SIG bestätigt Ziele, doch Aktionärsstreitigkeiten lasten auf dem Aktienkurs Der Streit mit Laurens Last, der rund 10 Prozent der SIG-Aktien besitzt, wirkt sich negativ auf den Aktienkurs aus. CEO Samuel Sigrist betont indes, dass sich an der Überzeugung des Unternehmens nichts geändert hat.
Der Streit mit Laurens Last, der rund 10 Prozent der SIG-Aktien besitzt, wirkt sich negativ auf den Aktienkurs aus. CEO Samuel Sigrist betont indes, dass sich an der Überzeugung des Unternehmens nichts geändert hat.

Der Verpackungsspezialist SIG aus Neuhausen bestätigt nach einem soliden ersten Quartal die Ziele für das Gesamtjahr – trotz der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle. Zum Rechtsstreit mit dem grössten Aktionär Laurens Last gab es keine Neuigkeiten.
Der Zwist mit Last, dem gut 10 Prozent der SIG-Aktien gehören, lastet wie Blei auf dem Aktienkurs von SIG. Er gilt unter Börsianern als Hauptgrund für das Minus von gut 10 Prozent seit Anfang Jahr.
Er verstehe zwar das Interesse an News in dieser Sache, sagte CEO Samuel Sigrist am Dienstag an einer Telefonkonferenz zu den Q1-Zahlen. Er könne aber weder ein wirkliches Update noch einen Zeitplan geben. Solche Schiedsgerichtsverfahren benötigten ihre Zeit.
„An unserer Überzeugung hat sich nichts geändert“, betonte der CEO jedoch. Last hatte seine Firma Scholle IPN 2022 an SIG verkauft und ist nun nicht zufrieden mit den geleisteten Extrazahlungen. Laut SIG hätte es solche gegeben, wenn das von ihm verkaufte Geschäft stark gewachsen wäre. Gemäss SIG war dies aber nicht der Fall.
Wegen des Rechtsstreits hatte der SIG-Verwaltungsrat Last nicht mehr zur Wiederwahl in das Gremium empfohlen. Dieser beugte sich diesem Verdikt.
Wachstum im Rahmen der Guidance
Das eigentliche Geschäft entwickelte sich zwischen Januar und März solid und im Rahmen der Erwartungen, wie Sigrist weiter sagte. Der Umsatz stieg um 3,4 Prozent auf 745,9 Millionen Euro. Bereinigt belief sich das Plus auf 3,2 Prozent.
Besonders gut lief es in der Region Amerika sowie Indien/Naher Osten/Afrika, etwas weniger gut in Europa und Asien. Der Wert bezieht sich auf das währungsbereinigte Wachstum ohne die Preisentwicklung für Kunststoff, da diese im Standbeutel und dem sogenannten Bag-in-Box-Geschäft direkt an die Kunden weitergegeben wird.
Der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg deutlich stärker als der Umsatz, nämlich um rund 7 Prozent auf 166,4 Millionen Euro. Die entsprechende Marge kletterte auf 22,3 Prozent nach 21,5 Prozent. Der bereinigte Reingewinn nahm um 11 Prozent auf 44 Millionen zu. Begründet wurde die Verbesserung bei der Profitabilität primär mit dem höheren Umsatz.
Begrenzte Effekte durch Zölle
Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde in der Folge bestätigt. SIG peilt im laufenden Jahr weiterhin ein bereinigtes Wachstum von 3 bis 5 Prozent an. Die bereinigte EBITDA-Marge soll in einer Bandbreite von 24,5 bis 25,5 Prozent zu liegen kommen. Wie üblich sei mit einer besseren zweiten Jahreshälfte zu rechnen, hiess es.
Auch die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle lassen den CEO in Bezug auf die Jahresziele ruhig schlafen. „Von den kürzlich angekündigten Handelszöllen, einschliesslich der derzeit ausgesetzten Zölle, erwarten wir aufgrund unserer Lieferkettenstrategie ‚in der Region für die Region‘ nur begrenzte direkte Auswirkungen auf die Profitabilität“, so der Firmenchef. So seien insbesondere die Lieferungen von Getränkekartonverpackungen von Mexiko in die USA von Zöllen ausgenommen.
Insgesamt veranschlagte Sigrist den mutmasslichen Effekt des neuen Zollumfeldes für SIG auf einen mittleren bis hohen einstelligen Millionenbetrag. „Und das ist in unserer Guidance enthalten“, sagte CFO Anne Erkens. Allerdings: Die möglichen indirekten Auswirkungen der Handelszölle würden aber weiterhin sehr genau verfolgt, räumten die SIG-Chefs ein.
(rw/to)