5 wichtige Trends der Unternehmensnachfolge in 2019 Laut aktueller Studie von Bisnode D&B zur Unternehmensnachfolge von KMU in der Schweiz suchen 74'000 Firmenchefs in den nächsten paar Jahren einen Nachfolger. Und die Sorgen der Familienunternehmer nehmen deutlich zu. Denn immer weniger Menschen wollen Unternehmer sein.

Laut aktueller Studie von Bisnode D&B zur Unternehmensnachfolge von KMU in der Schweiz suchen 74'000 Firmenchefs in den nächsten paar Jahren einen Nachfolger. Und die Sorgen der Familienunternehmer nehmen deutlich zu. Denn immer weniger Menschen wollen Unternehmer sein.

 

Nachfolgend gehen wir auf die fünf wichtigsten Trends der Unternehmensnachfolge in 2019 ein:

1. Rascher Wandel in Wirtschaft, Technologie, Politik und Gesellschaft erschwert Unternehmensnachfolgen

Nach Jahren des Konjunkturwachstums sind die Schweizer Firmenchefs verwöhnt: Die Auftragsbücher sind nach wie vor voll. Die Zahlen stimmen aktuell noch. Doch aktuell schieben sich am Horizont dunkle Wolken über den Schweizer KMU zusammen. Zwei wesentliche Entwicklungen bedrohen das erfolgreiche eidgenössische Wirtschaftsmodell:

Demografische Entwicklung

Der geburtenstärkste Unternehmerjahrgang in der Schweiz feiert 2019 seinen 55. Geburtstag. Viele Experten empfehlen Firmenchefs in diesem Alter die Vorbereitung auf den Generationswechsel. Bis 2024 sind 3 von 5 oder anders gesagt 60% aller Unternehmer älter als 55 Jahre.

Allmählich entsteht ein gravierendes Problem für bestimmte Branchen. Insbesondere dort wo zum bestehenden Fachkräftemangel auch noch der Nachfolger-Mangel hinzukommt.

Prekär wird es erst recht, wenn ältere Familienunternehmer aufgehört haben in ihr Unternehmen zu investieren. Ein Investitionsstau mindert die Wettbewerbsfähigkeit drastisch. Der zögerliche Umgang von Familienunternehmen mit der Digitalisierung ist dabei nur ein Beispiel.

Absehbare wirtschaftliche Stagnation

Das letzte Jahrzehnt hat gezeigt wie schnell sich die globale wirtschaftliche Situation auch dramatisch auf den Werkplatz Schweiz auswirkt. Ähnliches kann der erfolgsverwöhnten Wirtschaft jederzeit wieder drohen.

Die Gründe sind vielfältig:

  • Radikale Veränderung ganzer Branchen: Beispielhaft stehen hier der Einzelhandel, und das produzierende Gewerbe.
  • Geopolitische Veränderungen, zunehmender Protektionismus: Handelskriege, Brexit und die zunehmende Abschottung von Auslandsmärkten bedrohen exportorientierte
    Geschäftsmodelle.
  • Fachkräftemangel und Hilfskräftemangel: Neben hochqualifizierten Positionen ist die Personalsuche auch für einfache Tätigkeiten zunehmend schwieriger. Dies schränkt die Flexibilität der Firmen zusätzlich ein.
2. Traditionelles Nachfolgemodell „Familie“ verschwindet

Die wirtschaftliche Unsicherheit und ihr zunehmendes Alter führt bei Firmenchefs zu vielen Fragen: „Sollte ich aufhören?“ oder „Gibt es einen Nachfolger in der Familie“.

Doch gerade die familieninterne Nachfolge ist mittlerweile nicht immer das geeignete Mittel der Wahl: Die Kinder sind noch zu jung oder haben andere Interessen. Ein genereller Trend in der Unternehmensnachfolge zeigt, dass Unternehmerkinder die familieninterne Nachfolge scheuen. Noch vor 20 Jahren war die familieninterne Unternehmensnachfolge das bestimmende Nachfolgemodell. Unternehmerkinder beschreiten zunehmend eigene Wege ausserhalb des elterlichen Betriebes. Unternehmer müssen sich deshalb verstärkt ausserhalb ihrer eigenen Firma auf die Suche nach einem Nachfolger begeben. Viele tun das zu spät. Denn gut jeder dritte Unternehmer hat Schwierigkeiten, von seinem Lebenswerk emotional loszulassen.

3. Käufermärkte bestimmen Trends der Unternehmensnachfolge

Für Unternehmenskäufer ergibt sich aus der Alterung der Gesellschaft eine zunehmend bessere Verhandlungsposition. Die Jahrgänge der 25-45jährigen dünnen aus, während immer mehr Firmenchefs in den Ruhestand gehen. Schliesslich sind viele Branchen schon jetzt Übernehmermärkte. Zudem ist als Trend in der Unternehmensnachfolge, eine deutliche Professionalisierung der Kaufinteressenten, zu erkennen. Unternehmenskäufer erwarten oftmals, dass die Inhaber top-vorbereitet sind auf den Unternehmensverkauf. Schlecht vorbereitete Übergeber und überzogene Preiserwartungen lassen Projekte somit früh scheitern.

4. Unsachgemässe Vorbereitung ist out: ohne solide Vorbereitung geht nichts mehr

Oftmals erwarten Unternehmer zu Beginn eines Unternehmensverkaufs einen hohen Kaufpreis, subjektiv bemessen auf Basis aller vergangener Investitionen plus die kalkulatorische Summe aller „Überstunden“ des Firmenchefs.

Aber vielmehr drückt ein realistischer und objektiver Kaufpreis eines Unternehmens, nur die zukünftigen Gewinnerwartungen aus. Demzufolge hilft eine durch Spezialisten erarbeitete Unternehmensbewertung bei der Kaufpreisfindung. Bauchgefühl ist hier fehl am Platz.

So sollte sich jeder Inhaber fragen, wieviel Geld er für sein eigenes Unternehmen auf den Tisch legen würde. Es zeigt sich klar, unrealistische Preiserwartungen schmälern die Erfolgsaussichten.

5. Strategische Übernahmen werden wichtiger

Für KMU’s auf Wachstumskurs und Existenzgründer bietet diese Entwicklung eine ganze Reihe von Chancen.

Familienunternehmen als strategische Investoren

Zunehmend agieren auch KMU als strategische Investoren, indem sie gezielt in Nachbarregionen nach Übernahmen in der eigenen Branche suchen. Aus kleinen Gewerbe-, Handwerks- oder Handelsbetrieben mit wenigen Mitarbeitern sind somit über die letzten Jahre grössere Firmengebilde entstanden. In bestimmten Branchen also eine Konsolidierung, die auch kleinere Familienunternehmen antreibt.

Unternehmenskauf anstelle Start-up

Für Existenzgründer bietet die Übernahme eines Unternehmens eine ganze Reihe von Chancen. Als Existenzgründer ist es meist zu Beginn schwierig die richtige Zielgruppe zu erreichen und die ersten Umsätze zu erzielen. Mit der Übernahme einer bestehenden Firma erhält man einen bestehenden Kundenstamm und funktionierende Prozess. Diese Strategie vermeidet eine längere Investitions- und Aufbauphase, erleichtert die Finanzierung und verringert das Risiko.

Was können Unternehmer konkret tun?

Gute Vorbereitung in der Unternehmensnachfolge ist das A&O, vermeidet die Gefahr teurer Fehler und des gänzlichen Scheiterns in der Nachfolge. Ausschlaggebend für den Erfolg ist eine klare Strategie und ein klarer unumstösslicher Entscheid für die Umsetzung der Nachfolge.

Zur Unterstützung sind dabei transaktionserfahrene Spezialisten mit ihren belastbaren Netzwerken von unschätzbarem Wert.

Ehrliche Antwort auf Grundsatzfragen

Die Grundfrage jedes Unternehmers ist: „Was will ich Wann an Wen übergeben.“ In Vorbereitung dieser wichtigen Lebensentscheidung sollte jeder Unternehmer auf diese Fragen ungeschminkte Antworten finden.

  • Wie fit ist mein Unternehmen für eine familieninterne Nachfolge oder einen
    Unternehmensverkauf?
  • Welche Vorbereitungsarbeiten muss ich zur Erhöhung des Unternehmenswertes treffen?
  • Wie gut würde mein Unternehmen weiterlaufen, wenn ich für 3 Monate ausfalle?
  • Wann genau plane ich die Übergabe meines Unternehmens an einen Nachfolger?
  • In welcher Form möchte ich einen Unternehmensnachfolger nach der Übergabe begleiten?
  • Soll und kann ich diese wichtige und einmalige Aufgabe alleine bewältigen oder soll ich mich besser von einem erfahrenen Spezialisten begleiten lassen?

 

Einem wesentlichen Trend der Unternehmensnachfolge kann sich kein Unternehmer entziehen. Wie jeder Mensch müssen auch Unternehmer ihre berufliche Aufgabe irgendwann loslassen.

Das könnte Sie auch interessieren: