im Unternehmen zu halten, müssen sie als ganze Menschen gesehen und entwickelt werden. So können sie sich als wirksam erfahren und ihren Beitrag zum Erfolg der Organisation ständig verbessern.
Kreislauforientiertes Programm zur Mitarbeiterentwicklung
Das Beratungs- und Bildungsinstitut BWI bietet Unternehmen ein kreislauforientiertes Programm zur ganzheitlichen Mitarbeiterentwicklung.
Bei einer Standortbestimmung werden die notwendigen Fähigkeiten (Skills), die für die Zielposition beim Mitarbeitenden gestärkt werden sollen, eruiert, die Schritte zu deren Aneignung vereinbart und dann gezielt trainiert. Die einzelnen Module werden je nach Inhalt im Präsenzunterricht, als Webinar, im Selbststudium oder in Action-Based-Learning-Sequenzen erarbeitet. Einzelcoachings runden die zielgerichtete Entwicklung ab.
Andrea Rutishauser ist Geschäftsführerin und Partnerin beim BWI, Zürich.