«Die Cloud demokratisiert den Zugang zu zukunftsträchtigen Technologien» Ab 2019 betreibt Microsoft hierzulande eigene Datenzentren. Welche Vorteile die nationale Cloud-Lösung den Partnern und Kunden bringt, erläutert Marc Holitscher, National Technology Officer (NTO) von Microsoft Schweiz.
Ab 2019 betreibt Microsoft hierzulande eigene Datenzentren. Welche Vorteile die nationale Cloud-Lösung den Partnern und Kunden bringt, erläutert Marc Holitscher, National Technology Officer (NTO) von Microsoft Schweiz.
Die Wirtschaft operiert global, digitale Transfers kennen keine Grenzen. Und jetzt das: Microsoft holt die Cloud in die Schweiz und betreibt ab nächstem Jahr in Genf und Zürich zwei inländische Datenzentren. Eigentlich ein Widerspruch, nicht?
Nein. Tatsache ist: Die Schweizer Cloud wurde nicht in einem Hinterzimmer von Microsoft ersonnen, sie entspricht einem ausgeprägten Kundenbedürfnis. Der Grossteil der Unternehmen in diesem Land hat mittlerweile erkannt, dass die Cloud die effizienteste Form ist, wie man IT-Leistungen bereitstellen und konsumieren kann. Und viele Betriebe wünschen sich diesbezüglich eben explizit eine Schweizer Lösung.
So nach dem Grundsatz «Zu Hause ist es vielleicht nicht immer am besten – aber am sichersten»?
Die globalen Cloud Services von Microsoft basieren auf den Prinzipien Sicherheit, Compliance, Datenschutz und Transparenz. Die Möglichkeit, Daten in unseren neuen Cloud-Regionen Zürich und Genf zu speichern, bietet dahingehend eine weitere Kontrollebene. Denn wir garantieren, dass die gespeicherten Daten die Schweiz nicht verlassen. Das hilft Unternehmen und Institutionen, die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen.
Sie sprechen vor allem das Finanzwesen an.
Nicht nur. Aber natürlich, in der Finanzindustrie, bei Versicherungen und der öffentlichen Hand ist die garantierte Datenspeicherung in der Schweiz seit Jahren ein ungemein wichtiges Thema. Hier spielen mitunter rechtliche und regulatorische Anforderungen eine entscheidende Rolle. Beim örtlichen Schreiner hingegen schwingen vielleicht eher emotionale Gründe mit, wenn er sich eine Schweizer Cloud-Lösung wünscht.
Wie dürfen wir das verstehen?
Die meisten von uns kennen es aus eigener Erfahrung: Wir Schweizer haben die Dinge, die uns wichtig sind, gerne möglichst nahe bei uns – und wenn möglich unter eigener Kontrolle.
«Wir garantieren, dass die gespeicherten
Daten die Schweiz nicht verlassen»
Wie können gerade KMU von Ihrer Schweizer Cloud-Lösung profitieren?
Zum einen sind da verschiedene Skalenvorteile. Beispielsweise bei der Latenz: Die Verbindungszeit verkürzt sich. Vielleicht lediglich um ein paar Millisekunden, aber für Unternehmen, die täglich grosse Datenvolumen verarbeiten, ist dies ein bedeutender Aspekt. Und auch produzierende Branchen profitieren davon, beispielsweise wenn sie komplexe Modelle bauen oder viele Sensordaten abgreifen.
Ein Wettbewerbsvorteil also.
Genau. Hinzu kommt, dass auch kleinere Betriebe auf Anwendungen zurückgreifen können, die bis anhin Grosskonzernen vorbehalten waren, beispielsweise Big Data oder künstliche Intelligenz. Die Cloud demokratisiert den Zugang zu zukunftsträchtigen Technologien. Cloud-Lösungen bieten Sicherheit im Cyberspace und sie schützen nicht zuletzt das geistige Eigentum. Etwas, das sowohl für die Schweiz als Wirtschaftsnation als auch und gerade für kleinere Unternehmen von eminenter Bedeutung ist.
Bleiben wir kurz beim Beispiel des lokalen Schreiners. Welche Vorteile bringt ihm die Cloud-Lösung konkret?
Ob Schreiner oder Treuhänder, ob Gartencenter oder öffentliche Verwaltung: Häufig macht es keinen Sinn, dass solche Firmen und Behörden eigene Datencenter betreiben, geschweige denn, sich mit komplizierten Sicherheitsfragen und Regulatorien beschäftigen müssen. Das hat nie in deren Kernkompetenz gelegen und soll es auch nicht in Zukunft. Unternehmerisch entspricht es also einem rationalen Entscheid, das zu tun, was ich wirklich kann und will – und andere Bereiche jemandem zu übergeben, der darauf spezialisiert ist und nichts anderes tut.
Sie meinen selbstredend Microsoft!
Den Entscheid, welche Cloud man letztendlich nützt, der liegt nach wie vor in der Verantwortung des jeweiligen Unternehmens. Aber ich glaube, dass gerade im Bereich Sicherheit niemand daran zweifelt, dass Microsoft ein höheres Level bieten kann als ein Einzelunternehmen. Wir investieren jährlich 1 Milliarde Dollar in sicherheitsrelevante Aktivitäten. Das ist schon eine ganze Menge.
Die Sicherheit ist heutzutage ein Dauerthema.
Absolut. Datenströme halten sich nicht an Landesgrenzen, eine vernetzte Welt erfordert vernetzte Antworten. Ein wirksamer Schutz vor Cyberangriffen kann nur in enger, grenzüberschreitender Zusammenarbeit von staatlichen Einrichtungen und Unternehmen der Privatwirtschaft erfolgen.
«Unsere globalen Cloud Services basieren
auf den Prinzipien Sicherheit, Compliance,
Datenschutz und Transparenz.»
Wie sieht diese Zusammenarbeit Ihrer Meinung nach aus?
Privatsphäre ist für uns ein Menschenrecht, das geschützt werden muss. Und die «Digitale Genfer Konvention» wäre diesbezüglich eine umsetzbare Idee. Diese verpflichtet staatliche Akteure zur Einhaltung von anerkannten Normen. Zum Beispiel: Keine IT-Systeme von Spitälern oder Energieversorgern anzugreifen, deren Zerstörung weitreichende Folgen für die Sicherheit und das Wohlergehen von Zivilpersonen hat.
Welche Rolle spielen Technologiekonzerne in solch einem Konstrukt?
Wir von Microsoft haben die Idee der «Digitalen Genfer Konvention» lanciert und wir sind Mitinitiantin des sogenannten «Tech Accords», der globale Technologieunternehmen verpflichtet, staatlich verordnete Cyberattacken nicht zu unterstützen und sich an gemeinsam vereinbarte Handlungsweisungen zu halten. Namhafte Unternehmen haben sich inzwischen der Initiative angeschlossen. Aus der Schweiz beispielsweise ABB und Swisscom.
Eine persönliche Frage: Sie befassen sich täglich mit Herausforderungen rund um Daten und Internet. Wie oft überprüfen Sie beim Verlassen Ihres Hauses, ob Sie auch tatsächlich abgeschlossen haben?
Eine gute Frage. Ja, ich ertappe mich manchmal tatsächlich, dass ich zweimal prüfend die Türklinke drücke.
Eine gewisse «Déformation professionnelle»?
Das kann man so sagen, durchaus (lacht). Allerdings ist es mir so persönlich lieber – die Macht der Gewohnheit kann ja bekanntlich auch genau das Gegenteil bewirken.
Wie meinen Sie das?
Dass man nachlässig wird. Ich begegne immer wieder Unternehmen, die viel Geld in ihre digitale Sicherheit investieren – und nach Feierabend schlicht vergessen, ihren Serverraum abzuschliessen. Da erübrigt sich dann eine Diskussion um Cyberkriminalität und Cloud Security. Ob analog oder digital: Das schwächste Glied ist in beiden Welten immer noch der Mensch.
Zur Person
Als National Technology Officer (NTO) und Mitglied der Geschäftsleitung von Microsoft Schweiz unterstützt Marc Holitscher ausgewählte Kunden bei der Umsetzung innovativer Geschäftsmodelle. Insbesondere arbeitet er eng mit Firmen der Finanzindustrie zusammen und begleitet diese in der ganzheitlichen Beurteilung relevanter Chancen und Risiken bei der Einführung von Cloud-basierten Szenarien. Zudem verantwortet Holitscher die Positionierung strategischer Themen wie Cybersecurity oder künstliche Intelligenz bei Entscheidungsträgern im kommerziellen und öffentlichen Bereich. Holitscher hat an der Universität Zürich im Bereich Internationale Beziehungen promoviert.
Microsoft
Microsoft – 1975 von Bill Gates und Paul Allen gegründet – ist das führende Plattform- und Produktivitätsunternehmen mit der Mission, jede Person und jede Organisation auf dem Planeten zu befähigen, einen Mehrwert zu leisten. Microsoft Schweiz mit Sitz in Wallisellen ist eine Tochtergesellschaft des amerikanischen Technologiekonzerns mit Sitz in Redmond. Seit der Gründung der Niederlassung im Jahr 1989 hat sich die Ländereinheit zu einem typisch schweizerischen KMU mit rund 620 Mitarbeitenden entwickelt. Das nationale Netzwerk umfasst 4600 lokale Geschäftspartner und 14 000 zertifizierte Produkt- und Lösungsspezialisten.
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